Beuerlbach - Wohnplatz 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Wohnplatz
Liegt auf Gemarkung: Satteldorf
Ersterwähnung: 1251

Historische Namensformen:
  • Burlebach 1251
Geschichte: 1251 wird ein »Cunradus de Burlebach« genannt, womit der Ort erstmals erwähnt wird. Der namengebende Ansitz lag entweder im Bereich der Flur »Burgwäsele« im Westen der Siedlung oder im Norden, wo die Flur Brühl darauf hinweisen könnte. Doch sind auch im Ort selbst zwei Höfe (Nr. 22 oder Nr. 8) als ursprüngliche Adelshöfe denkbar, beide kamen aber im 15. Jahrhundert durch Verkauf ans Crailsheimer Spital, nachdem die Familie schon längst auf Burleswagen eine Spornburg erbaut hatte. Um 1350 trug ein Conrad Burlbach den Zunamen »der Flügelawe«; er muss also in einem Zusammenhang mit der abgegangenen Grafenburg gestanden haben. Die Familie selbst blieb im Crailsheimer Raum aktiv; der 1477 als Pfarrer von Weimersheim verstorbene Johannes von Beuerlbach wurde in der von der Familie gestifteten Kapelle in der Crailsheimer Johanneskirche begraben. Hier lagen auch andere Familienangehörige, und hier stand der von der Familie gestiftete Wendelinsaltar. Andere Herrschaften im Ort waren die Landesherren, von denen Hohenlohe 1357 den halben Zehnt besaß, ferner die Wollmershausen, die 1423 dem Spital in Crailsheim einen Hof und vier Güter übergaben, Kloster Anhausen, das 1427 und später Güter kaufte, die von Crailsheim, die schon Ende des 13. Jahrhunderts im Ort Leibeigene besaßen, und die Geyer von Goldbach, vielleicht in Verbindung mit den Fuchs von Dornheim auf Neidenfels, die überhaupt wohl Haupterben der Beuerlbach wurden. Allerdings waren bis 1532 fast alle 22 Güter an kirchliche Einrichtungen (vor allem an das Spital in Crailsheim) übergegangen. 1616 hatten die Fuchs von Dornheim zwei freieigene Güter erwerben können, ein weiteres das Spital, das offenbar auch das Westgartshausener Gut erwarb, so dass nur noch ein Hof frei blieb. Kurz vor 1732 kamen dazu noch zwei Häuser ohne Gemeinderecht, während die dornheimschen Güter an die Grafen von Birnbaum gefallen waren. Inzwischen erhielt das Spital den gesamten Zehnt. Von einem freieigenen Gut stammte der Astronom Dr. Anton Pröllochs, der 1511 dem Spital sein Gut verkaufte. Der älteste Gemeindebrief wurde 1655 vom Crailsheimer Kastner verfertigt, da hohes Gericht und Niedergericht beim Markgrafen lagen. Auf dem Hermannsberg existieren einige Grabhügel. Der recht hohe Anteil von ursprünglichen Eigengütern könnte noch aus der Rodungstätigkeit herrühren. Der Ort war reiner Ausbauort am Fuße der Waldberge und ohne eigentlichen Anschluss an eine weiterführende Straße. Eine Hauptverbindung bestand am Galgenberg vorbei nach Crailsheim. Eine weitere Verbindung gab es zudem nach Burleswagen–Neidenfels und nach Osten Richtung Mariäkappel. Dies ergab eine Art Straßenkreuzung, an der die Höfe beidseitig angelegt waren. In Beuerlbach ist der 1248 erstmals erwähnte Ort »Cenebach« (Kienbach) aufgegangen. Er war zunächst Comburger Besitz, um 1340 gab Würzburg Besitz zu Lehen, 1345 erhielten die Lickartshausen drei Lehen von den Hohenlohe, während die von Crailsheim den Zehnt einzogen und 1366 an die Wollmershausen verkauften. Auch Amt Roßfeld besaß 1357 ein Lehen, doch bereits 1430 war die Siedlung wüstgefallen. Die Güter wurden zu Beuerlbach geschlagen und von dort aus bestellt. Beuerlbach war reines Bauerndorf (22 Güter). Mehrere Einwohner waren um 1530 leibeigen. Einige Bauerngeschlechter weisen eine erstaunlich lange Besitzfolge nach: Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert saßen auf einem Hof die Neu, seit 1662 waren die aus Bayern zugezogenen Wieser im Ort, die in der Anfangszeit freilich einigen Streit verursachten. Kirchlich war die Crailsheimer Johanneskirche zuständig. 1975 wurde Beuerlbach von Satteldorf umgemeindet. - Im Städtekrieg 1449 niedergebrannt.
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