Gemmingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0769

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Nach dem Zeugnis seines für das Jahr 769 erstmals belegten, von einem Personennamen abgeleiteten Namens (»Gemmincheim«, Kop. 12. Jahrhundert) und aufgrund von Reihengräbern, die am westlichen Dorfende entdeckt wurden, gehört Gemmingen zur ältesten merowingerzeitlichen Siedlungsschicht. Im späten Mittelalter trugen sich die Ganerben offenbar mit der Absicht, das beiderseits des Staudbachs gelegene Dorf zur Stadt fortzuentwickeln. Um 1420 ist von einer »Hoffstad in Her Diethers Stad« und von einem »Grab, der umb die Stad geet«, die Rede, desgleichen 1563 von einem »im Stettlin« gelegenen Haus; beide Male geht es um Pertinenzen des Unteren Schlosses. 1737 schließlich wird die Lage mehrerer zum Oberen Schloss gehöriger Häuser im Städtlein, zwischen der Stadtmauer einerseits und dem Seegraben des Mittleren Schlosses andererseits beschrieben. Auch sonst könnte manches – ein Jahrmarkt, die reiche Ausstattung der Pfarrkirche mit Pfründen und die Lateinschule – darauf hindeuten, dass die Ortsherren gesonnen waren, Gemmingen zur Stadt zu erheben; aber letztlich hatten sie damit keinen Erfolg. Ein 1546 anlässlich eines Rechtsstreits angefertigter Augenschein zeigt den südlichen Teil des Dorfs mit dem in seinen oberen Geschossen damals noch in Fachwerkmanier ausgeführten Unterschloss, mehreren umzäunten Hofreiten und zumeist zweigeschossigen Fachwerkbauernhäusern sowie dem württembergischen Geleitsstock. 1785 zählte man am Ort insgesamt 113 Herdstätten beziehungsweise Haushaltungen. Zur Gemarkung von Gemmingen gehörte ursprünglich auch jene von Stebbach und Streichenberg; deren Separation erfolgte wohl erst im Übergang vom hohen zum späten Mittelalter mit zunehmender Ausdifferenzierung der Herrschaftsverhältnisse. Das verbliebene, von alters her waldarme Gebiet lässt nur im Nordwesten (Flurname Neuberg) und Südosten (Flurname Reuth) einige Neurottflächen erkennen. Hinweise auf wüstgefallene Siedlungsplätze gibt es nicht. Im Tal des rechts zur Elsenz gerichteten Staudbachs ist der Ort zu beiden Seiten die Hänge hinaufgewachsen. An Neubaugebieten der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg entstanden Rainasiedlung, »Nonnenberg«, »Eppinger Weg«, »Hengst«, »Mühlweg«, »Spähnäcker« und südöstlich des Ortskerns ein Industrie- und Gewerbegebiet (seit 1960).
