Eibensbach - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1380

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Im Übergang vom hohen zum späten Mittelalter als Ausbausiedlung zu Füßen der Burg Blankenhorn gegründet, taucht Eibensbach in der schriftlichen Überlieferung nicht vor 1380 auf (»Ybenspach«). Trotz des Genitivs im Bestimmungswort des Namens erscheint dessen Herleitung von einem Personennamen abwegig; eher ist an ein von Eiben umstandenes Gewässer zu denken. 1525 bestand der Ort aus 31 Häusern. Am Ende des Dreißigjährigen Kriegs lagen zwölf Hofstätten öd. Der Ort ist nach dem zweiten Weltkrieg besonders im Nordwesten durch neue Wohnbezirke (»Hinter den Gärten« 1954 beziehungsweise 1964, »Im Lailen« 1964 beziehungsweise 1970, »Oben im Dorf« 1969) und ein Industriegebiet (»Bannholz« 1952 und fortfolgend) angewachsen.
Historische Namensformen:
  • Ybensbach
Geschichte: Von Anfang an zur Burg Blankenhorn gehörig, entstand Eibensbach vermutlich auf staufischem Haus- beziehungsweise Krongut, das um die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert in den Besitz der Herren von Neuffen gelangte. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts kamen Burg und Ort zur Hälfte an die Herren von Breuberg und von diesen über die Grafen von Flügelau und von Eberstein (um 1313) vor 1380 an die Grafen von Württemberg. Die andere Hälfte wurde von den Neuffen über die Herren von Magenheim an die Grafen von Hohenberg vererbt und 1321 an Württemberg verkauft. Abgesehen von nur kurzzeitigen Verpfändungen an das Erzstift Mainz (1327) und an die Neipperg (1432/33) waren Blankenhorn und Eibensbach fortan ganz württembergisch und gehörten bis 1807 zum Amt Güglingen. Burg Blankenhorn wurde offenbar um 1220/35 von den Herren von Neuffen gegründet. Urkundlich bezeugt ist sie seit 1241 (»Blanchenhorn«). Die Deutung des Namens unter Hinweis auf das französische »blanche« (weiß) bleibt ungewiss. In ihren Resten ist die Burg noch heute eindrucksvoll und bot älteren Generationen Anregung für allerlei Sagen. Im 15. Jahrhundert Sitz württembergischer Amtleute, wurde sie 1472 denen von Sachsenheim zu Mannlehen übertragen, jedoch begann schon wenige Jahre später der Abriss. Der örtliche Grundbesitz stand ganz überwiegend der Orts- und Landesherrschaft zu. Als Bezieher von Natural- und Geldrenten treten daneben die Frühmesse zu Weiler an der Zaber, Kaplaneipfründen zu Eibensbach, Brackenheim und Sternenfels sowie die Geistliche Verwaltung zu Güglingen in Erscheinung (1570/75). Den Groß- und Weinzehnt bezog die Herrschaft Württemberg allein, den Kleinzehnt die Pfarrei zu Güglingen (1529). Eibensbach gehörte zum Amt, danach Oberamt Güglingen. Nach dessen Auflösung am 26.4.1808 zum Oberamt Brackenheim, am 1.10.1938 zum Landkreis Heilbronn.
Wirtschaft und Bevölkerung: Wenn 1471 im Dorf 34 Personen zur Schatzung herangezogen wurden, ist dessen Einwohnerzahl insgesamt mit etwa 150 zu veranschlagen; bis 1603 stieg sie auf rund zweihundert. Aus dem Jahr 1643 wird berichtet, alle Bewohner hätten den Ort verlassen und in Güglingen Zuflucht gesucht. Aber schon 1654 wurden wieder 84 Personen gezählt, 1661 118, und um 1763 war der alte Stand aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg wieder erreicht. Nach einigen Schwankungen im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts lag die Seelenzahl 1806 bei 233. Unter den Gemeinden im Amt Güglingen war das durch Rodung in den Stromberg entstandene Eibensbach stets eine der ärmsten, dem Urteil des württembergischen Vogts zufolge »allwegen ein baufälliger, lüderlicher Fleckh« (1582). Dem bescheidenen Weinbau diente 1529 eine herrschaftliche Bannkelter mit zwei Bäumen. Im späten 18. Jahrhundert wurden hier zwar 113 Rinder, aber bezeichnenderweise keine Pferde gehalten (1771).

Name: Blankenhorn
Datum der Ersterwähnung: 1241

Ersterwähnung: 1457
Kirche und Schule: Bis zur Reformation war Eibensbach Filial von Güglingen, dann vorübergehend von Frauenzimmern (bis 1588). Der Chorturm der einstigen Marien-Kapelle ist im Kern romanisch und stammt wohl aus dem 13. Jahrhundert; das Langhaus wurde 1766 neu gebaut. Die Stiftung einer Kaplaneipfründe, deren Präsentationsrecht zunächst dem Heilig-Grab-Kloster in Speyer, seit 1541 dem Herzog von Württemberg zustand, wurde 1457 durch den Bischof von Worms bestätigt. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts gab es sporadisch Schulunterricht im Verband der Pfarrei, 1652 nebenbei durch einen ortsansässigen Schneider. Die seit 1692 bezeugte Sommerschule war wie anderwärts schlechter besucht als die Winterschule; nicht selten fiel sie ganz aus. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts war die Schule im Erdgeschoss des Rathauses mehr schlecht als recht untergebracht, weil ständig den Unbilden der Witterung ausgesetzt. Um die Mitte und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wird das Eibensbacher Schulwesen zumeist positiv beurteilt. Katholiken zur Seelsorgestelle Güglingen der Pfarrei Brackenheim-Stockheim.
Patrozinium: St. Maria
Ersterwähnung: 1457

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