Wiblingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Liegt auf Gemarkung: Ulm
Ersterwähnung: 1098

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Siedlungskern des Stadtteils ist das ehemalige Dorf mit dem dominierenden Barockbau des Benediktinerklosters auf der Hochterrasse über der Weihung am Rand der Illerniederung, nahe der bayerischen Landesgrenze. Die neuere Siedlungsentwicklung war in dieser Lage nach Westen hin vorgezeichnet. Zwi­schen 1932 und 1939 entstand, eingebettet in Gärten, die sogannte Alte Siedlung zwi­schen der Gögglinger Straße und der Straße Am Wallenkreuz. Auch der näher am Ortskern gelegene Teil der Wohnbebauung zwischen Donautalstraße und Weihung geht in die Jahre vor dem 2. Weltkrieg zurück. Etwa von der Neuapostolischen Kirche an nach Westen erstreckt sich das große Neubaugebiet der Nachkriegszeit bis zum Rand der Donauniederung. Dort und auf der Nordseite von Wiblingen begrenzt heute die aus dem Donautal ins Illertal führende neu trassierte Вundesstraße 30 die Wohnbebauung. Aus den 50er Jahren stammen die langen Zeilenhäuser des Wohngebiets Fischerhausen, dann folgt das durch Flachdächer geprägte Baugebiet südlich davon mit bis zu 1Ogeschossigen Häusern und der Erenlauhschule. Noch weiter im Süden steigen seit wenigen Jahren die schweren flachdachigen Baumassen des Neubaugebiets Tannen­platz mit bis zu 11 Geschossen auf. Als Abschluss, auf drei Seiten von Wald umge­ben, das Behindertenheim Tannenhof des Landeswohlfahrtsverbandes.
Historische Namensformen:
  • Guibeiinga 1098
Geschichte: 1098 Guibeiinga (von Personenname). Älteste alemannische Siedlungsschicht. 1093 gründeten die Brüder Graf Hartmann und Graf Otto von Kirchberg auf ihrem Allod ein Benediktiner­kloster. Dieses war später einziger Grundherr im Ort und Inhaber der Niederge­richtsbarkeit. Vogtei und Hochgerichtsbarkeit der Grafschaft Kirchberg, von 1507 an österreichisches Lehen der Fugger. 1701 konnte das Kloster die Schirmherrschaft der Grafen Fugger ablösen und erlangte dadurch die Vogtfreiheit und Hochgerichtsbarkeit. Es blieb jedoch weiter unter österreichischer Landeshoheit und war fortan schwäbisch-österreichischer Land­stand. Um das Kloster stritten sich 1805 Baden, Bayern und Württemberg; Bayern besetzte das Gebiet (wohl als Teil von Burgau) und hob 1806 das Kloster auf. 1806 an Württemberg. 1808 bis 1822 diente das Kloster als Wohnsitz Herzog Heinrichs von Würt­temberg. 1807 Oberamt Biberach. 1808 wurde hier ein Unteramt, 1810 ein Oberamt eingerichtet, dessen Sitz 1842/45 nach Laupheim kam. 1927 nach Ulm eingemeindet.

Ersterwähnung: 1093 [vor 1093, wohl älter als das Kloster]
Kirche und Schule: Kirche und Pfarrei wohl älter als das Kloster. Die Pfarr- und Klosterkirche war Sankt Martin, seit 1418 daneben auch dem Heiligen Kreuz geweiht, heute katholische Pfarrkirche Sankt Martin. Der Gründungskonvent des Klosters kam aus Sankt Blasien. Ein Nonnen­konvent ist nur einmal (1173) erwähnt. Klosterbrand 1271. Klosterschule erstmals 1353 genannt. Neubau des gesamten Baukomplexes bis 1783 (Neue Klausur 1750/60, Kirche 1772/83). Ausstattung der Kirche durch Januarius Zick. Besonders zu erwäh­nen ist der Bibliothekssaal. Süd- und Westflügel der Anlage erst 1913/17 als Kaserne erbaut. Renoviert 1970 folgende. Friedhofskapelle Sankt Nikolaus 1614 geweiht, 1790/91 erneuert. Evangelisches Gemeindehaus mit Kapelle 1933, erste Pfarrei 1959, Versöhnungskirche 1961/63.
Patrozinium: St. Martin; Heilig Kreuz

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