Historische Namensformen:
  • Gemmincheim 0783
Geschichte: Grundlage der späteren Herrschaftsentwicklung in Gemmingen war allem Anschein nach eine im 8. und 9. Jahrhundert aus mehr als zwanzig Schenkungen erwachsene Grundherrschaft des Klosters Lorsch. Über deren Schicksale während des hohen Mittelalters ist nichts Näheres bekannt; ob sie im Besitz der Kraichgaugrafen (Steinsberg) und ihrer Erben, der Grafen von Lauffen respektive von Oettingen, aufging oder zum Reichsgut um Sinsheim und Wimpfen gezogen wurde, muss dahingestellt bleiben. Für erstere Variante könnte die ursprüngliche Zusammengehörigkeit mit Stebbach sprechen. Mit der Ausübung der vogteilichen Rechte vor Ort waren Ministerialen betraut, die sich schließlich als ritteradlige Ortsherrschaft etablieren und in dieser Position jahrhundertelang behaupten konnten. Aus dem im 13. Jahrhundert offenbar noch ganz allodialen Herrschaftskomplex entstand im Lauf des späten Mittelalters eine Ganerbschaft, deren Zentren das Obere, das Mittlere und das Untere Schloss bildeten; urkundlich bezeugt sind alle drei Schlösser seit dem 14. Jahrhundert. Der Tradition zufolge war das Mittlere Schloss das älteste und mithin das eigentliche Stammhaus der herrschaftlichen Familie. Es lag im Bereich der heutigen Schlossgartenstraße, gehörte zunächst der sogenannten Velscher-Linie der Familie von Gemmingen und ist längst spurlos verschwunden. Spätestens seit dem ausgehenden 14. Jahrhundert war es württembergisches Lehen, konnte aber gleichwohl in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts – teilweise und nur vorübergehend – an Kognaten vererbt werden (von Heusenstamm). Um die Mitte des 16. Jahrhunderts trat der letzte Agnat der Velscher-Linie das ganze Mittelschloss samt allen Zugehörungen seinem Vetter Wolf aus der Guttenberger Linie des älteren gemmingischen Hauptstamms ab. Diesem älteren Hauptstamm gehörte damals bereits das gleichfalls von Württemberg lehnbare, in Resten noch heute erhaltene Untere Schloss, in dem Kurpfalz seit 1360 ein Öffnungsrecht hatte. Nachdem 1425 die Gemmingen-Steinegger Linie aus dem Mitbesitz ausgeschieden und 1478 auch eine nur kurzlebige Seitenlinie erloschen war, verfügte die Guttenberger Linie über dieses Schloss allein. Das einst im Gebiet von Meierei und Seegärten gelegene, heute gänzlich verschwundene Obere Schloss war um die Mitte des 14. Jahrhunderts zu einem Drittel [bruchsal-]bolandisches Lehen und bestand aus einem vorderen und einem hinteren hohen Haus. Das vordere Haus war Allod und gehörte dem jüngeren gemmingischen Hauptstamm (Bürg); 1466 dem Bischof von Speyer zu Lehen aufgetragen, wurde es schon 1504 wieder allodifiziert. Die Herrschaft im hinteren Haus, das von Hohenlohe zu Lehen rührte, hatte im 14. Jahrhundert die Hofener Linie (Hoffenheim). Nach deren Aussterben gelangte es ebenfalls an den jüngeren Hauptstamm (Bürg) und wurde – 1504 allodifiziert – zusammen mit dem vorderen Haus durch Orendel von Gemmingen-Michelfeld an die Guttenberger Vettern verkauft. So waren diese seit der Mitte des 16. Jahrhunderts nicht nur alleinige Besitzer aller drei Schlösser samt ihren Zugehörungen sondern auch alleinige Herren im Dorf. Im ausgehenden 16. Jahrhundert legte eine unter acht Söhnen Dietrich von Gemmingens (gestorben 1587) vorgenommene Erbteilung den Grund zu einer neuen Ganerbschaft. Diese blieb zunächst auf Angehörige der Familie von Gemmingen beschränkt, bis 1664 der söhnelose Johann Rudolf von Gemmingen gemeinsam mit kognatischen Erben das Obere Schloss samt drei Achteln der Ortsherrschaft an den Herzog von Württemberg verkaufte, der hier einen eigenen Amtmann einsetzte. Die Kraichgauer Reichsritterschaft erhob gegen diesen Besitzerwechsel Protest und erreichte damit zwar nicht, dass der Handel rückgängig gemacht wurde, konnte aber schließlich doch die Einverleibung von Teilen Gemmingens in das württembergische Territorium verhindern. Schließlich übertrug Württemberg 1710 das Obere Schloss mit allen zugehörigen Gütern und Rechten den Neipperg als Kunkellehen, wodurch das Dorf Gemmingen der reichsritterschaftlichen Korporation auch weiterhin ungeschmälert erhalten blieb. Das gemmingisch-neippergische