Trochtelfingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1161

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Ansprechendes historisches Stadtbild. Innerhalb des einstigen Mauerrings lassen sich drei Siedlungsbestandteile unterscheiden: auf der höch­sten Stelle der ehemalige herrschaftliche Bezirk mit Schloss und Kirche, anschließend nach Оsten am Abhang zur Seckach ein Bezirk mit unregelmäßigem Grundriss, vielleicht das ehemalige Dorf oder ein ehemaliger Burgweiler, und nach Norden die planmäßige Marktstadt mit 2 parallelen Straßen. Diese wird nach Süden und Оsten begrenzt durch die rechtwinklig geknickte Durchgangsstraße vom Oberen zum Unteren Tor (beide ab­gebrochen). Vor der nach 1320 vollendeten, nicht erhaltenen Stadtmauer wurden Anfang 16. Jahrhundert zwei weitere Mauerzüge mit Bastionen angelegt, erhalten noch der Rundturm an der Südwestecke (Hoher Turm) sowie ein Turm am ehemaligen Oberen Tor. Auf der nördlichen Stadtseite entstand im Zuge der äußeren Mauer nach 1875 die Häuserzeile der Schmalzgasse. Ebenfalls seit Ende 19. Jahrhunderts Vorstadt vor dem Unteren Tor. Nach dem 2. Weltkrieg starkes Siedlungswachstum in einem weit aufgefächer­ten Halbkreis nach Norden, Westen und Süden, dessen Gesamtareal unter Einschluss der noch unbebauten Zwischenflächen mehr als das Zehnfache des bis 1950 erreichten Stadtumfangs beträgt. Die Neubautätigkeit begann im Süden (Degelberg), setzte sich 1953 im Norden fort und erreichte 1970 im Westen die Waldkuppe Ruckbein. Im Оsten seit 1959 Umge­hungsstraße Вundesstraße 313.
Historische Namensformen:
  • Truhdolvingin
Geschichte: 1161 Truhdolvingin (Personenname), älteste Siedlungsschicht. Die Lage des Dorfes ist wohl unterhalb der Kirche an der Seckach zu vermuten. Niederadel von Trochtelfingen im 13. und 14. Jahrhundert erwähnt. Ob er eine Burg in der Nähe der Kirche und des späteren Schlosses besaß, ist unsicher. Die Oberhoheit stand früh den Grafen von Gammertingen-Achalm zu und kam im 13. Jahrhundert über die Pfalzgrafen von Tübingen an die Grafen von Hohenberg. Beim Verkauf an die Grafen von Württemberg 1310 ist erstmals die Stadt genannt. Der Adels­sitz im Südwesten, an Stelle des Schlosses vom Ende des 15. Jahrhunderts, entstand wohl erst in Verbindung mit der Ummauerung. Das Schloss ist ein dreigeschossiger Rechteckbau mit Wendeltreppenturm und Satteldach zwischen Staffelgiebeln. Abgegangene Burgen un­bekannter Herkunft liegen im Norden auf der »Burg«, wo heute die Burgkapelle steht, und gegenüber im Nordosten (Flurname Burgstall); vielleicht war eine von ihnen Sitz der Herren von Trochtelfingen. Die Stadt war Mittelpunkt einer kleinen Herrschaft. Nach ihrem Über­gang an die Grafen von Werdenberg (1316?) residierte hier eine Linie dieses Geschlechts bis zu ihrem Aussterben 1534. Stadt und Herrschaft erbten die Grafen von Fürstenberg, die eine Obervogtei mit Sitz im Schloss einrichteten. 1806 unter hohenzollerischer Landes­hoheit, 1850 an Preußen. Standesherrliches Obervogteiamt und Oberamt (seit 1846) bis 1861. Oberamt Gammertingen bis 1925, dann Landkreis Sigmaringen. Altes Rathaus am Markt von 1747. Jetziges Rathaus an Stelle des alten Fruchtkastens. Das 1883 aberkannte Stadtrecht wurde 1952 neu verliehen.
Ersterwähnung als Stadt: 1310

Name: Burgen; Schloss

Ersterwähnung: 1275
Kirche und Schule: Kirche und Pfarrei 1275, Sankt Martin 1322 (Stadtsiegel) und 1368. Umfangreicher Pfarrsprengel. Patronat der Herrschaft. Um 1500 Zusammenschluss der 8 Pfründen der Pfarrkirche zu einem Stift, das bis ins 19. Jahrhundert bestand. Katholische Pfarrkirche im Kern nach 1320, Turm älter. Langhaus 1451, umgestaltet 1823, zuletzt renoviert 1964/66. Deckenmalerei im Chor um 1322, Wand­malerei im Langhaus um 1480. Kapelle Sankt Erhard 1363 erwähnt, seit 1501 Friedhofs­kapelle, im 19. Jahrhundert nach Westen erweitert. Hennensteinkapelle, 1322 erwähnt, um 1422 neu erbaut, 1836 nach Westen erweitert. Burgkapelle auf der »Burg«, Rundbau, 1660 gestiftet; dabei am Kreuzweg Christi-Ruh-Kapelle um 1700. Evangelische Christuskirche 1958, Pfarrei Mägerkingen.
Patrozinium: Sankt Martin
Ersterwähnung: 1322

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