Massenbachhausen 

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Typauswahl: Gemeinde
Status: Gemeinde
Homepage: http://www.massenbachhausen.de
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Einwohner: 3388
Bevölkerungsdichte (EW/km²): 386.0
Max. Höhe ü. NN (m): 266.79
Min. Höhe ü. NN (m): 186.64
PLZ: 74252

Massenbachhausen (209 m NN) gehört administrativ zum Landkreis Heilbronn und hat mit seinem relativ kleinen Gemeindegebiet von 8,76 qkm Anteil am Leinbachgäu, das zum größeren Naturraum des Kraichgaus zählt. In der fruchtbaren, mit Löß bedeckten Hügellandschaft wird angesichts des milden Klimas und der geringen Niederschläge vorrangig Ackerbau betrieben. Eine Reihe von Bächen gliedert das flachwellige Relief. Der namensgebende Massenbach, dessen Quellbäche, Biberbach, Leitersbach und Wilhelmstaler Graben, im Westen der Gemarkung entspringen, markiert im Südosten auf etwa 204 m NN den tiefsten Punkt an der Stelle, wo er das Areal nach Massenbach verlässt. Das Höhenmaximum erreicht die Gemeinde auf rd. 266 m NN im Nordwesten an der Grenze gegen Kirchardt bzw. Bad Rappenau. Der alte Ortskern hat sich in der Nachkriegszeit durch Neubaugebiete nach Norden und Osten sowie durch Gewerbegebiete nach Südosten ausgedehnt. Der Landesentwicklungsplan verortet die Gemeinde in der Randzone um den Verdichtungsraum Stuttgart. Bei der Mediatisierung fiel der neippergische Ort zunächst an Baden, dann an Württemberg. Ab 13. November 1806 zählte er zum Oberamt Kirchhausen, ab 26. April 1808 zum Oberamt Heilbronn, ehe er 1811 zum Brackenheimer Bezirk kam, aber am 1. Oktober 1938 wieder zum Landkreis Heilbronn gelangte. 1904 erfolgte die Umbenennung von Hausen bei Massenbach in Massenbachhausen, um Verwechslungen mit Hausen an der Zaber im selben Amtsbezirk vorzubeugen.

Die Gemeinde Massenbachhausen liegt im westlichen Teil des Landkreises, Luftlinie etwa 11 Kilometer von Heilbronn entfernt. Mit dem Oberzentrum ist sie über die B293 (via Schwaigern) und über die B39 (via Kirchhausen) sowie den Autobahnanschluss der A6/E50 bei Fürfeld verbunden. Nachbargemeinden sind Bad Rappenau, Heilbronn (Stadtkreis), Schwaigern, Gemmingen und Kirchardt. Nördlich des Dorfs, am Rand des Walds Stöckach, liegt der Wohnplatz Leutersteiner Höfe. Dem Landesentwicklungsplan zufolge gehört Massenbachhausen zum Verdichtungsraum um Stuttgart. Mit Schwaigern besteht eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft. Massenbachhausen gehört zum Leinbachgäu, das seinerseits Teil der größeren naturräumlichen Einheit Kraichgau ist. Die flachwellige, mit Löss bedeckte Landschaft wird von wenigen größeren Tälern gegliedert. Das natürliche Relief ist zum Teil durch menschliche Eingriffe und Kunstbauten überformt. Die feuchten Auen der größeren Täler sind als Wiesen genutzt. Von etwas Wald – Berwanger Wald (Westen), Streitwald (Nordwesten) und Stöckach (Nordosten) – abgesehen, wird der größte Teil der 8,76 Quadratkilometer umfassenden Gemarkung für den Ackerbau genutzt. Der im Untergrund vorherrschende Gipskeuper ist großflächig von Lössböden, insbesondere Lösslehm und Auenlehm von mehreren Metern Mächtigkeit überdeckt. In seinem oberen Lauf haben der über die Lein zum Neckar entwässernde Massenbach und seine Quellbäche – Biberbach, Leitersbach und Wilhelmstaler Graben – den Gipskeuper angeschnitten. Im Süden und Norden ist die Gemarkung von flachen, bewaldeten Höhenrücken umgeben. Der Ort selbst liegt auf 209 Meter über Normalnull; der höchste Punkt wird mit 266 Meter über Normalnull an der nordwestlichen Gemarkungsgrenze erreicht, der tiefste liegt mit circa 204 Meter an der Grenze gegen Massenbach. Klimatisch gehört der Raum zur Klimaregion Kraichgau und Neckarbecken und zählt mit einer Jahresmitteltemperatur von circa 9 bis 10 Grad Celsius zu den wärmebegünstigten Gebieten in Baden-Württemberg. Der mittlere jährliche Niederschlag beträgt etwa 700 bis 750 Millimeter bei vorherrschender Windrichtung aus Südwest bis West. Die potentielle natürliche Vegetation umfasst unter anderem Hainsimsen-Buchenwald mit Maiglöckchen im Wechsel mit Waldmeister beziehungsweise Perlgras-Buchenwald, die allerdings, vor allem im Siedlungsbereich, vielfach durch anthropogen überformte oder geschaffene Biotoptypen dominiert werden. Der alte Ortskern, um den im Norden, Osten und Süden ausgedehnte Siedlungserweiterungen herumgewachsen sind, wird von der Nordost-Südwest verlaufenden Landesstraße 1107 durchschnitten.

