Ortslage und Siedlung (bis 1970): | Die ältesten Teile des Dorfes befanden sich im nördlichen Abschnitt der Bucht des Feuerbachs an der Fernstraße Neuffen-Asperg und nahe der Straßenkreuzung Weilimdorf-Botnang. Mit der Eröffnung der Eisenbahn 1846 sowie der Ansiedlung von Industrie seit 1864 entstanden die Wohnviertel bis zum Bahnhof und nach Norden. Östlich und westlich der Bahnlinie entwickelte sich das Industriegebiet. Der Ortskern umfasste 1830 die Stuttgarter Straße, Grazer, Oswald-Hesse-, Dieterle-, Sartoriusstraße, Feuerbacher Talstraße (bis Kapfenburgstraße und den Feuerbacher Weg). Bis 1910 hatte sich das Gebiet im Nordosten und Nordwesten erweitert. Die Wohnbebauung erreichte in den 1930er Jahren die Heiligenberg-, Linzer, Steiermark-, Leobener, Happold-, Kapfenburg-, Hohewart-, Spitzäcker-, Föhrich-, Teutoburger, Weilimdorfer und Tannenäckerstraße. Nach dem zweiten Weltkrieg, besonders in den 50er und 60er Jahren, kamen weitere Ein- und Mehrfamilienhäuser vorwiegend im Süden und Westen hinzu. Zu den jüngsten Neubaugebieten zählen die Bezirke »An der Burg« (1971/76), Dieterlestraße (1966/76), Wildensteinstraße (1964/76), »Walpenreute« (1968/77), »Banzhalde« (1972, unter anderem einige Hochhäuser) sowie »Triebweg« (1969/71, Hochhäuser). Das Feuerbacher Industriegebiet setzt sich aus den Bezirken Leobener Straße (ab 1859), Heilbrunner, Siemensstraße (1860/70), Boschgelände (1910), Bludenzer Straße (ab 1910), Rheinstahlstraße (1912 beziehungsweise 1960/65) und Wernerstraße (ab 1936) zusammen. |
Geschichte: | 1075 Biberbach, um 1150 (Kopialüberlieferung 16. Jahrhundert) Buwirbach, 1229 Furbach. Ein großes Reihengräberfeld im Westen oberhalb des alten Ortskerns erweist diesen als Siedlung der Merowingerzeit. Im Hochmittelalter im Besitz der Grafen von Calw, Ende des 12. Jahrhunderts an die Pfalzgrafen von Tübingen. 1251 — 1410 auf der südlich von Feuerbach gelegenen Burg die Herren von Frauenberg, Vrouwenberc, vielleicht Erben eines örtlichen Adelsgeschlechts. Zu ihrer Herrschaft zählten auch Botnang und Zazenhausen. Neben und ab 1410 nach ihnen saßen zuletzt sieben andere Geschlechter auf der Burg. Württemberg erwarb nach und nach die Anteile der Ganerbschaft samt den Herrschaftsrechten in Feuerbach: 1391/1401 eine Hälfte von den von Gültstein, von Helmstatt, von Frauenberg und von Holnstein, 1481 den Rest von den Schenken von Winterstetten, von Venningen und von Hüselstein. Die Burg wurde anschließend dem Verfall überlassen, ihre Steine zum Teil 1520 für die Stadtmauer in Stuttgart verwendet. 1972 die Fundamente und Reste des Bergfrieds freigelegt. Feuerbach verzeichnete 1504 durch die Pest 301 Tote, 1634/35 sogar 527 Tote. Ab 1860 rasch wachsende Industriegemeinde, 1907 Stadt. Zum Amt Stuttgart, 1719/36 vorübergehend zum Oberamt Cannstatt. 1929 Weilimdorf nach Feuerbach eingemeindet, dieses selbst 1933 zu Stuttgart. |