Waldenbuch - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1296

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Die Altstadt liegt in einer durch einmündende Nebentäler geschaffenen Weitung des Stubensandsteintals der Aich. Sie zieht sich am Hang des vom Weilerberg in das Aichtal vorspringenden, nur auf der Westseite durch einen schmalen Sattel mit der Hochfläche verbundenen Umlaufbergs empor, dessen Kuppe das von Herzog Christoph erbaute Jagdschloss aus dem 16. Jahrhundert krönt. Gegen Süden schließt sich der kleine, ziemlich abschüssige Marktplatz mit Fachwerk-Rathaus von 1781 und Marktbrunnen von 1728 sowie die eigentliche Altstadt an. Die älteren Ortserweiterungen erstrecken sich in Richtung auf den Weilerberg und auf die linke Talsohle der Aich. Nachdem schon nach dem Ersten Weltkrieg eine Eigenheimsiedlung (Liebenau) erstellt worden war, machten der Zustrom von Heimatvertriebenen im Anschluss an den Zweiten Weltkrieg und die Ansiedlung von Industriebetrieben beträchtliche Ortserweiterungen notwendig. Infolge der eingeengten Lage der Stadt mussten diese – abgesehen von dem für die Industrie bereitgestellten ehemaligen Bahnhofsgelände der 1958 stillgelegten Eisenbahnnebenstrecke Stuttgart-Waldenbuch und des Geländes links der Bundesstraße 27 in Richtung Dettenhausen (»Bonholz«, 1972) – auf die Hochflächen über dem Aichtal gelegt werden. So entstanden rings um die Stadt Neubaugebiete auf dem Weilerberg, Steinenberg und Ramsberg, die sich aufgliedern in die Weilerbergsiedlung (1949), Sonnenhangsiedlung (1953), Kalkofen- und Steingrübensiedlung (1956), Siedlungen im Stadtteil Glashütte (1964), »Garnweiden« und »Breitne« (1968), »Gäusäcker«, Stadtteil »Liebenau« (1972) und »Geißäcker« (1976).
Historische Namensformen:
  • Waltenbucch 1296
Geschichte: 1296 Waltenbuch (ein einem Waldo gehörender Buchenwald). Wohl Siedlung der jüngeren Ausbauzeit des Hochmittelalters. Der Ort bildete sich um eine Burg über dem Aichtal und gehörte als hohenbergisches Lehen seit 1307 den Herren von Bernhausen, von denen sich ein Zweig »von Waldenbuch« nannte und nach 1340 den Herzögen von Urslingen, die Waldenbuch 1363 an Württemberg verkauften. Der mit Hohenberg 1381 an Österreich übergegangene Lehensanspruch wurde erst 1499 aufgegeben. Die als solche erst 1363 erwähnte Stadt, vielleicht eine hohenbergische Gründung, zieht sich am Hang eines in das Aichtal vorspringenden Umlaufbergs empor. Seine Kuppe nimmt anstelle der einstigen Burg sowie der ebenfalls bis auf einen Turmrest verschwundenen mittelalterlichen Kirche das von Herzog Christoph 1562/66 erbaute Jagdschloss ein, eine nach der Talseite geöffnete Hufeisenanlage mit gewölbter Pfeilerhalle und Wendeltreppe; 1717 durch Frisoni erweitert und umgebaut. Es war bis 1807 Sitz des für den Schönbuch zuständigen Waldvogts (Oberforstmeister). Burg und Stadt waren durch dieselbe hohe Ringmauer geschützt, die wegen der später aufgesetzten Häuser großenteils erhalten blieb; die beiden Tore wurden beseitigt. Waldenbuch, vor 1363 wohl Verwaltungsmittelpunkt der mit ihm verkauften Dörfer Schönaich, Dettenhausen, Plattenhardt, (Ober-)sielmingen und Weiler, verlor seine Bedeutung. Es gehörte in württembergischer Zeit zuerst zum Amt Böblingen, seit Mitte 15. Jahrhundert zum Amt bzw. Amts-Oberamt Stuttgart und seit 1938 zum Landkreis Böblingen.

Name: Burg Waldenbuch. Jagdschloss Waldenbuch.
Datum der Ersterwähnung: 1200 [13. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1455
Kirche und Schule: Kirchlich war Waldenbuch Filial von Weil im Schönbuch. Um 1360 selbständige Pfarrei, Kirche St. Veit jedoch erst 1455 bezeugt. 1464/65 nochmals als Filialkirche erwähnt, 1468 und 1472 endgültig Pfarrkirche. Der Kirchensatz, wie in Weil dem Kloster Bebenhausen gehörend, kam durch die Reformation an Württemberg. Evangelische Stadtkirche, chorloser Rechteckbau, 1605/07 erbaut; ein Chorturm der alten Kirche des 15. Jahrhunderts übernommen und 1707 im Barockstil umgebaut und erhöht. Katholische Kirche St. Meinrad von 1949/50, Pfarrei seit 1961.
Patrozinium: St. Veit
Ersterwähnung: 1455

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