Geifertshofen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1085

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Das als Ausbausiedlung entstandene »Giselbrehteshoven« hat durch Rodungen seine Ackerfläche vergrößert. Um das Dorf entstand ein Kranz von Weilern und Höfen. Limpurg-Obersontheim legte den Weiler Gantenwald vor 1581 (neu gebaut) im Wald an und besaß 1628 noch zwei Haushalte. 1317 wurde Imberg als »Windenberch«, 1365 als »Wimberg« genannt. Die 1363 erwähnten ellwangischen Höfe wurden 1578 an Limpurg vertauscht. 1572 waren zwei Bauern im Weiler genannt worden, die 1741 zu Limpurg gehörten. Immersberg wurde 1436 als »Nümersperg« und 1790 als »Nimmersberg« erwähnt, 1442 wurde es als Weiler bezeichnet. Von den beiden dort befindlichen Höfen gehörte einer zum Amt Obersontheim und war Lehen des Heiligen in Mittelfischach, der andere, zum Amt Schmiedelfeld gehörig, war 1442 von Hans von Talheim an die Schenken von Limpurg verkauft worden. 1628 wurden zwei Haushalte im Weiler zu Limpurg-Obersontheim gehörig erwähnt. 1741 wurden zwei Bauern genannt. Limpurg gründete den Weiler Säghalden, der 1581 noch als neu gebaut galt. Adalbert von Bielriet schenkte 1085 »Tiurizis« Kloster Comburg. Teuerz wurde den Herren von Weinsberg verliehen und 1364 vom Kloster zurückerworben (1383 »Deurzen«). Die in Teuerz bestehende Sägemühle wurde im 30-jährigen Krieg zerstört, 1657 als neu erbaut bezeichnet. Vogtei und Hauptrecht gehörten dem Stift Comburg, 1660 wurde das Hauptrecht an die Gemeinde verkauft. Die bis 1885 betriebene Sägemühle wurde 1900 abgebrochen. Der Weiler kam 1803 mit dem Stift Comburg an Württemberg. Trögelsberg wurde 1248 zum ersten Mal erwähnt. 1444 wurde ein limpurgischer Hof vor Ort letztmals genannt. Auf der Wüstung wurden 1500 zwei Höfe neu angelegt, 1562 folgte ein dritter. Limpurg standen 1581 die hohe und niedere Obrigkeit, Gebot und Verbot, Frevel und Strafe zu. 1780 sind eine Voll- und zwei Halbbauernstellen am Ort genannt. Der Weissenhof wurde 1721 durch Limpurg im Wald angelegt. Ellwangen legte 1500 Wurzelbühl (1514: »New Wimperg«) an. Der benachbarte Wurzelhof kam durch Tausch 1578 von Ellwangen an Limpurg. Wurzelbühl/Wurzelhaus wurde 1619–22 angelegt, 1741 hatte es zehn Einwohner, 1790 war die Einwohnerzahl auf 23 gestiegen. Die folgenden Siedlungen sind abgegangen: Das 1085 von Adalbert von Bielriet dem Kloster Comburg geschenkte Altenwinden ist 1478 abgegangen. Die ellwangischen Lehen waren bereits 1363 wüst (5 Lehen), später werden sie als Harzwald genannt (um 1660 Flurname). Die 1363 abgegangenen zwei Güter in Huchingpuch kamen von Ellwangen an das Kloster Comburg. In den Wäldern Buchrain und Buchebene sind noch Hochäcker sichtbar. Die Klingenbach-Sägmühle wurde 1635 zerstört und 1671/73 wieder aufgebaut. Nachdem der Betrieb 1897 eingestellt worden war, erfolgte 1901 der Abbruch. Leippersberg wurde 1337 als »Liebrehtzberg« (1514: »Leupeltzberg«) erwähnt. 1380 an die Haller Familie Eberhard verkauft, wurde der Weiler 1411 dem Heiligen Kreuzaltar von Sankt Michael zu Hall gestiftet und 1562 an Limpurg vertauscht. Der eine Hof brannte 1914 ab, der andere war seit 1897 unbewohnt. Eine Mühle war 1709 abgegangen. Reitegerten lässt sich zwischen 1553 und 1637 nachweisen; der Flurname Reutegard verweist auf die abgegangene Siedlung. Die Schärtlens-Sägmühle wurde 1677 vom Stift Comburg erbaut und war bis 1918 im Betrieb; 1933 wurde sie abgebrochen. Die zu Limpurg gehörige Schleifmühle ist vor 1667 abgegangen. Beiderseits eines linken Nebentälchens der Bühler reiht sich an den flachen Hängen der Ort Geifertshofen entlang der Straße auf. Im Westen entstanden die neuen Wohngebiete »Mehlwiesen« (1960/65) und »Gumpen« (seit 1970).
Historische Namensformen:
  • Giselbrehteshouen 1085
  • Giselbrehteshoven
Geschichte: Adalbert von Bielriet schenkte das Dorf 1085 Kloster Comburg. Egesbert von Hessental ließ im 12. Jahrhundert zwei Mansen folgen. Kloster Comburg belehnte die Herren von Weinsberg mit diesem Besitz, die ihn an die Familie Guldin in Schwäbisch Hall weiterverliehen. Ruf Guldin, Bürger zu Hall, verkaufte 1417 das ganze Gericht, die Taferne, den Hirtenstab, die Badstube, einen Hof, 17 Güter und die Vogtei mit dem Holz, das zu dem Dorf gehörte, an Konrad Schenk von Limpurg. Konrad von Weinsberg verkaufte 1419 nach Entschädigung des Klosters Comburg seine Rechte ebenfalls an Limpurg-Speckfeld-Obersontheim, das 1572 die Obrigkeit über 15 Güter besaß. Die Herren von Weinsberg kauften 1425 von Heinrich Fickel dessen Rechte am Ort. Hans von Kottspiel besaß 1397 drei Güter, die Ellwangen erwarb und 1578 an Limpurg vertauschte. Hans von Vellberg verkaufte 1423 den oberen und mittleren See beim Dorf an Schwäbisch Hall; beide Seen fielen mit zwei Gütern im Dorf 1541 an Limpurg. Zwei Güter im Dorf waren der Pfarrei lehenbar. Der 30-jährige Krieg belastete die Gemeinde stark. Limpurg-Obersontheim hatte 1741 die gesamte Obrigkeit im Dorf. In diesem wurden 1780 jährlich zwei Bürgermeister gewählt und von der Herrschaft bestätigt. Diese setzte den Dorfschultheiß ein und besaß die hohe und niedere Gerichtsbarkeit ebenso wie seit 1587 das »ius episcopale«. Kloster Comburg hatte die Gült, den Fall und die Handlohnrechte an 19 Lehen im Dorf. Mit der Herrschaft Limpurg-Sontheim-Schmiedelfeld fiel das Dorf 1781 an Württemberg. 1807/08 wurde es Bestandteil des Oberamts Schmiedelfeld und 1809 des Oberamts Gaildorf. Seit 1938 gehört Geifertshofen zum Landkreis Schwäbisch Hall. — 1626 vernichtete ein Brand die Kirche und viele Gebäude.
Wirtschaft und Bevölkerung: Nach einem Abgabeverzeichnis des Klosters Comburg (12. Jahrhundert) erhielt dieses aus dem Dorf 100 Käse, 50 Schafe, zwei Gänse und zwei Hähne. 1417 wurden neben Taferne und Badstube ein Hof und 17 Güter als limpurgischer Besitz erwähnt, dazu kamen die drei 1397 erwähnten ellwangischen Güter. 1572 sind Badstube, ein Hof, Hirtenhaus, ein Eigentum und 29 Güter genannt, von denen 15 dem Stift Comburg gehörten. 1643 (oder 1649) hatte das Dorf 201 Einwohner. Die Einwohnerzahl wird nach den Taufen vor dem 30-jährigen Krieg auf circa 300 und nach dem Krieg auf circa 200 geschätzt. 1657 wurden eine halbe Hofstelle, ein Hof, zwei Viertelhöfe, vier Lehen, neun Huben und zwei Selden genannt. Die Vogtei über die Güter stand Limpurg zu, während dem Stift Comburg Lehen und Eigentum, Hauptrecht und Handlohn gehörten. Nach den Verzeichnissen der zehntbaren Äcker erhielt 1722 die Herrschaft Limpurg vom Novalzehnt zwei Drittel und die Pfarrei Geifertshofen ein Drittel. Die Seelenzahl wurde 1751 mit 340 angegeben (Dorf und Weiler). 1780 umfasste das Dorf (ohne Weiler) zehn Vollbauern, 13 Seldner, 17 Häusler, zehn Ausdinger, acht Schutzverwandte, drei Arme, zehn Witwen, 40 Eheweiber, 119 Kinder, sieben Knechte, 13 Mägde und sechs Dienstboten in 42 Häusern, also zusammen 256 Personen.

