Wyhlen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1094 [1094 (Корialüberlieferung 17. Jahrhundert)]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Ort an der Talmündung eines kurzen asymmetrischen Trocken tälchens ins Hochrheintal mit verdichtetem Ortskern. Siedlungsspitzen entlang dem West-Ost verlaufenden Straßenzug. Neue Wohngebiete liegen vornehmlich südlich des Ortskerns und im Osten, Bahnhof und Fabriken auf der Niederterrasse zwischen Rhein und Bahnlinie.
Historische Namensformen:
  • apud villam Wiolon 1094 [1094 (Корialüberlieferung 17. Jahrhundert)]
  • Wielun 1138
Geschichte: 1094 (Корialüberlieferung 17. Jahrhundert) apud villam Wiolon, 1138 Wielun, von lateinisch villa, mit Besitz des Klosters St. Georgen; nicht mit Sicherheit auf Wyhlen zu beziehen. 1240 und später zumeist Wilon, um 1770 amtliche Schreibweise Wyhlen Römerzeitlicher Brückenkopf und Rheinübergang mit Siedlungen im rechtsrheinischen Bereich von Augusta Raurica. Großer Reihengräberfriedhof im Gewann Steinboden südlich und südwestlich von Wyhlen aus dem 6./7. Jahrhundert. Der Ort gehörte zur Herrschaft der Grafen von Rheinfelden, die mit dem Kyburger Erbe an die Habsburger überging. Zugehörigkeit zur Landschaft Rheintal der vorderösterreichischen Herrschaft Rheinfelden innerhalb der Landgrafschaft Breisgau. Von 1469-1474 war Wyhlen mit der Herrschaft an Herzog Karl von Burgund verpfändet, der 1471 auch als Ortsherr von Wyhlen genannt wird. Das Niedergericht stand in der Nachfolge der Herren von Bärenfels der Deutschordenskommende Beuggen zu, seit 1739 auch das Hochgericht. 1409 und 1445 wurde Wyhlen bei Kriegszügen der Basler angezündet. 1805 badisch, 1807 zum Amt Beuggen, 1809 zum Bezirksamt/Landkreis Lörrach.

Ersterwähnung: 1275
Kirche und Schule: Das Patrozinium St. Georg weist auf früheren Besitz des Klosters St. Georgen. 1275 erstmals ein Leutpriester, 1283 als Pfarrei genannt; 1321 hatte das Prämonstratenserkloster Himmelspforte bei Wyhlen einen Anteil am Patronatsrecht, 1322 kam ein Anteil von der Basler Kirche an den Deutschen Orden zu Beuggen, dem die Wyhler Kirche nicht lange danach inkorporiert wurde. Der mittelalterliche Turm der Kirche, Anfang des 20. Jahrhunderts aufgestockt, ist erhalten. Der mittelalterliche Chor ist jetzt Sakristei. Im übrigen Neubau von 1904/06. Die evangelische Gemeinde ist durch Zuwanderung entstanden. 1890 wurde die Diasporagenossenschaft gebildet, die von Grenzach und Rheinfelden aus betreut wurde. Ab 1904 war der Ort Filiale von Grenzach. Er erhielt 1912 einen eigenen Vikar. 1927 wurde die Pfarrei gebildet, die bis 1981 auch Herten (Stadt Rheinfelden) umfaßte. Die evangelische Kirche entstand 1902. Das Prämonstratenserkloster Himmelspforte (Porta Celi) bei Wyhlen geht auf die Stiftung des Ritters Otto Münch und seiner Gemahlin Berchta 1303 zurück; 1304 Priorat von Bellelay (Kanton Bern). Bescheidene Existenz, 1523 kein Konvent mehr vorhanden, Umwandlung in eine Prioratpfründe von Bellelay für einen Geistlichen; 1803 Besitzergreifung durch Baden und 1807 Versteigerung der Gebäude und Güter an Private. Die Klosterkirche Maria Heimsuchung aus dem 14. Jahrhundert wurde 1603/14 erneuert, Teile des Gebäudes spätgotisch, 1904 als Nebenkirche der Pfarrei renoviert. Neubau des Prioratsgebäudes Anfang des 18. Jahrhunderts (Wappen 1737).

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