Kondominat währte bis zur Mediatisierung durch Baden im Jahr 1806. An den gerichtsherrlichen Befugnissen im Dorf waren die Inhaber eines jeden Schlosses zu einem Drittel beteiligt, sowohl an der hergebrachten niederen als auch an der 1497 durch königliches Privileg erlangten Hoch- und Blutgerichtsbarkeit. Appellationen waren an alle drei Schlösser – und nur an diese – zulässig. Gebot und Verbot nahm jede Herrschaft für die zu ihrem Schloss gehörigen Häuser und Hofreiten allein wahr, die Obrigkeit auf den öffentlichen Gassen und im Feld stand den Ganerben gemeinschaftlich zu. Steuern wurden seit der Mitte des 16. Jahrhunderts zur Kraichgauer Rittertruhe erhoben. 1664 errichtete Württemberg, das schon im ausgehenden Mittelalter ab dem Stebbacher Tor das Geleitsrecht hatte, in Gemmingen einen Zoll. Während des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit war nahezu aller Grundbesitz auf Gemminger Gemarkung von den drei Schlössern abhängig. Neben den jeweiligen Eigenwirtschaftsbetrieben und vielerlei sonstigen Gerechtsamen gehörten 1737 zum Unteren Schloss acht Erblehnhöfe im Umfang zwischen circa 20 und 40 Morgen Land, zum Mittleren Schloss acht Höfe zwischen circa 35 und 50 Morgen und zum Oberen Schloss sieben Höfe zwischen circa 33 und 57 Morgen. Begüterungen auswärtiger Adelsfamilien – von Neudeck (1353), von Sachsenheim (1394), von Ehrenberg (1453/69), von Angelloch (1552/58) – waren meist nur von kurzer Dauer und dürften allesamt auf Mitgiften gemmingischer Töchter zurückzuführen sein. Desgleichen stammte der insgesamt nicht sehr umfangreiche Besitz geistlicher Institutionen – der örtlichen Pfarrkirche sowie der Klöster Rechentshofen (1311) und Maulbronn (1472) – durchweg aus frommen Stiftungen der ortsherrlichen Familie und ihrer Verwandtschaft. Der große und kleine Zehnt auf Gemminger Gemarkung gehörte von alters her zu zwei Dritteln der Ortsherrschaft und rührte wie diese zeit- und teilweise von Württemberg und Hohenlohe zu Lehen, allerdings waren die Herren des Unteren Schlosses daran ursprünglich nicht beteiligt. Das übrige Drittel hing mit der Pfarrei zusammen und wurde deshalb vom Speyrer Domkapitel bezogen, 1717 jedoch an die Herrschaft Gemmingen verkauft. Die Herrschaft Neipperg bezog seit 1710 entsprechend ihrem Anteil an den örtlichen Gerechtsamen drei Achtel von zwei Dritteln des Groß- und Kleinzehnten. Wiewohl eine Gemeinde zu Gemmingen sich zweifellos schon im Übergang vom hohen zum späten Mittelalter konstituiert hatte, tritt sie in der Überlieferung doch erst seit dem 16. Jahrhundert in Erscheinung. Die Bürgermeister (1563) begegnen bisweilen auch unter den Bezeichnungen Heimbürge (1598) oder Anwalt (1706). Das Gericht war im 16. Jahrhundert mit zwölf Schöffen besetzt. Ein Rathaus wird 1563 erwähnt, ein Gerichtsschreiber, der zugleich als Schulmeister fungierte, 1661. Spätestens um die Mitte des 16. Jahrhunderts bezog die Gemeinde das von den Wirten entrichtete Ungeld allein. 1549 erwarb sie den Wald am Rudelsbusch oberhalb der Schmalbacher Flur, um ihn zu roden und Weingärten anzulegen. Das allzeit konfliktträchtige Verhältnis zur Herrschaft bedurfte in mehreren Punkten vertraglicher Regelung: 1567 und 1574 hinsichtlich Frondiensten und Zehntpflicht, 1585 bezüglich Weide und Viehtrieb und 1595 puncto Zehnt- und Kelterwein. Anlass zu Beschwerden gab immer von neuem der herrschaftliche Anspruch auf ein Drittel des Erlöses aus dem Verkauf von Häusern, indes hatte dieses althergebrachte Herrenrecht seinen Grund darin, dass die Herrschaft ihrerseits verpflichtet war, den Gemeindebürgern allenfalls benötigtes Bauholz kostenlos zur Verfügung zu stellen, und folglich hatten beide, auf Gegenseitigkeit beruhende Rechte bis zum Ende des Alten Reiches Bestand. 1806 wurde Gemmingen badisch, nachdem Württemberg 1805 versucht hatte, den Ort militärisch zu besetzen. Durch den Karlsruher Tausch- und Épurations-Vertrag (17.10.1806) kam Gemmingen endgültig zu Baden. Ab 22.6.1807 Oberamt Waibstadt, 6.12.1809 Amt Neckarschwarzach, 15.11.1810 grundherrliches Amt Gemmingen, das einzige im Großherzogtum, 24.7.1813 Bezirksamt Eppingen, 1.4.1924 Bezirksamt bzw. 25.6.1939 Landkreis Sinsheim.