Ersterwähnung: 1285
Kirche und Schule: Die Pfarrei wurde 1285 erstmals erwähnt. Ihr Patrozinium war Sankt Sebastian (so 1494). Die Pfarrei ist vom Kloster Comburg gegründet worden, dem auch das Patronat zustand. Das Kloster (und spätere Stift) behielt die Nomination der Pfarrer, während das »ius episcopale« seit 1587 von Limpurg beansprucht wurde. Dieses hat 1587 die Reformation eingeführt. Die Pfarrei besaß keine Filialgemeinden, doch gehörten die Weiler Immersberg, Wurzelhof, Imberg, Weißenhof und Wimberg 1780 wie schon vorher zu ihr. Die vermutlich etwa seit der Zeit des 30-jährigen Kriegs oder seit der Reformation vor Ort tätigen Schulmeister wurden von Limpurg ernannt, aber von der Herrschaft und der Pfarrgemeinde bezahlt; Nachrichten darüber sind erst ab 1751 erhalten. Das Schulhaus unterhielt der Heilige. 1751 sind insgesamt 56 Schülerinnen und Schüler des Dorfs nachgewiesen. 1751 werden in Leippersberg zwei und in Immersberg eine katholische Haushaltung erwähnt. Der Pfarrei gehörten der große und kleine Zehnt sowie vom Novalzehnt ein Drittel, während zwei Drittel an Limpurg fielen. Die Kirche war 1626 mit zahlreichen Häusern des Dorfs abgebrannt. Evangelische Pfarrkirche, nach dem Brand 1626 wieder aufgebaut, 1902 durch Neubau ersetzt, alt nur der Turm. Katholiken zu Bühlerzell.
Patrozinium: St. Sebastian
Ersterwähnung: 1494

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