Ilshofen
Regionalauswahl: | |
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Typauswahl: | Gemeinde |
Status: | Stadt |
Homepage: | http://www.ilshofen.de |
service-bw: | Informationen zu wichtigen Adressen, Nummern und Öffnungszeiten in Ilshofen |
Einwohner: | 6270 |
Bevölkerungsdichte (EW/km²): | 114.0 |
Max. Höhe ü. NN (m): | 478.23 |
Min. Höhe ü. NN (m): | 286.67 |
PLZ: | 74532 |
Visitenkarte
Das 54,87 qkm große Stadtgebiet von Ilshofen in der Mitte des Landkreises Schwäbisch Hall hat an drei Naturräumen Anteil: an den Kocher-Jagst-Ebenen im Norden, an der Hohenloher-Haller Ebene im Süden und – nur in geringem Ausmaß – an den Schwäbisch-Fränkischen Waldbergen im Südosten. Auf den Waldbergen östlich Gaugshausen im Wald Lehenholz erreicht das Terrain eine Höhe von ungefähr 476 m NN, der tiefste Geländepunkt liegt am Austritt der Bühler aus dem Stadtgebiet im äußersten Südwesten bei etwa 287 m NN. Als Naturschutzgebiete wurden, teils auf benachbarte Gemeindegebiete übergreifend, 1969 Ahorn-Lindenwald sowie 1985 Gipsbruch Kirchbühl und Unteres Bühlertal ausgewiesen. 1330 erlaubte Kaiser Ludwig der Bayer die Erhebung Ilshofens zur Stadt. 1802/03 fiel die spätere Amtsstadt gemeinsam mit den ebenfalls zur Reichsstadt Schwäbisch Hall gehörenden Orten Eckartshausen und Unteraspach sowie – zunächst vorübergehend – dem Haller Drittel von Ruppertshofen an Württemberg. Die beiden ehemaligen Kondominate Obersteinach und Ruppertshofen wurden 1806 bayerisch und 1810 württembergisch. Für Eckartshausen, Ilshofen und Unteraspach ist seitdem, für Obersteinach seit 1938, für Ruppertshofen seit Jahresbeginn 1973 Schwäbisch Hall die zuständige Oberamts- bzw. Kreisstadt. Vom 1. Dezember 1971 bis Neujahr 1975 gliederte Ilshofen die vier genannten Gemeinden als neue Statteile ein. Von der einstigen Stadtbefestigung ist heute noch der Haller Torturm mit Treppengiebel, Masken und Haller Wappen erhalten.
Ortsteile
Teilort
Wohnplatz
Wüstung
Topographie
Ilshofen liegt in der Mitte des Landkreises Schwäbisch Hall, auf halbem Weg zwischen den Kreisstädten Schwäbisch Hall und Crailsheim. Das Gebiet der Stadt Ilshofen reicht vom Bühlertal im Südwesten bis zum Jagsttal im Norden. Das Gebiet um Obersteinach und Windisch-Brachbach bildet eine vom übrigen Stadtgebiet getrennte Exklave im Nordwesten. Die Stadtgemeinde zählt zum ländlichen Raum und ist vielfältig strukturiert: Vom industriell und gewerblich geprägten Hauptort Ilshofen über die landwirtschaftlich intensiv genutzte Hohenloher Ebene bis zu den landschaftlich reizvollen und teils unberührten Tälern von Bühler, Schmerach und Jagst ist alles vorhanden. Die Stadt Ilshofen liegt größtenteils auf der Hohenloher und Haller Ebene beziehungsweise auf der nördlich anschließenden Kocher-Jagst-Ebene. Diese beiden Naturräume sind sich sehr ähnlich. Es handelt sich um Unterkeuper-Hochflächen, die häufig mit Löss bedeckt sind und ackerbaulich stark genutzt werden. Obstbaumalleen und flache Muldentälchen mit Gehölzsäumen schaffen etwas Abwechslung. Auf den Hochflächen werden mit 470 Meter über Normalnull die höchsten Höhen auf dem Gemeindegebiet erreicht. Die windreichen Ebenen sind – wie bei Großallmerspann – günstige Standorte für die Windkraftnutzung. In die Hochflächen haben sich am Rand des Stadtgebiets tiefe Täler eingeschnitten: im Südwesten die Bühler und ihr Seitenbach Schmerach, welche über weite Strecken die Grenze zur Gemeinde Wolpertshausen bildet; im Norden die Jagst und im Westen die Quellbäche des zum Kocher fließenden Grimmbachs. Die Täler, die allesamt in den Oberen bis Mittleren Muschelkalk eingeschnitten sind, reichen bis auf rund 300 Meter über Normalnull herab. Die Jagst erreicht bei Diembot (Stadt Kirchberg) und Ilshofen-Hessenau den Südrand des Schrozberger Schilds, einer weit gespannten