Gammertingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1101

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Den Stadtkern bildet die kleine, regelmäßig quadratische mittelalterliche Stadtanlage auf der Talsohle rechts der Lauchert. Die hier das Tal querende Straße ist zum Straßenmarkt erweitert; südlich von ihm war das Schloss, nördlich die Bürgerstadt. Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts Erweiterungen hauptsächlich entlang der Talstraße an der Ostseite des Städtchens (Ortsdurchfahrt Вundesstraße 32/313) sowie regellos nach Süden und Westen. Nach dem 2. Weltkrieg außergewöhnlich starke Bautätigkeit, die zu breiten neuen Wohngebieten an den Hängen zunächst im Osten, dann auch im Westen führte. Auf der rechten Talseite auch verstreute Gewerbeansiedlung.
Historische Namensformen:
  • Gamertingen
  • Gamirtingin
Geschichte: 1101 Gamertingen, 1116 Gamirtingin. Älteste Siedlungsschicht. Alemannisches Reihengräberfeld unterhalb des Fried­hofs mit reich ausgestattetem »Adelsgrab« des 7. Jahrhunderts. Herren des Gebiets waren im 11. Jahrhundert die Grafen von Achalm, ab Ende des 11. Jahrhunderts vorübergehend die Welfen und die Grafen von Grüningen, nach 1120 bis Ende des 12. Jahrhunderts die Grafen von Gammertingen. Der Besitz in und um Gammertingen ging über eine der beiden Gammertinger Erbtöchter an die Grafen von Ronsberg, dann über die Grafen von Berg noch in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts an die Grafen von Montfort und Mitte des 13. Jahrhunderts an die Grafen von Veringen, die neben der dörflichen Siedlung die Stadt gründeten. 1311 trugen die Grafen von Veringen Gammertingen und den Kirchensatz daselbst dem Kloster Reichenau zu Lehen auf. 1408 gelangte Gammertingen als Teil der gleichnamigen Herrschaft auf dem Erbweg an die Herren von Rechberg, dann durch Kauf 1447 an Württemberg, 1468 an die Herren von Bubenhofen und 1524 an Dietrich Speth von Zwiefalten, württembergischer Obervogt zu Urach. Die Herrschaft gehörte zum Kanton an der Donau der schwäbischen Reichsritterschaft. 1508 machte Hans von Bubenhofen die Stadt Gammertingen vom Kloster Reichenau lehenfrei und ließ die Lehenschaft auf Hettingen, Hermentingen und den Birkhof übertragen. Er hatte bereits 1470 von Kaiser Fried­rich III. den Blutbann für die Stadt bekommen, wie ihn auch die Herren von Speth 1532 »in den zwei Städtlein« und ab 1559 »in den beiden Herrschaften« Gammertin­gen und Hettingen erhielten. Kaiserliches Privileg über einen Wochen- und Jahrmarkt 1418. 1541 besetzte Herzog Ulrich von Württemberg die Spethsche Herrschaft. Wiederin­besitznahme durch die Speth spätestens nach dem Tod Herzog Ulrichs 1550, endgültig durch Vergleich 1580. 1599 Teilung der Herrschaft. Die Stadt blieb Sitz der verklei­nerten Herrschaft Gammertingen mit Feldhausen, Harthausen und Bronnen (bis 1706) und zeit­weise einem Teil von Neufra, deren Inhaber sich nun Speth (von Zwiefalten) zu Gammertingen nannten. Das alte Schloss wurde 1775/76 abgebrochen, das neue an der gleichen Stelle bis 1777 erbaut. 1806 Landeshoheit an Hohenzollern-Sigmarin­gen. Noch bis 1827 standesherrlich Spethsches Amt Gammertingen, dann Sitz eines hohenzollerischen, ab 1850 preußischen Oberamts. 1925 zum Landkreis Sigmaringen. Progymnasium 1955, voll ausgebautes Gymnasium 1972.
Ersterwähnung als Stadt: 1200 [Mitte 13. Jahrhundert]

Name: Schlösser
Datum der Ersterwähnung: 1775 [1775/76]

Ersterwähnung: 1275
Kirche und Schule: Kirche und Pfarrei 1275, Sankt Leodegar 1468. Kirchensatz im 13. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Veringen, 1311 zusammen mit der Stadt dem Kloster Reichenau zu Lehen aufgetragen, von diesem jeweils an die Inhaber der Herrschaft Gammertingen als Mannlehen zurückgegeben. 1508 wurde der Kirchensatz freies Eigentum der Herrschaft Gammertingen. 1827 Patronatsrecht an Hohenzollern-Sigmaringen. Die heutige katholische Pfarrkirche wurde 1803/04 nach einem Entwurf von de Ixnard von 1777, allerdings in geänderter Form, anstelle einer kleineren Kirche erbaut. Turmschaft Anfang des 16. Jahrhunderts. Im Nordosten der mittelalterlichen Stadt die im 17. Jahrhundert veränderte, aber schon 1466 erwähnte Michaelskapelle. 1534 Schlosskapelle genannt, Schlosskaplanei jedoch schon 1440. Neubau der der Heiligen Anna geweihten Schlosskapelle 1776. Schollenkapelle im Südosten der Gemarkung 1454 erwähnt, 1713 renoviert. Josephskapelle im Südosten unterhalb der Flur Altenburg. Elisabethkapelle im Altersheim, 1928 geweiht. Marienkapelle. Gottesackerkapelle. Evangelische Gemeinde seit 1851, Pfarrei 1891, Kirche 1957.
Patrozinium: Sankt Leodegar
Ersterwähnung: 1468

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