Istein - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1139

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Am südlichen Hangfuß des Isteiner Klotzes gelegenes langgestrecktes Dorf. Bedeutende Ausbauten südlich des Ortskerns in der Rheinebene. Im Süden große, industriell ausgebeutete Steinbrüche mit angegliedertem Zementwerk.
Historische Namensformen:
  • Hiesten 1139
  • Ystein 1185
Geschichte: 1139 Hiesten, 1185 Ystein. Der Name kommt von den verschwundenen Burgen unbekannten Alters, die eine auf der Höhe des Isteiner Klotzes, die untere Vorburg am Fuße der Felswand auf dem Gelände des späteren Friedhofs. Der 1139 genannte Hof war zugleich mit den Burgen im Besitz des Hochstifts Basel. 1233 erste Erwähnung des Castrum Istein. Eine Basler Familie nannte sich 1265-1308 von Istein. Ab 1306 wird das bischöflich-baslerische Burglehen mehrfach genannt. Die Burg war 1373 »von Feinden genommen«, von der Stadt Basel oder von Leuten der Herzöge von Österreich. 1374 war sie wieder in bischöflichem Besitz, kam nach 1383 durch Verpfändung an Herzog Leopold III., 1386 an Graf Konrad von Freiburg unter den Schutz Österreichs. Weiterverpfändung durch Österreich an die Münch von Landskron 1392. In der Folge erscheinen weitere Basler Geschlechter, die mit der Stadt verfeindet waren, im Besitz der Pfandschaft. 1409 Einnahme beider Burgen (das obere und das niedere Haus) durch die Städter und Zerstörung 1411. Das Dorf war weiterhin an österreichische Parteigänger verpfändet, der Dinghof im Besitz der Dompropstei zu Basel. Der Bischof löste 1435 die Pfandschaft des Burglehens wieder an sich; den Herren von Eptingen verliehen, ihnen auch die Wiederherstellung der Burg erlaubt, was aber nicht geschehen ist. Ein Vertrag zwischen dem Bischof und dem Dompropst von Basel bestätigte, daß der Bischof die Landeshoheit, der Dompropst den Dinghof zu Istein besitzen solle. Im 15./16. Jahrhundert war das Meieramt des Dinghofs an Adlige (von Jestetten, Schenk von Castell) verkauft; 1685 Rückfall an die Dompropstei. Seit Anfang des 16. Jahrhunderts standen in Istein zwei Herrenhäuser, »Scholerhof« und »Schenkenschlößchen«, die sich von dem Basler Dinghof abgelöst hatten; später Schloßgut der Freiherren von Freystedt mit sehr bedeutendem Rebbau, das 1819 von dem letzten Freiherrn an die Stadt Karlsruhe kam; 1953 durch den Landkreis Lörrach erworben. Durch die Säkularisation von 1803 kam Istein zunächst zum badischen Oberamt Rötteln, 1805 zum Amt Schliengen, 1809 Lörrach, 1813 Вezirksamt Kandern, seit 1819 Bezirksamt/Landkreis Lörrach. Die Gemarkung lag früher größtenteils auf den Rheininseln und erstreckte sich auf dem linken Ufer bis Rosenau und gegen Sierenz. Auf dem Isteiner Klotz wurde 1902-1910 die moderne Festung Istein gebaut; nach dem 1. Weltkrieg zerstört. Neuer Befestigungsbau ab 1936, Sprengung der über 100 Bunker mit großen Schäden für die Landschaft 1947.

Ersterwähnung: 1275
Kirche und Schule: In dem päpstlichen Schutzbrief für das Kloster St. Blasien von 1139 wird keine Pfarrkirche genannt. Wahrscheinlich noch kirchliche Zugehörigkeit zu Huttingen. Ein Leutpriester in Istein erscheint 1275, das Patrozinium der Pfarrkirche St. Michael 1387, vielleicht auf eine frühere Michaelskapelle zurückgehend. Neubau der Pfarrkirche 1822 im Weinbrennerstil. In den Felsen gehauen war eine St.-Vitus-Kapelle; sie stand wohl in Zusammenhang mit der oberen Burg, verödete nach deren Zerstörung und wurde zu Anfang des 18. Jahrhunderts wiederhergestellt, 1947 endgültig zerstört. Der Bischof von Basel stiftete in Istein um 1200 ein Cluniazenserinnenkloster »Unser lieben Frauen am Rhein«, das dem Kloster St. Alban in Basel unterstand. Dem Nonnenkloster gehörte vor allem der Dinghof in Huttingen, und zugleich mit der Vogtei über diesen verzichteten die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg 1365 auf die Vogtei über das Kloster in Istein. Nach einem Brand 1387 bestand der Konvent nur noch kurze Zeit. Umwandlung in eine Propsteipfrunde für einen Geistlichen. Nach der Reformation kamen Patronatsrecht und Kollatur der Propstei wie der Pfarrkirche an die Stadt Basel, die Kollatur aber ging nach 1563 wieder an Cluny über. Das Propsteigebäude samt der alten Klosterkirche wurde 1785 abgebrochen; der letzte Propst, ein Basler Domkapitular, starb 1803. Katholische Pfarrei Istein mit dem Sprengel Istein, Blansingen, Efringen-Kirchen, Egringen, Fischingen, Kleinkems, Huttingen und Wintersweiler. Pfarrkirche St. Michael 1820 im klassizistischen Stil erbaut. Die Evangelischen zur Pfarrei Efringen-Kirchen.
Patrozinium: St. Michael
Ersterwähnung: 1387

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