Schönau im Schwarzwald - Altgemeinde~Teilort 

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Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1113 [1113 (Корialüberlieferung 16. Jahrhundert)]

Historische Namensformen:
  • Scoennowa 1113 [1113 (Корialüberlieferung 16. Jahrhundert)]
  • Schoenow 1113 [1113 (Корialüberlieferung 16. Jahrhundert)]
Geschichte: 1113 (Корialüberlieferung 16. Jahrhundert) Scoennowa, Schoenow. Die Besiedlung des Tals dürfte im wesendichen im 10. Jahrhundert von Westen her durch weltliche Herren vor sich gegangen sein, doch ist auch Einfluß und früher Besitz des Klosters St. Trudpert zu berücksichtigen. 1113 erhielt das Kloster St. Blasien umfangreiche Besitzungen aus der Hand mehrerer verwandter Geschlechter, u.a. der Herren von Waldeck und von Eichstetten. Durch weitere Schenkungen und Käufe kam bis 1260 das ganze Gebiet der nunmehr gebildeten Vogtei Schönau unter sanktblasianische Grundherrschaft. Schutzvögte des sankt-blasianischen Besitzes waren bis 1125 die Bischöfe von Basel, nach ihnen bis 1218 die Herzöge von Zähringen. Danach erscheinen als Vögte der Täler von Schönau und Todtnau die Herren von Staufen. 1321 siegelt schon der habsburgische Landvogt, 1336 erscheint das Wappen Österreichs im Siegel der Talvogtei. Unter österr. Landesherrschaft, die sich aus der Kastvogtei über St. Blasien entwickelte, war Schönau ein Bestandteil der Grafschaft Hauenstein und unterstand unmittelbar dem Waldvogt in Waldshut. Die sanktblasianische Grundherrschaft errichtete in Schönau neben der örtlichen Vogtei ein Amt Schönau unter einem Ammann, dem die 49 Ortschaften der Talvogteien Schönau und Todtnau und der Fröhnd sowie der Klosterbesitz in der Vogtei Zell und in sieben Orten der Markgrafschaft Hachberg-Sausenberg unterstanden. Zur Talvogtei Schönau gehörten mit eigener Gemarkung die später selbständigen Gemeinden Aitern, Geschwend, Schönenberg, Utzenfeld und Wieden mit ihren Nebenorten sowie die sog. »Grafschaft« mit Ober-und Niederböllen, Präg, Tunau und Wembach mit Nebenorten. Grundlage der Talverfassung blieb bis zur Einführung der österreichischen allgemeinen Gemeindeordnung 1786 bzw. bis zum Ende der Grundherrschaft St. Blasiens 1806 das Talrecht von 1321, das den Talleuten manche Rechte gegenüber der Herrschaft vorbehielt. In die Niedergerichtsbarkeit zu Schönau teilten sich das Vogteigericht und das Ammanneigericht. In Malefiz-und Frevelsachen urteilte das Gericht des Waldvogts als Vertreter des Landesherrn. Neben dem alten Dorf Schönau wurde, wahrscheinlich im 14. Jahrhundert, eine planmäßige Anlage »Neuenstadt« gebaut; durch einen Großbrand 1599 schwer mitgenommen, im Kriege 1634 weitgehend zerstört. Sehr stark litt Schönau durch feindliche Brandlegung 1672/73 und 1926 durch eine verheerende Feuersbrunst. 1805 Abtretung an Baden, 1809 Erhebung zur Stadtgemeinde unter Abtrennung der Nebenorte der Vogtei als selbständige Gemeinden. Von 1807-1924 war Schönau Sitz eines badischen Вezirksamt und kam 1924 zum Вezirksamt Schopfheim, 1936/39 zum Landkreis Lörrach. Stadtrecht 1936 aberkannt, 1950 wieder verliehen. Bei Auflösung der Talvogtei 1809/52 erhielt Schönau umfangreiche Waldungen innerhalb der Gemarkungen Präg und Geschwend. Silberbergbau ist seit 1300 nachgewiesen, zweifellos aber weit älter, im 16. Jahrhundert aufgegeben. Wiederbelebungsversuch nach 1850 ohne viel Erfolg, 1890 eingestellt. Im 18. Jahrhundert Holzflößerei auf der Wiese nach Basel; wegen der Waldverwüstung 1756 eingestellt. Textile Hausindustrie im 18. und 19. Jahrhundert Alter Jahrmarkt, Wochenmarkt wurde schon im 15./16. Jahrhundert gehalten; seit 1821 monatlich Viehmärkte.
Ersterwähnung als Stadt: 1809

Ersterwähnung: 1100 [Beginn des 12. Jahrhunderts]
Kirche und Schule: Zu Beginn des 12. Jahrhundert gehörte Schönau noch zum Sprengel der Pfarrkirche Tegernau. 1164 wurde eine Kirche der Gottesmutter und St. Johann Evangelist geweiht, 1168 die Übertragung der Seelsorge und das Patronat St. Blasiens bestätigt. Damit wurde Schönau Klosterpfarrei und später inkorporiert. 1232 amteten zwei sanktblasianische Geistliche in Schönau. Im 18. Jahrhundert versahen bis zu vier Geistliche den weit ausgedehnten Pfarrsprengel, der sich mit dem Umfang der Talvogtei einschließlich der Fröhnd deckte. Die Pfarrei umfaßt heute den gesamten Verwaltungsraum bis auf die Gemeinde Wieden, außerdem die Gemeinde Neuenweg (Verwaltungsraum Tegernau). Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt besitzt einen ehemaligen Chorturm aus dem 13. Jahrhundert. Ein neuer stark erweiterter Bau anstelle des früheren von 1304 - mit Langhaus von 1727 - wurde 1903/07 in neugotischem Stil erbaut, darin holzgeschnitzter Hochaltar von etwa 1520. 1882 wurde erstmals evangelischer Gottesdienst in Schönau gehalten. Die Betreuung der Evangelischen geschah bis 1887 von Neuenweg aus, danach von Zell. 1920 wurde die evangelische Diasporagemeinde errichtet, 1926 die Pfarrei Todtnau-Schönau, von der 1955 das Vikariat Todtnau-Sch. mit Sitz in Schönau abgesondert wurde. Heute Filialkirchengemeinde, in deren Sprengel auch die übrigen Gemeinden des Verwaltungsraums bis auf Wieden gehören. Evangelische Kirche 1927 erbaut.
Patrozinium: St. Johann Evangelist
Ersterwähnung: 1164

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