Wirtschaft und Bevölkerung: Im Dreißigjährigen Krieg scheint das an einer vielfrequentierten Straße gelegene Gemmingen besonders große Bevölkerungsverluste erlitten zu haben. Noch 1657 gab es im Dorf nur 29 Untertanen und zwei Witwen, was auf eine Seelenzahl von nicht mehr als 120 bis 130 schließen lässt; schon 1678 waren es bereits wieder um 200 (45 Bauern). Nach einer längeren Zeit des Friedens lag die Einwohnerzahl Mitte der 1780er Jahre zwischen 650 und 700 (153 Familien). Zu Beginn des 18. Jahrhunderts waren sowohl Zugewinne als auch Verluste zu verzeichnen, indem einerseits Glaubensflüchtlinge aus dem Salzburgischen aufgenommen wurden, andererseits aber auch mehrere Familien nach Pennsylvanien auswanderten (1717). Ihren Lebensunterhalt bestritt die Gemminger Bevölkerung hauptsächlich aus der Landwirtschaft. Die drei Zelgen Schwaigerner, Stettener oder Stebbacher und Schmalbacher Flur sind seit dem früheren 15. Jahrhundert belegt. Weinbau spielte keine große Rolle. Eine Kelter gehörte zum württembergischen Lehen des Mittleren Schlosses und diente allen drei Schlössern als Bannkelter; erst im 18. Jahrhundert gab es am Ort zwei Keltern, an denen wiederum alle Ganerben gemeinschaftlich berechtigt waren. Die Mühle an der westlichen Gemarkungsgrenze hieß im Unterschied zu jener unterhalb Streichenbergs Obermühle (1605 Eichmühle); seit 1283 war sie dem Kloster Maulbronn zinspflichtig, in der frühen Neuzeit der Herrschaft Gemmingen. Weil der Flecken bisher kein eigenes Gewerbe hatte und der wirtschaftlichen Förderung bedurfte, verlieh ihm der Kaiser 1570 einen Jahrmarkt, der zu Mariä Himmelfahrt (15. August) veranstaltet werden sollte, in Abstimmung mit Märkten in der Nachbarschaft aber auch verlegt werden konnte. Im Dreißigjährigen Krieg ging dieser Markt unter und wurde vom Herzog von Württemberg 1680 mit einer befristeten Zollbefreiung begünstigt, um ihn wiederzubeleben. An Gewerben ist 1706 ein Pottaschebrenner bezeugt und 1775 ein Küfer.

