Unterginsbach - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1096

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Zur Entstehung und Frühgeschichte des Dorfs gilt das bei Oberginsbach Gesagte. Unter der differenzierenden Bezeichnung »Nieder-Ginnesbach« erscheint der Ort zum Jahr 1329, in einer wohl im fernen Würzburg verballhornten lateinischen Namensform 1346 (»in inferiori Kiessebach«). Auf dem nach drei Seiten durch steile Hänge gesicherten Plateau des Hohberg nordöstlich über dem Dorf soll eine vorgeschichtliche Fliehburg bestanden haben. Seit 1948 gibt es in Unterginsbach das Neubaugebiet »Berg«.
Historische Namensformen:
  • Gynesbach 1090 [um 1090]
  • Ginnisbach
  • Nieder-Ginnesbach
  • in inferiori Kiessebach
Geschichte: Unterginsbach teilt bis 1806 wie Oberginsbach die Herrschaftsgeschichte von Krautheim. Als Grundherren kommen neben den Klöstern Komburg (1096/1319) und Gnadental (1252/1430) die von Aschhausen (1319/1564), von Krautheim (1346, Ministerialen), von Bachenstein (1427), von Berlichingen zu Dörzbach (1579) und von Stetten vor sowie die Frauenklause Neunkirchen (1329/1420) und die Frühmesse in Künzelsau (1420/1662). Reste der alten Komburger Gerechtsame gelangten auch hier 1483 an Hohenlohe beziehungsweise später an Hohenlohe-Neuenstein. Den Zehnt trugen um die Mitte des 14. Jahrhunderts zur Hälfte die Berlichingen vom Hochstift Würzburg zu Lehen. Unterginsbach fiel 1806 an Württemberg. Es gehörte bis 1810 zum Oberamt Schöntal, bis 1811 zum Oberamt Ingelfingen, danach zum Oberamt, seit 1938 Landkreis Künzelsau.
Wirtschaft und Bevölkerung: Eine um 1560 eingetretene Pestepidemie verursachte im Dorf große Bevölkerungsverluste; konkrete Zahlen sind freilich nicht bekannt. Am Ende des Alten Reiches belief sich die Seelenzahl auf etwa 250. Ihren Lebensunterhalt fanden die Einwohner stets in Ackerbau und Viehzucht.

Ersterwähnung: 1598
Kirche und Schule: Obgleich allzeit Filiale der Pfarrei Altkrautheim, verfügt Unterginsbach über einen der ältesten, allerdings nur teilweise erhaltenen Kirchenbauten des Hohenlohekreises. Das schlichte, abseits des Dorfs im Märzenbachtal gelegene Kirchlein Sankt Johannes des Täufers wird zwar erst 1598 genannt, birgt aber in seinem Inneren an der Nordwand des Langhauses Fragmente eines Freskos aus dem 12. Jahrhundert mit der Darstellung der Opferung Isaaks. Der Taufstein datiert von 1507. Für den Unterricht der Jugend war bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts der Schulmeister im Pfarrort Altkrautheim zuständig. Erst 1755 erhielt Unterginsbach eine eigene Schule. Ende der 1780er Jahre gab es Anlass zu Beschwerden wegen nachlässiger Beaufsichtigung der Schuljugend. Evangelische zu Dörrenzimmern.
Patrozinium: St. Johannes der Täufer
Ersterwähnung: 1598

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