Büttelbronn - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1250 [vor 1250]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Büttelbronn entstand in der Ausbauzeit des hohen Mittelalters. Sein Name ist möglicherweise auf einen Personennamen zurückzuführen; vor 1250 lautete er »Uettelbrunne«, 1350 »Buttelprunnen«. »Mazzalterbach« wird im Öhringer Stiftungsbrief von 1037 als Ausstattungsgut der jungen Gründung genannt, wobei offen bleibt, welche der beiden am gleichnamigen Bach gelegenen Siedlungen Ober- und Untermaßholderbach gemeint ist. Als »Mazzalter« wird im Mittelhochdeutschen der Feldahorn bezeichnet. Obermaßholderbach begegnet erstmals im Hohenloher Gültbuch von 1357, »Niedern Mazzalterbach« hingegen bereits 1253 im Öhringer Weistum. Beide Orte, die unmittelbar östlich des im Gelände kaum noch erkennbaren römischen Limes liegen, dürften etwa zur gleichen Zeit wie Büttelbronn besiedelt worden sein. An die Römer erinnert der ungefähr dem Verlauf des Limes folgende Römerweg.
Historische Namensformen:
  • Büttelpronnen 1350
  • Uettelbrunne
  • Buttelprunnen
Geschichte: Bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts war ein großer Teil des Orts im Besitz der in Oberohrn ansässigen Familie von Ohrn. Nach ihrem Aussterben fielen die Herrschaftsrechte vollständig an die Hohenlohe, die hier bereits seit der Übernahme der Vogtei über das Stift Öhringen (um 1250) herrschaftlich präsent waren. In der hohenlohischen Hauptlandesteilung fiel Büttelbronn samt Ober- und Untermaßholderbach 1553/55 an Hohenlohe-Neuenstein und wurde dem Amt Zweiflingen zugewiesen. 1568 waren alle drei Orte vorübergehend an Speyrer Bürger verpfändet. Maßholderbach war um 1250 regensburgisches Hochstiftslehen. Herrschaftliche Rechte in Obermaßholderbach hatte die bei Langenbeutingen ansässige Familie von Neudeck, verkaufte sie aber 1453 an Hohenlohe. Auch in Untermaßholderbach, wo die Hohenlohe schon 1344 über Gerechtsame verfügten, gelang der Erwerb der Ortsherrschaft bis 1357; bereits damals gehörte der Weiler zum Amt Neuenstein. Der noch im ausgehenden Mittelalter stark zersplitterte Grundbesitz – genannt werden neben denen von Neudeck die von Ohrn, die Lesch, die von Stetten, einzelne Öhringer Bürger und das Kloster Komburg – konzentrierte sich seit dem 16. Jahrhundert ganz in Händen der Hohenlohe sowie des Stifts und des Spitals in Öhringen. Die Zehntrechte in Büttelbronn, die zunächst denen von Weinsberg und von Ohrn gehörten, später zum Teil dem Kloster Lichtenstern und Öhringer Bürgern, waren seit dem 17. Jahrhundert in Hohenloher (2/3) und Stift Öhringer Besitz (1/3). In Ober- und Untermaßholderbach gehörte der Zehnt von der Gründung an dem Stift Öhringen. Wie nahezu alle hohenlohischen Dörfer hatten die drei Weiler seit dem 16. Jahrhundert eine schriftlich fixierte Dorfordnung. Die von Untermaßholderbach ist überliefert und wurde 1724 erneuert; bei jedem Bürgermeisterwechsel wurde sie dem Nachfolger vor versammelter Gemeinde übergeben. In beiden Maßholderbach gab es Hirtenhäuser, in Obermaßholderbach seit 1720 ein Armenhaus, das erst 1955 abgerissen wurde. Eigene Rathäuser hatten die Orte nicht, die Bürgermeister führten ihre Amtsgeschäfte von Haus aus. 1806 fiel Büttelbronn an Württemberg, Oberamt Neuenstein, 1809 Oberamt Öhringen, 1815/19 Anschluß von Ober- und Untermaßholderbach, 1938 Landkreis Öhringen.
Wirtschaft und Bevölkerung: Die frühesten Erkenntnisse zum Umfang der Bevölkerung ergeben sich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts aus der Zahl der Familien (36); demnach dürfte die Zahl der Seelen in allen drei Ortsteilen zusammen kaum über 160 gelegen haben. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfassten Büttelbronn 23, Obermaßholderbach 24 und Untermaßholderbach 21 Haushaltungen, woraus sich eine Einwohnerzahl von insgesamt etwa dreihundert ergibt. Die Einwohner der nahezu waldfreien Gemeinden lebten von Ackerbau und Viehzucht. Zu den unter zahlreiche Bauern stark aufgesplitterten Büttelbronner Höfen gehörten im 17. Jahrhundert durchschnittlich 40 bis 50 Morgen Land in den drei Zelgen Hoffeld, Langenfeld und gegen Westernbach. Weinbau spielte nur eine geringe Rolle, obgleich in Obermaßholderbach eine herrschaftliche Bannkelter existierte (1672).

Kirche und Schule: Zunächst war Büttelbronn ein Filial der Pfarrei Bitzfeld. Nach 1500 wurde es der Stiftskirchenpfarrei in Öhringen zugeschlagen, der Ober- und Untermaßholderbach schon von Anfang an zugehörten. Von Kirchen oder Kapellen ist in allen drei Orten nichts bekannt. Zum Schulunterricht gingen die Kinder offenbar nach Öhringen; eine eigene Schule gab es in keinem der Weiler. Erst 1801 wurde ein Schulverband gegründet, der seinen Sitz im benachbarten Westernbach hatte. Katholiken zu Öhringen.

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