Name: Oberes Schloss - Mittleres Schloss - Unteres Schloss
Datum der Ersterwähnung: 1300 [im 14. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1496
Kirche und Schule: Das Martins-Patrozinium könnte darauf hindeuten, dass die Geschichte der im 19. Jahrhundert durch einen Neubau ersetzten Pfarrkirche von Gemmingen wie die des Dorfs bis ins frühe Mittelalter zurückreicht. Als Filialen waren ihr in älterer Zeit Stebbach, Stetten am Heuchelberg, Niederhofen und Kleingartach zugeordnet. Das Patronatsrecht mit der Vergabe der Pfarrpfründe und der Frühmesspfründe (Marien-Altar) gelangte 1479 von den Mentzingen an die Göler von Ravensburg und von diesen 1486 an das Domstift Speyer, dem es sogleich inkorporiert wurde. Mithin dürfte der Kirchensatz ursprünglich zur Gesamtheit der örtlichen Herrschaftsrechte gehört haben und durch Vererbung in weiblicher Linie in fremde Hand gelangt sein. Erst 1717 kauften die Gemmingen den Pfarrsatz mit allen seinen Gerechtsamen wieder zurück. Als Kollatoren mehrerer Altarpfründen behielten die Ganerben aber doch stets großen Einfluss auf das Gotteshaus, das ihnen nicht zuletzt als Grablege diente. Die Pfründe am Altar der Heiligen Georg und Barbara hatte das Obere Schloss zu verleihen, die am Katharinen- (1355) sowie am Heilig-Kreuz-Altar das Untere Schloss und die am Altar Johannes des Täufers (1385) das Mittlere Schloss. Für den Dreifaltigkeits-Altar in der alten Kapelle wurde erst 1512 eine Pfründe vom Besitzer der damals bereits in einer Hand vereinigten Oberen und Unteren Schlösser gestiftet; sie sollte allein der Wortverkündigung vorbehalten bleiben (Prädikatur). 1514 erließ derselbe Stifter mit Billigung des Bischofs von Worms überdies Statuten für die Präsenz der an der Kirche bepfründeten Priesterschaft, und seine Söhne zählten schließlich seit um 1520 zu den entschiedensten Förderern der Reformation. Mit Unterstützung der Herrschaft profilierte sich Bernhard Griebler aus Kempten, der erste Inhaber der Prädikaturpfründe, als Prediger in lutherischem Geist und trat damit in Konkurrenz zu dem vom Speyrer Domkapitel begünstigten romtreuen Pfarrer; Grieblers Nachfolger war seit 1531 der Humanist Franciscus Irenicus aus Ettlingen. Neben ihrem Predigtamt versahen die Prädikanten die Leitung der örtlichen Lateinschule und waren Verwalter des Präsenzvermögens; im weiteren Verlauf der Reformation traten sie schließlich auch an die Stelle des Pfarrers. Die Pfründen bei den Altären der Heiligen Johannes und Katharina wurden im späteren 16. Jahrhundert eingezogen und zum Nutzen der örtlichen Prädikatur beziehungsweise zur Ausstattung einer neuen Pfarrei in Eschenau verwendet. Von großer Bedeutung für die Reformation im Kraichgau und weit darüber hinaus war in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts die im Zusammenhang mit der Prädikatur gegründete Lateinschule. Sie entwickelte sich rasch zu einer Pflanzstätte lutherischer Geistlicher, darunter die Brüder David und Nathan Chytraeus (Kochhaf), die hernach als Professoren an der Universität Rostock wirkten. 1661, als die Schule längst wieder dörflichen Zuschnitt hatte, versah der Lehrer wie anderwärts zugleich das Gerichtsschreiberamt. Die spätgotische Pfarrkirche weitgehend durch einen neugotischen Neubau 1846 ersetzt, Turmuntergeschoß mit Vorhalle von 1516. Altarflügel aus der alten Kirche, schon im 19. Jahrhundert im Unteren Schloß, inzwischen verschollen. Katholische Kirche von 1966, zur Pfarrei Richen, 1954 Kuratie, mittlerweile wieder von Richen aus versehen.
Patrozinium: St. Martin
Ersterwähnung: 1496
Jüdische Gemeinde: Juden siedelten sich offenbar erst nach dem Dreißigjährigen Krieg an, aber ihre Zahl blieb bis zum Ende des Alten Reiches gering. Im 19. Jahrhundert gab es eine Synagoge, diese wurde bereits vor dem ersten Weltkrieg profaniert.

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