tektonischen Aufwölbung, in deren Zentrum die Gesteinsschichten mehr als 150 Meter angehoben sind. Mit dem Anstieg der Schichten schneidet sich die Jagst hier in den Mittleren Muschelkalk ein – das Tal weitet sich und nimmt weichere Formen an. Der Obere Muschelkalk ist nun an den Talhängen als Steilanstieg sichtbar. An der nordwestlichen Gemeindegrenze nimmt die Jagst kurz vor Elpershofen die Brettach auf. Südlich und östlich von Eckartshausen geht die Hohenloher Ebene in die Gipskeuperlandschaft am Rand des Keuperberglands über (Naturraum Burgberg-Vorhöhen). Die Kalksteine des Oberen Muschelkalks neigen zur Verkarstung, und so findet man auch auf dem Stadtgebiet Ilshofen – wenn auch nicht so häufig wie in der benachbarten Gemeinde Wolpertshausen – Erdfälle (Dolinen), beispielsweise beim Lerchenhof südwestlich von Ilshofen am Rand der tief eingeschnittenen Schmerachklinge. Ein eindrucksvolles Naturdenkmal ist der »Leofelser Moortopf« südlich von Leofels, eine wassergefüllte Doline mit seltener Feuchtgebietsvegetation. Wie viele Nebenflüsse von Kocher und Jagst deutet auch die Schmerach, die mit stumpfem Winkel in die Bühler mündet, auf das früher nach Süden zur Donau gerichtete Entwässerungssystem hin. Das Flusssystem des Ur-Kochers entwässerte vor etwa zehn Millionen Jahren (auf höherem Niveau) nach Süden zur Donau. Die Entwässerung wurde erst danach von Kocher und Bühler nach Norden umgelenkt. Auf dem Gemeindegebiet wurde früher an mehreren Stellen Oberer Muschelkalk abgebaut, so nördlich von Steinbächle am Rand der Schmerachklinge, im Bühlertal südöstlich von Oberscheffach und im Grimmbachtal südwestlich von Niedersteinach. Lehm und Ton bildeten die Grundlage für die frühere Ziegelherstellung bei Ilshofen. Im Gipskeuper befinden sich zahlreiche abbauwürdige Gipsvorkommen. Die Abbaustätten liegen jedoch auf dem Gebiet der Nachbargemeinden Crailsheim und Vellberg. Starke Quellen, die »Siebenbronnen«, treten im Bett der Bühler bei Oberscheffach aus. Im Gegensatz zu den fast ohne Unterbrechung landwirtschaftlich genutzten Unterkeuper-Löss-Hochflächen stehen die wenig berührten Muschelkalktäler von Bühler, Schmerach, Grimmbach und Jagst. Sie sind größtenteils in Landschaftsschutzgebiete einbezogen worden und stellen ökologisch wertvolle Tallandschaften mit hohem Erholungswert dar. Von höchster Bedeutung für den Naturschutz sind drei Naturschutzgebiete mit ganz unterschiedlichem Charakter: der »Ahorn-Lindenwald« am Südwesthang des Jagsttals bei Hessenau (Linden-Ahorn-Mischwälder an blockschuttreichen Hängen gehören zu den ursprünglichsten Waldgesellschaften Mitteleuropas), das »Untere Bühlertal« bei Oberscheffach und der »Gipsbruch Kirchbühl« südlich von Gaugshausen. Das untere Bühlertal ist eines der schönsten Täler im nördlichen Württemberg. Im Naturschutzgebiet soll die Arten- und Formenvielfalt des Talraums mit Flusslauf, Auenwiesen, Laubwäldern und Magerrasen vor Beeinträchtigungen und Zerstörung geschützt werden. Die Naherholungsgebiete der Gemeinde Ilshofen konzentrieren sich auf die Täler und Waldgebiete. Markierte Wanderwege erschließen die Schmerachklinge, das Bühler- und Jagsttal und das Waldgebiet Buchholz westlich von Ilshofen. Die Wälle und Gräben (»Heggräben«) im Stumpfholz nordwestlich von Großallmerspann gehören zu den eindrucksvollsten Resten der Haller Landhege, der mittelalterlichen Grenzbefestigung der freien Reichsstadt Hall. Aber auch an vielen weiteren Stellen des Stadtgebiets – oft an der Grenze zu den Nachbargemeinden – lässt sich die Hege noch heute gut verfolgen: im Burgbergwald südöstlich von Eckartshausen, im Erlichwald nordwestlich von Ilshofen, im Kindlesholz südwestlich von Niedersteinach, im Gewann »Heg« (!) nördlich und im Frankenholz nordöstlich von Niedersteinach. Die Stadt Ilshofen – im