Eningen unter Achalm - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Liegt auf Gemarkung: Eningen unter Achalm
Ersterwähnung: 1090 [um]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Siedlungskern ist ein Haufendorf östlich des Leinsbachs, das sich etwa vom Rathaus- bis zum Schützenhausplatz erstreckte. An seinem Westrand die ehemalige Burg. Wohl noch im Mittelalerter wuchs es mit der Siedlung Eitelingen (wohl im Gebiet Schulzengasse-Eitlinger Straße) zusammen. Mitte 18. Jahrhunderts Herrschaftsstraße (»Neue Gasse«), ab Ende 18. Jahrhunderts Metzinger Straße, Brühlstraße und Heerstraße, Anfang 19. Jahrhundert Grabenstraße, um 1830 Schießwasen. Ausdehnung auf die Hänge im Westen des Leinsbachs erst nach dem Bahnbau (1899), zunächst an der Wengenstraße (die bis 1854 die Verbindungsstraße mit Reutlingen gewesen war) und an der Schillerstraße. An diese anschließend 1925/30, abgesetzt vom übrigen Ort, das »Neue Viertel«, das 1936/38 durch eine Nebenerwerbssiedlung nach Westen vergrößert wurde. Bebauung des Talgrundes unmittelbar am Westrand des alten Dorfes erst ab 1930. Nach dem 2. Weltkrieg zunächst starke Siedlungserweiterung hangaufwärts Richtung Achalm, die Wengenstraße wird zur Mittelachse des neuen Ortsteils. Seit den 60er Jahren Neubaugebiete auch im Norden (östlich der Metzinger Straße), im Süden (Mietwohnblocks östlich der Reutlinger Straße) und im Osten. Hier seit 1968 das große Wohngebiet Tommental, unter anderem Terrassenhäuser und Punkthochhäuser. Diese neue Ausdehnungsrichtung brachte die Hauptstraße, die mit der Kirche früher den Ostrand des Dorfes gebildet hatte, erstmalig in eine Mittellage. Seit 1971 Neubautätigkeit wiederum im Norden (westlich der Metzinger Straße). Entlang der Straße nach Reutlingen über 2 Kilometer langer Industriegür­tel.
Historische Namensformen:
  • Eningin
Geschichte: Um 1090 Eningin (Chronik 1. Hälfte 12. Jahrhundert, Корie 16. Jahrhundert), Alemannengründung. Rei­hengräber im Ort. Graf Werner von Grüningen, Neffe der beiden Achalmgrafen Kuno und Liutold, erhielt von diesen um 1090 als Abfindung unter aanderem die Hälfte der Kirche und einen Herrenhof in Eningen, damit er das von ihnen gestiftete Kloster Zwiefalten nicht behelligte (Bempflinger Vertrag). Ortsadel tritt im 11. bis 13. Jahrhundert in einigen Schen­kungen an Klöster auf. Ein »Schlößle« genanntes Haus in der Eitlinger war vielleicht der Herrensitz. Die wohl durch den Bempflinger Vertrag geteilte Ortsherr­schaft kam über die Grafschaften Achalm und Urach an Württemberg. Amt (Oberamt) Urach, 1842 Oberamt (1938 Landkreis) Reutlingen. Seit 1912 Bezeichnung »Eningen unter Achalm«. Das Rathaus, ein freistehender Bau mit Walmdach, entstand im Kern um 1537.
Wirtschaft und Bevölkerung: Die Einwohner trieben seit alter Zeit Hausierhandel, vor allem mit Reutlin­ger Waren, besonders mit Spitzen, aber auch Büchern. Dazu gründeten sie Nieder­lassungen in der Pfalz, in der Schweiz und in Tirol. Nach dem Bau der Eisenbahn­linien stagnierte dieser Handel. Seit Mitte 19. Jahrhunderts wurden auch die sogenannten Eninger Kongresse, auf denen riesige Warenmengen umgesetzt worden waren, nicht mehr abgehalten.

Ersterwähnung: 1000 [11. Jahrhundert]
Kirche und Schule: Das Patronat der Sankt Andreaskirche war seit dem 11. Jahrhundert zwischen den Grafschaften Achalm und Urach geteilt. Württemberg erwarb beide Teile in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts von den Herren von Bernhausen und von Blankenstein. Graf Eberhard übertrug 1477 der von ihm gegründeten Universität Tübingen die größere Pfründe als Ausstattungsgut. Seitdem wurde das Patronat von Württemberg und der Univer­sität abwechselnd ausgeübt. 1534 führte Herzog Ulrich die Reformation ein. Heutige evangelische Andreaskirche von 1930 mit Resten des spätgotischen Baus von 1528. Abgegangen sind eine Kapelle zum Heiligen Diepold (Theobald?) für den Ortsteil Eitehngen (?) und eine am Fuß der Achalm gelegene Marienkapelle, auf deren Patronin das Ortswappen, eine silberne Lilie, zurückzuführen sein dürfte. Katholische Kirche und Pfarrei Unsere Liebe Frau 1964.
Patrozinium: Sankt Andreaskirche
Ersterwähnung: 1000 [11. Jahrhundert]

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