Oberdischingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1148

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
An das alte Haufendorf schließt nach Оsten der Herrschaftsbezirk an, der durch die Bautätigkeit des »Malefizschenken« geprägt wird. Planmäßige Anlage der perspektivisch zulaufenden Herrengasse, begrenzt von zwei Häuserzeilen mit Man­sarddächern (1783). Charakter der damaligen Zwergresidenz erhalten. 1936 Ortsum­gehungsstraße im Süden im Zuge der Вundesstraße 311. Große Neubaugebiete auf den Hängen im Norden, Оsten und Süden, darunter Ackermannsiedlung auf dem Galgenberg 1965/66 und Hensingersiedlung am Nordhang des Käppelesbergs.
Historische Namensformen:
  • Ticchingen
Geschichte: 1148 Ticchingen (Personenname), älteste Siedlungsschicht. Alemannisches Reihengräberfeld nordöstlich auf Flur Schießmauer. Bis ins 18. Jahrhundert »Dischingen«. Niederadel von Dischingen ist 1245 bis 14. Jahrhundert genannt, meist mit dem Beinamen Baiger oder Baier, Dienstleute der Grafen von Berg. Im 14. Jahrhundert legten sich die Harscher den Beinamen von Dischingen zu. Herrschaft der Grafen von Berg, 1343 an Österreich. Verliehen an zahlreiche Adelige; Anfang 16. Jahrhunderts im Allein­besitz der von Stotzingen, die 1532 auch mit der Hoch- und Blutgerichtsbarkeit be­lehnt wurden. 1661 Verkauf an die Freiherren (seit 1681 Grafen) Schenk von Castell, die den Ort zum Mittelpunkt ihrer ausgedehnten Besitzungen machten. Graf Franz Ludwig Schenk von Castell genannt Malefizschenk (1736 bis 1821) machte sich um die Bekämpfung des Räuberunwesens verdient. Er erbaute 1767 das noch bestehende Kanzlei-, Zucht- und Arbeitshaus (»Fronfeste«), eine dreiflügelige Barockanlage, und den sogenannten Neuen Bau, sein Sohn Graf Franz Joseph an der Stelle des 1807 abgebrannten Schlosses das neue Schloss (»Kavaliersbau«, nach Brand 1969 nur Nordflügel wiederhergestellt). 1805 kam Oberdischingen unter württembergische Staatshoheit, Oberamt (1938 Landkreis) Ehingen. Das Patrimonialamt wurde 1824 aufgehoben.

Name: Schlösser

Ersterwähnung: 1275
Kirche und Schule: Kirche und Pfarrei 1275, doch gehörte ein Teil des Orts im Mittelalter zur Pfarrei Erbach, Sankt Cyrillus. Patronat der Ortsherrschaft. Heutige katholische Pfarrkirche zum Heiligsten Namen Jesu um 1800 begonnen, 1832 geweiht. Zentralbau in Form eines griechischen Kreuzes, niedrige Kuppel, Tempelfront in klassizistischem Stil. Turm erst 1892 vollendet. Innen umgestaltet 1911/12 und 1967/68. Die alte Pfarrkir­che neben dem Kanzleibau wurde nach 1830 abgebrochen. Barockes Pfarrhaus um 1730. Gruftkapelle zur Heiligen Dreifaltigkeit mit barockem Chor noch von der 1713 erbauten Wallfahrtskapelle, vergrößertes Schiff und Fassade im Empirestil 1795. Re­noviert 1960/64. Gegenüber Paterhaus von 1794, nördliche Nebengebäude abgebrochen. 1929 erwarben die Steyler Missionsschwestern die ehemaligen Herrschaftsgebäude und richteten hier ihr süddeutsches Provinzialmutterhaus ein (1966 nach Laupheim verlegt). In den Baukomplex ihres neuen Altersheims sind der wiederhergestellte Teil des Schlos­ses und der Neue Bau von Anfang 18. Jahrhunderts einbezogen worden. Evangelische nach Erbach-Ersingen.
Patrozinium: Sankt Cyrillus

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