Kandern - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0776 [776 (Корialüberlieferung 12. Jahrhundert)]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Stadt in geschützter Lage im Kandertal, an der alten aus der südlichen Rheinebene ins Wiesental verlaufenden Straße, im Mündungswinkel zwischen dem von Norden einmündenden Lippisbach und der von Оsten kommenden Kander. Der Ortsgrundriß ist unregelmäßig bei relativ dichter Bebauung im Kern und aufgelockert an den Rändern. Neue Wohnbebauung im Kandertal und am ostexponierten flachen Hang gegenüber der Siedlung sowie an allen Siedlungsrändern. Industriebetriebe im Lippisbacher Tal und am südlichen Ortsausgang im Kandertal.
Historische Namensformen:
  • Cancer marca 0776 [776 (Корialüberlieferung 12. Jahrhundert)]
  • in villa Cantara 0790
Geschichte: 776 (Корialüberlieferung 12. Jahrhundert) in Cancer marca, 790 in villa Cantara, Ortsname vorgermanisch. Besitz des Klosters Lorsch. Kandern kam im 12. Jahrhundert mit Gütern der Herren von Kaltenbach an Kloster St. Blasien. 1232 mit dem Sausenhart im Tauschwege an die Markgrafen von Hachberg. Vogtrechte der Bischöfe von Basel gingen bis 1368 an die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg (seit 1306) und ihre Nachfolger von Baden (seit 1503) über. Das Dorf wurde im Zusammenhang mit der Eisenverhüttung Sitz der badischen Forstverwaltung im Oberland. Der Bau des Forsthauses in Kandern, zugleich Jagdschlößchen des Markgrafen und Wohnung des adeligen Oberförsters, wurde 1589 begonnen. Im Großhgtm Baden war Kandern 1809-1820 Sitz eines Bezirksamt, dessen Ortschaften bei der Auflösung an die Ämter Lörrach, Schopfheim und Müllheim verteilt wurden. 1810 Stadtrecht, 1935 aberkannt, 1951 wieder bestätigt. 1936 Zuteilung zum Landkreis Müllheim. Kandern hatte einen alten Jahrmarkt. Für den Verkehr war neben der Kandertalstraße vor allem der Erzweg über die Scheideck, 1861 neu ausgebaut, wichtig. Auf der Scheideck fiel am 20. April 1848 General Friedrich von Gagern bei einer Schießerei mit den Freischaren Heckers. Schon im 9. Jahrhundert nachweisbare Eisengewinnung und -Verarbeitung. Um 1500 markgräfliche Eisenschmelze und Hammerschmiede. Erzbergbau auch in der weiteren Umgebung in ca. 40 Gruben; nach 1862 wurden alle staatlichen Hüttenbetriebe eingestellt. Schließung des letzten privaten Eisenwerks in Kandern 1972.
Ersterwähnung als Stadt: 1810

Ersterwähnung: 1101 [1101/03]
Kirche und Schule: Die Kirche kam 1101/03 aus dem Besitz des Bischofs von Basel an das dortige Kloster St. Alban. Ein Vikar ist 1246, ein Pleban 1275 genannt. Der Pfarrsatz der St.-Clemens-Kirche (1572 St. Katharina) kam nach der Reformation wieder an den Bischof. 1825 Abbruch der alten Kirche, nur der Erweiterungsbau von 1720 ist als Friedhofskapelle erhalten. Einweihung der neuen evangelischen Kirche 1827. Zur Pfarrei gehört als Nebenort Sitzenkirch. Die katholiken Einwohner wurden von der Propstei Bürgeln (Obereggenen, Gemeinede Schliengen) versorgt. 1859/61 Bau einer Kirche (Heiliger Franz von Sales), 1904 Pfarrei mit größerem Pfarrbezirk: Marzell, Obereggenen, Feuerbach, Holzen, Malsburg, Mappach, Riedlingen, Rümmingen, Schallbach, Sitzenkirch, Tannenkirch, Wittlingen, Wollbach.
Patrozinium: St. Clemens

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