Im Zuge der Mediatisierung wurde Massenbachhausen 1805 badisch, 1806 württembergisch und zunächst dem Oberamt Kirchhausen zugeteilt. 1808 kam es zum Oberamt Heilbronn, 1811 zum Oberamt Brackenheim, 1938 zum Landkreis Heilbronn. Die Grafen von Neipperg blieben Inhaber des Patronats über die katholische Pfarrei, jedoch ist dieses Recht 1947 erloschen. 1904 erfolgte die Namensergänzung von Hausen in Massenbachhausen. Eine 1971 im Zuge der Kommunalreform angedachte Eingemeindung von Massenbach nach Massenbachhausen scheiterte am negativen Votum der Massenbacher. Massenbachhausen blieb gleichwohl selbständig, erhielt aber die Auflage, eine Verwaltungsgemeinschaft mit Schwaigern einzugehen. Im Zuge der 1848er Revolution gab es im Ort viel Unruhe. Der Gemeinderat und der Schultheiß mussten infolge heftiger Proteste der Bevölkerung abtreten. Ein neuer Schultheiß wurde bestellt, aber 1854 wieder abgesetzt und der ehemalige übernahm neuerlich das Amt. Die Wahlergebnisse zeigen eine deutliche Prägung durch das katholische Milieu. Die Wählerschaft in Massenbachhausen gab meist den konservativen oder christlichen Parteien ihre Stimme. Bei der Reichstagswahl 1890 erhielt das Zentrum 35,6 Prozent, die Deutsche Reichspartei 25,3 und die Volkspartei 37,6 Prozent; schließlich entwickelte sich das Zentrum mit stets mehr als 70 Prozent zur mit Abstand führenden Partei. Bei den Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung 1919, als zum ersten Mal Frauen zur Urne durften, stimmten 15,2 Prozent für die SPD, 76,8 für das Zentrum und 5,1 Prozent für die DDP. Bei der Reichstagswahl 1924 blieb das Zentrum mit 75,9 Prozent stärkste Partei, gefolgt von der SPD mit 11,3 Prozent und dem Württembergischen Bauern- und Weingärtnerbund mit 10,7 Prozent. Die Landtagswahlergebnisse von 1932 lassen in Massenbachhausen eine große Resistenz gegenüber extremistischen Parteien erkennen. Das Zentrum führte hier weiterhin mit 72,6 Prozent, gefolgt vom Württembergischen Bauern- und Weingärtnerbund mit 9,9 und der SPD mit 9,1 Prozent; die NSDAP erreichte lediglich 5,6 Prozent der Stimmen. Verhaftungen von NS-Gegnern nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten gab es nach bisherigem Kenntnisstand in Massenbachhausen nicht. Pfarrer Hermann Geiger verweigerte den Eid auf Adolf Hitler und durfte deshalb in der Schule keinen Religionsunterricht mehr halten; er unterrichtete stattdessen in der Pfarrscheuer. Seit 1936 war die Umgebung Schauplatz regelmäßiger Herbstmanöver, und im August 1939 ging im Gewann Hinter der Klinge eine Scheinwerferbatterie der Luftabwehr in Stellung. Seit 1940 leisteten französische Kriegsgefangene im Ort Zwangsarbeit, im weiteren Kriegsverlauf kamen russische Zwangsarbeiter hinzu. 1944 diente das Schulhaus als Notlazarett. Noch Anfang 1945 begann man in der Fuchslochhohle mit dem Bau eines von zwei geplanten Stollen. Am 30. und 31. März 1945 wurden Panzersperren errichtet, um die anrückenden Amerikaner aufzuhalten, jedoch entfernten ortsansässige Männer diese Hindernisse wieder. Am 4. April erreichten den Ort amerikanische Panzerkolonnen aus Richtung Berwangen. Gegenwehr führte zu Beschuss und zu entsprechenden Kriegsschäden. Die Wahlergebnisse zur Verfassunggebenden Versammlung von 1946 entsprachen der politischen Orientierung vor 1933. Die CDU gewann mit 78 Prozent der Stimmen, gefolgt von der SPD mit 14,9 und der DVP mit 5,6 Prozent. Bei den weiteren Wahlen, sowohl für den Landtag wie den Bundestag, behielt die CDU ihre Spitzenposition und hatte oft die absolute Mehrheit mit mehr als 70 Prozent. Nach 1976 reduzierte sich der Anteil der CDU, bis er 1992 mit 41,9 Prozent einen Tiefpunkt erreichte. In diesem Jahr traten die Republikaner zur Wahl an, errangen in Massenbachhausen 13,4 Prozent und lagen damit über dem Landesdurchschnitt (10,9 Prozent). Bei der darauf folgenden Wahl erzielten die Republikaner mit 12,4 Prozent ein weiteres Mal ein hohes Ergebnis. Bei der Kommunalwahl sind wie in ganz Baden-Württemberg neben den großen Parteien die Freien Wähler besonders stark. Nach der Gemeinderatswahl von 2004 verteilten sich die vierzehn Sitze wie folgt: sechs für die CDU, fünf für die Freie Wählervereinigung und drei für die SPD; fünf Gemeinderatsmitglieder sind Frauen.

Wappen von Massenbachhausen

In Rot über drei (2:1) silbernen (weißen) Ringen ein goldenes (gelbes) Haus.

Beschreibung Wappen

Das Haus ist in der Literatur seit 1844 und in den Gemeindestempeln seit 1903 als „redende" Wappenfigur nachgewiesen. Mit Rücksicht auf zahlreiche andere Wappen mit dieser Figur nahm die Gemeinde im Jahre 1959 auf Anraten der Archivdirektion Stuttgart zusätzlich die drei neippergischen Ringe in ihr Wappen auf. Diese sollen auf die frühere Ortsherrschaft des Hauses Neipperg hinweisen. Gleichzeitig wurden die jetzigen Farben bestimmt. Das Wappen und die Flagge wurden vom Innenministerium am 18. August 1959 verliehen.

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