Regionalplan als Kleinzentrum eingestuft – besitzt zentrale Funktionen für das Umland. Ilshofen selbst ist stark gewerblich geprägt und auch in Eckartshausen gibt es Gewerbebetriebe, während in den übrigen Teilorten die Landwirtschaft vorherrscht. Mehr als zwei Drittel der Bodenfläche dienen der Landwirtschaft, vor allem als Ackerland. Schweinezucht und Putenmast spielen eine große Rolle. Ilshofen profitiert von der Lage an der Entwicklungsachse Schwäbisch Hall–Vellberg–Ilshofen–Crailsheim und der verkehrsgünstigen Lage an der Autobahn A 6 Heilbronn–Nürnberg und der L 2218, der früheren B 14. Die Bahnlinie Stuttgart–Nürnberg mit Bahnhof in Eckartshausen verläuft durch den Südosten des Gemeindegebiets. An der Autobahnanschlussstelle Kirchberg besteht nach dem Regionalplan ein regional bedeutsamer Schwerpunkt für Industrie und Dienstleistungseinrichtungen. Die Fläche gehört zur Stadt Kirchberg an der Jagst, hat aber für Ilshofen ebenfalls große Bedeutung. Durch die zentrale Lage und die gute Verkehrsanbindung hat sich Ilshofen darüber hinaus zu einem bevorzugten Wohnort für Pendler in die umliegenden größeren Städte entwickelt. Die wirtschaftliche Entwicklung hat dazu geführt, dass sich die überbaute Fläche in den letzten Jahrzehnten vervielfacht hat.
Geschichte (ab 1806)
An Kirche, Pfarrhaus, Amtshaus, Schulhaus, Zehntscheuer und an den beiden Stadttoren wurden 1803 in Ilshofen, bisher Sitz eines hällischen Amts, Besitzergreifungspatente und das württembergische Landeswappen angebracht. Auch der Besitz des Stifts Comburg (unter anderem in Großallmerspann) fiel an das künftige Königreich. Zu Württemberg gehörten nun auch die Dörfer, die später Stadtteile von Ilshofen werden sollten – mit Ausnahme von Obersteinach, das, aus hohenlohischem Besitz stammend, zwischen 1806 und 1810 ein bayerischer Ort war. In den folgenden Jahrzehnten kam es mehrfach zu komplizierten Umgruppierungen der Gemeinden rund um Ilshofen, die teilweise über die Oberamtsgrenze hinausgingen. Im Stabsverband Ilshofen waren zunächst der Hauptort und die Gemeinden Eckartshausen, Gaugshausen (mit Oberschmerach), Großallmerspann, Hörlebach und Rudelsdorf zusammengefasst. Eckartshausen, das zuvor zu Ilshofen und dann zu Oberaspach gehört hatte, trennte man 1821/22 vom Verband ab und schloss es mit Großallmerspann zusammen, das bis 1893 namengebender Ort der Gemeinde war. 1841 erhielt Eckartshausen ein Gemeindehaus mit Türmchen, Uhr und Glocke, 1885/86 dann – ab 1893 gehörte Oberschmerach (vorher bei Unteraspach) dazu – ein Rathaus mit Schulsaal. Die Gemeinde Obersteinach, die 1938 mit der Auflösung des Oberamts Gerabronn zum Landkreis Schwäbisch Hall kam, bestand aus Ober- und Niedersteinach, Altenberg, Sandelsbronn sowie Windisch-Brachbach (bis 1849 zu Dünsbach gehörig). 1973 kam Söllbot von Bächlingen nach Obersteinach. Ruppertshofen, das 1903 ein Rathaus erhalten hatte, war mit den Wohnplätzen Hessenau und Leofels ebenfalls ein Teil des Oberamts Gerabronn und wurde 1938 Teil des Landkreises Crailsheim. Im Rahmen der Gebietsreform kamen die Gemeinden Eckartshausen 1971, Obersteinach 1972, Ruppertshofen und Söllbot 1973 und Unteraspach 1975 zu Ilshofen. Im Städtchen Ilshofen votierten die Wahlberechtigten zwischen 1871 und 1890 für die nationalliberalen Kandidaten – lediglich 1884 konnte ein parteiloser Bewerber die Stimmenmehrheit erzielen. Von 1893–1912 wählten die Ilshofener mehrheitlich die Deutsche Volkspartei, doch die Zahl der Anhänger des rechtskonservativen Bunds der Landwirte nahm seit 1898 stetig zu. Auf deutlich niedrigerem Niveau galt das auch für die SPD (1912: knapp 20 Prozent). Für Eckartshausen liegen von 1871–87 keine Daten vor. 1893 siegte in der Gemeinde noch der Bewerber der Volkspartei; anschließend war der Kandidat des Bundes der Landwirte der