Bachenau - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0782

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Bachenau entstand im Zuge der alemannisch-fränkischen Landnahme auf der Krummen Ebene unmittelbar östlich des älteren Limes. Im südlichen Teil der Gemarkung lag ein römischer Gutshof. Erstmals wird »Baccherheim«, dessen Name vermutlich auf einen Personennamen zurückzuführen ist, 782 erwähnt. 1554 wurden 26 Häuser gezählt. Bei einer Feuersbrunst 1620 brannten drei Wohnhäuser, zehn Scheunen und fünf Ställe nieder. 1686 existierten 31 Gebäude und ein unbebauter Hof; um 1789 wurden 47 Hofgüter gezählt. Seit 1965 Ortserweiterung nach Westen im Gewann »Hühnergarten«.
Historische Namensformen:
  • Baccherheim 0782
Geschichte: Am Ende des Hochmittelalters gehörte Bachenau zum Reichsgut um Wimpfen. Das Dorf erscheint 1360 als Pfand in Händen der Sturmfeders und gelangte von diesen an die Hirschhorn. 1362 wurde das Pfand vom Erzstift Mainz übernommen. Der Deutsche Orden erwarb Bachenau wohl bald nach 1483/84. Der Kommende Horneck standen 1554 sämtliche obrigkeitlichen Rechte zu. Die sechs aus der einstigen Reichspfandschaft stammenden Dörfer auf der Deutschen Ebene wurden dem Amt Heuchlingen zugeschlagen, das seinerseits dem Hauptamt Scheuerberg unterstellt war. 1782/83 wurde das Amt Heuchlingen Teil des neu gebildeten Neckaroberamts. Mit dessen Besetzung kam Bachenau 1805 an Württemberg. Eine nach Bachenau benannte Ritteradelsfamilie ist vom ausgehenden 13. bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts nur sporadisch bezeugt. Im späten 8. Jahrhundert besaß das Kloster Lorsch Güter in Bachenau. Weiterhin hatten ab dem 13. Jahrhundert grundherrliche Rechte und Einkünfte unter anderem das Stift Wimpfen, die Herren von Weinsberg und als deren Vasallen die von Minneburg, von Wittstadt, von Angelloch, von Seckach, von Michelfeld, von Sindringen, Foltz und Lemlin, außerdem die Kurpfalz, der Deutsche Orden, die Pfarrei Neckarmühlbach sowie das Heilig-Geist-Spital und das Dominikaner-Kloster in Wimpfen. Den Zehnt hatten 1424 zu zwei Dritteln die Lemlin von Wimpfen als Weinsberger Lehen; 1554 gehörten zwei Drittel der Präsenz zu Wimpfen am Berg und ein Drittel dem Domstift Worms. Eine eigenständig handelnde Dorfgemeinschaft ist erstmals 1363 zu fassen, als Gemeinde tritt sie 1512 in Erscheinung. Solang Bachenau reichseigen war, wurde an den Oberhof zu Wimpfen appelliert; später unterstand der Ort dem deutschordischen Schultheißen auf der Ebene, der vom Deutschmeister beziehungsweise Komtur zu Horneck eingesetzt wurde. Die Strafen für Feldrügen standen der Kommune zu. 1686 gab es in Bachenau ein eigenes Dorfgericht mit sechs Richtern. Bachenau gehörte seit 18.3.1806 zum Oberamt Neckarsulm, seit 1.10.1938 zum Landkreis Heilbronn. — Der Ort brannte 1620 fast ganz ab.
Wirtschaft und Bevölkerung: Mitte des 16. Jahrhunderts lebten in Bachenau etwa 120 Menschen. Das nach dem Dreißigjährigen Krieg zu verzeichnende Bevölkerungswachstum kam Ende des 18. Jahrhunderts ins Stocken. Um 1805 hatte das Dorf etwa 245 Einwohner, davon vierzig mit Bürgerrechten. Neben dem Ackerbau hatte in Bachenau der Weinbau eine große Bedeutung. Eine herrschaftliche Kelter ist 1407 erstmals belegt. Auf der Gemarkung befand sich zudem ein Steinbruch (1554). Die Gastwirtschaft zum Kreuz ist seit 1803 nachgewiesen.

Ersterwähnung: 1453
Kirche und Schule: Kirchlich unterstand Bachenau der Pfarrei Duttenberg (1604), deren Kirchensatz dem Domstift Worms zustand. Auch die Pfründe bei der Kapelle St. Walburga (1554) wurde vom Wormser Domkapitel besetzt (um 1800). Eine Frühmesskaplanei wird erstmals 1453 erwähnt. Einer Bauinschrift zufolge wurde die Kapelle 1520 erneuert, eine weitere Renovierung ließ der Komtur von Horneck um die Mitte des 18. Jahrhunderts vornehmen. Ältestes Bauteil ist der auf 1593 datierte Turm. Die entsprechend der kirchlichen Zugehörigkeit von Duttenberg aus besorgte Schule wurde 1785 durch den Bischof von Würzburg visitiert. Katholisches Pfarrkirche mit mittelalterlichem, 1947 aufgestocktem Chorturm, sonst spätgotisch (16. Jahrhundert), im 18. Jahrhundert verändert. Evangelische zu Gundelsheim.
Patrozinium: St. Walburga
Ersterwähnung: 1554
Jüdische Gemeinde: 1644 wird ein Schutzjude des Deutschen Ordens aus Bachenau erwähnt, der wegen des Kriegs mit seiner Ehefrau nach Gundelsheim geflüchtet war.

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