Immenstaad am Bodensee - Altgemeinde~Teilort 

Regionalauswahl:
Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1200 [13. Jahrhundert]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Das schon früher volkreiche Dorf (seit 1792 Marktflecken) erfuhr in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg erste Erweiterungen durch Wohnbauten in Richtung Schifflände und entlang der Uferstraße. Im Ortskern trotz Veränderun­gen noch viel historische Bausubstanz. Ab 1960 große Neubaugebiete, hauptsächlich im Оsten (mit Punkthochhäusern), auf dem Seeuferstreifen auch gegen Westen. Das Gelände bis zur Umgehungsstraße (1956) der Вundesstraße 31 ist heute fast ganz überbaut. Nördlich dieser Durchgangsstraße am Südosthang seit 1974 Ferienhaussiedlung. Am Ostrand der Gemarkung nahe dem Seeufer seit 1958 Industrieanlagen (Dornier).
Historische Namensformen:
  • Imenstad
Geschichte: 13. Jahrhundert Imenstad (Personenname + stad = Ufer). In Immenstaad sind im Spätmittelalter mehrere Siedlungen aufgegangen. Dadurch wurde Immenstaad im 15. Jahrhunder zu einem Flecken (so 1481) mit stadtähnlicher Verfassung und Befestigung, konnte sich aber infolge seiner Dreiteilung nicht mehr weiter entwickeln (2 Jahrmärkte erst 1792). Kloster Weingarten erhielt um 1100 Güter, zum Teil von den Welfen. Die umfangreichen Liegenschaften des Spitals beziehungsweise der Stadt Buchhorn erwarb Kloster Salem 1628 zu älterem Besitz hinzu, verkaufte aber alles 1652 an Kloster Einsiedeln. Auf der Burg Helmsdorf (1213 Herminsdorf) östlich von Immmenstaad am Seeufer saß ein seit 1213 bezeugtes Konstanzer Ministerialengeschlecht. Aus ihm stammt der Minne­sänger Konrad (2. Hälfte 13. Jahrhundert). Die Burg war 1420 im Besitz des Junkers Ulrich Goldast aus Konstanz, 1441 bis Ende 15. Jahrhundert der Deutschordenskommende Mainau. Die Familie von Dankenschweil errichtete nach dem 30jährigen Krieg das einfache Schlösschen. Im 18. Jahrhundert Besitz des Klosters Habsthal (Hohenzollern), 1798 an Jos von Laßberg verkauft. Heute Brauerei und Freizeitzentrum. Seit Anfang des 14. Jahrhunderts waren die Helmsdorfer durch die von Lupfen, Landgrafen zu Stühlingen, mit der Vogtei zu Immenstaad belehnt, auch hatten sie seit dem 13. Jahrhundert die Vogtei über die zahlreichen Gotteshaus­leute des Stiftes Lindau in Immenstaad inne. Daneben besaßen 1371 die Schenken von Ittendorf als Weingartner Lehen die Vogtei zu Immenstaad, wohl in dessen westlicherem Teil. Mit der Herrschaft Ittendorf erwarb Überlingen diese Vogtei 1434. Erst 1486 ist auch die Grafschaft Heiligenberg in einem Drittel von Immenstaad als Niedergerichtsherr bezeugt. Nach einem Streit mit der Gemeinde verkaufte Ulrich von Helmsdorf 1491 sein Gericht zu Immenstaad an den Grafen von Montfort, der dieses jedoch bereits 1500 an die Kommende Mainau veräußerte. Diese erwarb 1510 auch die Vogtei über die Gottes­hausleute. Damit besaß Mainau im größten Teil von Immenstaad Ortsherrschaft wie Landes­hoheit. Das Überlinger Drittel teilte die Geschicke der Herrschaft Ittendorf, wurde also 1650 von Kloster Einsiedeln, 1693 von Kloster Weingarten erworben. 1779 überließ dieses die hohe und niedere Obrigkeit zu Immenstaad an Heiligenberg, das 1783 auch das Mainauer Drittel erwarb und seither ganz Immenstaad unter seiner Herrschaft vereinte. 1806 an Baden. 1813 Bezirksamt Meersburg, 1824 fürstenbergisches Amt Heiligenberg, 1842 Bezirksamt Meersburg, 1857 Bezirksamt (1939 Landkreis) Überlingen. Rathaus von 1716, ehemaliges Mainauer Amtshaus. Das sogenannte Schwörerhaus von 1578 ist ein beachtenswerter gestelzter Fach­werkbau.

Name: Burg Helmsdorf; Schloss
Datum der Ersterwähnung: 1213

Ersterwähnung: 1360
Kirche und Schule: Ursprünglich zur Pfarrei Bermatingen, 1360 eigener Leutpriester. 1410 wurde die der Heiligen Jungfrau und dem Heiligen Jodok geweihte Kapelle zur Pfarrkirche erhoben. Die Gemeinde hatte selbst das Nominationsrecht des Pfarrers, die Präsentation blieb bei Salem. Katholische Pfarrkirche Sankt Jodokus spätgotisch (Baudatum 1474), 1738 vergrößert und barockisiert. Michaelskapelle, 1713 gestiftet, einfacher Barockbau. Evangelische Kirche 1956, Pfarrei 1972.
Patrozinium: Heilige Jungfrau und Heiliger Jodok
Ersterwähnung: 1410

Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)