Obermarchtal - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0776

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Dorf und Klostersiedlung auf der Weißjuraplatte über der Donau bei der Einmündung des Marchbachtals. Neubaugebiet am östlichen Ortsrand. Im Süden Ortsdurchfahrt Вundesstraße 311.
Historische Namensformen:
  • Marhcthala
  • Marhctala
  • Marthala
Geschichte: 776 Marhcthala, Marhctala, Marthala (von Mark oder marh = Pferd). Als Kloster (monasterium) 776, als Dorf (villa) 1171 erwähnt. Die nahebei an der Donau gelegene Altenburg gilt als Stammsitz der sogenannten Alaholfinger, die das Kloster vor 776 gründeten und es dem Kloster Sankt Gallen übergaben. Das Dorf gehörte in der Folgezeit immer dem Kloster. 1803 Übergang an die Fürsten von Thurn und Taxis, 1806 unter württembergische Staatshoheit. Oberamt Zwiefalten; das Patrimonial-Obervogteiamt bildete nach seiner Aufhebung 1809 ein eigenes Unteramt des Oberamts Zwie­falten; 1810 gehörte das Gebiet zum Oberamt (1938 Landkreis) Ehingen (Unteramt Munder­kingen bis 1817). 1823 lebte die Thurn und Taxissche Amtsverwaltung wieder auf; das hiesige Amt spielte bis zu seiner endgültigen Aufhebung 1849 eine wichtige Rolle. Später befanden sich hier ein fürstliches Rentamt und seit 1877 die einzige fürstliche Rentkam­mer in Schwaben

Ersterwähnung: 0776
Kirche und Schule: Das ältere Kloster war noch vor 805 wieder eingegangen. Ende des 10. Jahrhunderts geistliche Gemeinschaft von Klerikern, 1011 weltliches Chorherrenstift durch Herzog Hermann III. von Schwaben eingerichtet, 1171 Gründung eines Prämonstratenser-Chorherrenstifts durch Pfalzgraf Hugo von Tübingen. 1192 päpstliche Privilegierung. Bis 1273 war ein Frauenstift angegliedert. Vögte waren später die Grafen von Berg und Österreich. Seit dem 16. Jahrhundert übte die Stadt Ehingen die Vogtei mit der peinlichen Gerichtsbar­keit aus. 1440 zur Abtei und 1500 zur Reichsabtei erhoben. 1803 Säkularisation. Seit 1919 in einem Flügel Kloster der Salesianerinnen aus Chotieschau/Böhmen. Die Klosterkirche (Sankt Petrus 776) ist seit 1803 katholische Pfarrkirche. Typischer Barockbau der Vorarlberger Schule 1686 bis 1701 (Michael und Christian Thumb, Franz Beer). Mächtiges tonnengewölbtes Hauptschiff, die Seiten zweigeschossig in Kapellen und offene Emporen aufgeteilt. Tiefer Chor. Stuckdecke von dem Wessobrunner Johann Schmuzer. Chorgestühl 1690. Prachtvolles Eichenholzwerk der Sakristei 1672. Das Klostergebäude, eine Vierflügelanlage mit Eckpavillons, 1686 bis 1702; Ostflügel 1747/ 53 von Giovanni Bagnato. Gestühl im Kapitelsaal seit 1705 von dem Tiroler Andreas Etschmann. Die Fürsten von Thurn und Taxis wandelten im 19. Jahrhunderts das Kloster zu einer Sommerresidenz um. 1973 Verkauf an die Diözese Rottenburg. Die Friedhofskapelle ist die alte Pfarrkirche. Erwähnt 1171, Heilige Maria 1192 (heute Sankt Urban). Neu erbaut 1481, umgestaltet 1730/40, restauriert 1887 und 1974. Evangelische nach Munderkingen.
Patrozinium: Sankt Petrus
Ersterwähnung: 0776

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