Hayingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0854

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Die kleine Stadt liegt auf der Albhochfläche etwa in der Mitte zwischen der Zwiefalter Ach und der Großen Lauter. Im Kern eine planmäßige recht­eckige Anlage, von der relativ breiten Marktstraße in zwei ungleiche Teile gegliedert. Der größere Teil im Süden bildet annähernd ein Quadrat; zwei Straßen sind hier in gleichmäßigen Abständen durch parallele Quergassen verbunden, so dass ein leiterförmiger Grundriss entsteht. Auch gleich große Hausplätze. Dieser engverbaute Teil war die Ansiedlung der bäuerlichen Handwerker, was bis in unsere Zeit noch in den Gassennamen zum Ausdruck kommt. Der Teil im Norden der Marktstraße zeigt nicht dieselbe Regelmäßigkeit und Dichte der Bebauung. Er gleicht eher einem großen, entlang den Stadtmauern umbauten Platz, auf dem Kirche, Rathaus und einige an­dere Gebäude stehen. Das diese beiden Teile der Stadt nicht als Einheit entstanden sind, wird auch dadurch bezeugt, dass die Mauer im Оsten einen Knick aufweist und dass sich die Nord/Süd-Straßen über die Marktstraße hinaus gleichfalls seitlich verschoben fortsetzen. Der Platz vor der Kirche hat die Funktion des Marktplatzes. Von der seit 1303 erwähnten Stadtbefestigung stehen nur noch ein runder Eckturm an der Südwestecke und Mauerreste. Früher drei Tore. Seit Ende 19. Jahrhunderts zunächst nur geringe Wachstumsspitzen im Norden (Straße nach Indelhausen) und im Südwesten (Straße nach Zwiefal­ten). Hier jetzt neues Gewerbegebiet. Ein großes neues Wohngebiet entstand seit Ende der 50er Jahre im Nordwesten am Leihenberg.
Historische Namensformen:
  • Heiginga
Geschichte: 854 Heiginga (Personenname Heigo). Das Kloster Lorsch war bereits Ende des 8. Jahrhunderts in der Hayinger Mark begütert, doch das alte Dorf, vermutlich auf der Flur Althayingen (nicht zu verwechseln mit dem Ringwall Althayingen bei Indelhausen) gelegen, ist urkundlich erst 854 gesichert. König Ludwig der Deutsche übertrug Güter in der »Swerzenhuntare« von Sankt Gallen an das Bistum Konstanz. Güter in Hayingen erwarben im 12. Jahrhundert das Kloster Zwiefalten, im 13. Jahrhundert die Herren von Wartstein und das Kloster Salem. Ortsherren waren die hochadligen Herren von Gundelfingen, die sich von Hayingen nannten und Mitte des 13. Jahrhunderts die Stadt gründeten. Diese ist nahe des alten Dorfes an einem Kreuzungspunkt wichtiger Straßen 1285 bezeugt. Seit 1303 freie Wahl des Amt­manns, der aus jedem Stadtteil die Richter bestellte. Nach dem Aussterben der Gundelfinger ging die Herrschaft Hayingen an die Grafen von Helfenstein und 1627 an die Grafen von Fürstenberg über. Verlegung des Amtssitzes nach Neufra/Donau. 1806 an Würt­temberg. Oberamt (1938 Landkreis) Münsingen. Das Rathaus ist ein Fachwerkbau des 17. Jahrhunderts mit massivem Unterstock, der Fruchtkasten an der Nordostecke der einstigen Stadtbefestigung ein hoher Steinbau des 17. Jahrhunderts (später Schule). Bemerkenswerte Fachwerkhäuser.
Ersterwähnung als Stadt: 1200 [Mitte 13. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1244
Kirche und Schule: 1244 Pfarrkirche Sankt Vitus als Sitz eines Dekans erwähnt. 1275 umfasste das Dekanat 29 Pfarrorte. Das Patronat war stets mit der Ortsherrschaft verbunden. Die katholische Pfarrkirche ist eine barocke Saalkirche. Noch mittelalterlicher Turmunter­bau, Oktogon und Zwiebelhaube 18. Jahrhundert. Auf dem Friedhof Liebfrauenkapelle (früher Sankt Anna) mit gotischem Kern, 1769 verändert und vergrößert. Kleine Kapellen: Sankt Nikolaus oder Riedlinger Räppele, Sankt Leonhard (1668), »Schächer- oder Herrgottshäusle« vor dem oberen Tor. Evangelisches Vikariat (Pfarrei Zwiefalten) und Kirche 1954; deren Chor ist die ehemalige Sankt Katharinakapelle.
Patrozinium: Sankt Vitus
Ersterwähnung: 1244

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