Derendingen - Wohnplatz 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Wohnplatz
Liegt auf Gemarkung: Tübingen
Ersterwähnung: 1089 [um]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der Ortskern ist ein gewundenes Straßendorf am Fuß des Rammerts. Heute durch ein breites Neubaugebiet mit der Stadt verbunden. Schon seit Ende 19. Jahrhundert Industrieansiedlung an der Straße nach Tübingen. An der Steinlach Gartenstadt 1937, neues Schulzentrum (Berufsschulen, Realschule und andere) nach 1950. Neues Gewerbegebiet weiter oberhalb im Steinlachtal.
Historische Namensformen:
  • Taredingin
  • Tarodingin
Geschichte: Um 1089, um 1100 (Chronik 1. Hälfte 12. Jahrhundert, Корie 16. Jahrhundert) Taredingin, Tarodingin (Personenname). Siedlung der alemannischen Landnahmezeit. Drei merowingische Reihengräberfriedhöfe im Süden und im Оsten des Orts sowie südlich über dem Dorf (meist 2. Hälfte 7. Jahrhundert). Herren von Derendingen, Dienstleute der Grafen von Achalm, sind um 1100 erwähnt. Seit 2. Hälfte 13. Jahrhundert waren hier pfalzgräfliche Dienstleute ansässig. Von den Grafen von Achalm erhielt um 1089 das Kloster Zwiefalten die Hälfte des Dorfs; es konnte seinen Besitzanteil später noch vermehren und behielt ihn bis zum tauschweisen Über­gang an Württemberg 1750. Letzteres hatte bereits 1342 den pfalzgräflichen Anteil des Dorfs erwor­ben und seitdem die Ortsherrschaft inne. Stets Amt (Oberamt, Landkreis) Tübingen. 1934 nach Tübingen einge­meindet. In Derendingen ist geboren Ludwig Krapf (1810 bis 1881), Missionar und Forschungsreisen­der in Ostafrika. Früher Filial der Pfarrei Weilheim. Kapelle Sankt Gallus um 1189. Selbstän­dige Pfarrei seit 1466. Reformation 1534. Hier wirkte 1567 bis 1586 der Reformator von Krain, Primus Trüber, Schöpfer der slowenischen Schriftsprache. Heutige evangelische Pfarrkirche um 1514 erbaut, renoviert 1899/1900 und 1979/80.
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