Verrenberg - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1264

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Funde von vorgeschichtlichen Gefäßresten lassen auf eine jungsteinzeitliche Siedlung am Golberg schließen. Das heutige Dorf dürfte im 9. Jahrhundert entstanden sein und trägt seinen Namen nach dem es durchquerenden Bach. Die erste Erwähnung datiert von 1264 (»Verhberg«); die Namensform Verrenberg setzte sich im 16. Jahrhundert durch.
Historische Namensformen:
  • Verhberg 1264
Geschichte: Das kleine, westlich des gleichnamigen Zeugenbergs gelegene Dorf gehörte im 13. Jahrhundert den Herren von Hohenlohe, die ihre hiesigen Rechte im 14. Jahrhundert von Öhringen aus wahrnahmen. 1392 verkauften sie Vogtei und Gericht um 40 Gulden an den Haller Bürger Ulrich Schultheiß, der diese Rechte im gleichen Jahr an die offenbar wohlhabende Gemeinde weiterveräußerte. Gleichwohl waren im 15. Jahrhundert und später die Hohenlohe unbestrittene Ortsherren. Bei der hohenlohischen Hauptlandesteilung fiel Verrenberg 1553/55 an die Linie Waldenburg, 1615 an Hohenlohe-Pfedelbach und 1728 an Hohenlohe-Bartenstein, wohin es bis zur Mediatisierung 1806 gehörte. Die ältesten bekannten Grundbesitzer auf der Gemarkung waren die von Weinsberg, die das Kloster Lichtenstern vielleicht schon bei dessen Gründung mit hiesigen Rechten begabt hatten. Hohenlohischer Besitz wird im ältesten Gültbuch der Herrschaft 1357 erkennbar, darunter bereits Weinberge und eine Kelter. Die Weinsberger kauften 1356 Güter von denen von Rot und 1384 eine Kelter samt Weinbergen von denen von Crailsheim. All dieser Besitz wurde 1402 durch Hohenlohe erworben. Weinsberger Lehen am Ort gehörten im 14. Jahrhundert den Familien von Ohrn, von Rinderbach, von Neudeck und von Adelsheim; deren Gerechtsame gelangten im 16. Jahrhundert über Zwischenbesitzer an Württemberg und 1593 durch Kauf zum Teil an die Cappler von Oedheim. Ein großer Teil des Grundbesitzes war im 17. Jahrhundert ohne grundherrliche Belastungen in bäuerlichem Eigenbesitz. Ein Teil des Zehnten gehörte im 13. Jahrhundert den Schenken von Limpurg; 1265 überließen diese ein Sechstel dem Kloster Lichtenstern. Ein weiterer Teil war als Weinsberger, seit 1450 Pfälzer Lehen im Besitz der von Neudeck und der von Adelsheim. Letztere verpfändeten ihre Hälfte des Großzehnten 1544 an das Spital Öhringen; 1606 wurde daraus ein Verkauf auf Dauer. 1676 waren Württemberg und das Kloster Lichtenstern Eigentümer des großen Zehnten; in den sogenannten kleinen alten Zehnt aus dem Distrikt Flürle, bei dem es sich wohl um die Gemarkung einer abgegangenen Siedlung handelte, teilten sich 1562 Hohenlohe und das Spital Öhringen. Den wichtigen Weinzehnt bezogen Württemberg und das Kloster Lichtenstern, den (Noval-) Zehnt von neu angelegten Weinbergen Hohenlohe-Pfedelbach beziehungsweise Hohenlohe-Bartenstein. Schultheiß und Gericht finden 1391 Erwähnung. Eine Dorfordnung ist nicht überliefert. 1806 fiel Verrenberg an Württemberg, 1809 Oberamt, 1938 Landkreis Öhringen.
Wirtschaft und Bevölkerung: Aufgrund von 44 bewohnten und zwanzig öden Häusern, die für 1684 nachgewiesen sind, kann man auf etwa zweihundert Einwohner schließen. Beim Anfall an Württemberg 1806 wurden 357 Seelen gezählt. Schon im Mittelalter spielte der Weinbau an den klimatisch begünstigten Hängen von Verrenberg und Golberg eine große Rolle. Eine Bestandsaufnahme von 1684 nennt drei Keltern, auf denen der Ertrag von 215 Morgen beziehungsweise 22 Prozent der Gemarkungsfläche gepresst wurde. Ackerbau geschah in den Zelgen am Gänsweg, im Geigersbühl und im Sohlgrund (1609); in einem Lagerbuch von 1684 heißen die drei Fluren Happach, Langeneck und Krummerstaig. Eine Erbschenke wird 1623 genannt.

Kirche und Schule: Verrenberg war von jeher Filial der Sankt Laurentius-Kirche in Bitzfeld. Die Reformation wurde freilich nicht von dort her, sondern erst 1556 durch die Herrschaft Hohenlohe eingeführt. Die Entstehungszeit der Kapelle mit einem Fachwerkturm ist unbekannt. Eine eigene Schule gab es in älterer Zeit nicht. Kapelle 1723 umgebaut, seit 1840 Schul- und Rathaus. Katholiken zu Öhringen.

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Kommentare
Inzwischen wurde eine Verrenberger Dorfordnung von 1593 im Ortsarchiv gefunden. Sie kann hier gelesen werden: http://verrenberg-historisch.de/verr1593dorfordnung.htm
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Vielen Dank für den Link!
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