Favorit. Die Obersteinacher Wähler bevorzugten bis 1878 eindeutig die Deutsche Reichspartei; 1881 siegte deren Bewerber erst in der engeren Wahl gegen den Kandidaten der Volkspartei. In den folgenden drei Wahljahren gehörten die Sympathien dem nationalliberalen Bewerber, doch die Volkspartei holte auf und siegte schließlich 1893 und 1898. Ab 1903 war der Kandidat vom Bund der Landwirte der Wahlgewinner. Bis 1881 lag in Ruppertshofen die Deutsche Reichspartei vorn. Doch die Volkspartei gewann zunehmend Befürworter, bis 1884 ihr Kandidat den Wahlgewinn einstrich. In den folgenden Wahljahren schwankten die Ruppertshofener zwischen der Volkspartei und den Nationalliberalen. Ab 1898 rückte der Bund der Landwirte in der Wählergunst vor, und 1907 entschied sein Kandidat die Wahl für sich. Fünf Jahre später jedoch wählte man wieder überwiegend nationalliberal; die SPD verbuchte 1912 wie in Ilshofen knapp ein Fünftel der Stimmen für sich. Die Unteraspacher bevorzugten bis 1890 mit einer Ausnahme (1881 siegte der parteilose Kandidat) die Nationalliberalen. 1893 konnte noch die Deutsche Volkspartei den Sieg für sich beanspruchen, doch dann wurde bis einschließlich 1912 der Abstand des Vertreters vom Bund der Landwirte zu denen der anderen Parteien immer größer. Bei den Reichstagswahlen 1920 war der Bauern- und Weingärtnerbund sowohl in Ilshofen als auch in den Gemeinden Eckartshausen und Unteraspach die führende Partei. Zehn Jahre später erhielt er wiederum die meisten Stimmen, doch waren im Vergleich zu den Wahlen im Jahr 1928 bereits Verluste zu registrieren, während die NSDAP vor allem in Ilshofen zulegte. Die Reichstagswahl im März 1933 brachte einen mehr als deutlichen Sieg für die Nationalsozialisten: Verglichen mit den Ergebnissen im November 1932 stieg die Zahl ihrer Befürworter von 262 auf 368 (73,8 Prozent aller gültigen Stimmen) in Ilshofen, von 76 auf 180 (60,2 Prozent) in Eckartshausen und von 159 auf 282 (74,6 Prozent) in Unteraspach. Zum neuen Ilshofener Gemeinderat gehörten ab Mai 1933 – wie üblich – nur noch Mitglieder der NSDAP, außerdem ein Vertreter vom Bauernbund und der Kampffront Schwarz-Weiß-Rot: der Buchdruckereibesitzer, ein Konditor- und ein Schmiedemeister, ein Arbeiter und zwei Landwirte. Das katholische Schulhaus in Großallmerspann erklärten die Nationalsozialisten 1938 zum Lager für jeweils 30 16- bis 18-jährige Mädchen im ›Landdienst‹, einer Organisation der Hitlerjugend. Während ihres einjährigen Aufenthalts wurden sie politisch geschult, trieben Sport und arbeiteten in bäuerlichen Betrieben der Umgebung. Durch den Spielfilm »Drei Tage im April« von 1995 wurden Ereignisse bekannt, die sich bei Kriegsende in Eckartshausen (das im Film Nesselbühl heißt) zugetragen hatten. Anfang April 1945 kamen nach der Beschießung eines Zugs durch US-Jagdbomber Viehwaggons mit rund 300 KZ-Häftlingen und deren Bewachern auf dem Bahnhofsgelände zum Stehen. Die eingesperrten Häftlinge machten sich durch Schreie bemerkbar. Man begrub Tote aus den Waggons; die Lebenden im Zug wurden nach zwei Tagen von Dorfbewohnern mit Erlaubnis der Bewacher mit Wasser und Lebensmitteln versorgt. In einer nächtlichen Aktion setzten Männer die Waggons Richtung Sulzdorf in Fahrt, von wo aus sie wahrscheinlich mit einer Lokomotive zum KZ Hessental, das direkt am Bahnhof lag, geschleppt wurden. Die amerikanischen Truppen konnten die Ortschaften im Crailsheimer Raum und in der Ilshofener Ebene erst in einem zweiten Anlauf vom 16. bis zum 20. April 1945 übernehmen. Beide Male leistete die deutsche Seite hartnäckigen Widerstand. Dementsprechend viele Menschen – darunter Zivilisten – kamen um. Die Stadt Ilshofen wurde zu zwei Dritteln zerstört, alle benachbarten Dörfer mit Ausnahme von Stadel, Kerleweck und Oberscheffach wurden erheblich beschädigt. Seit der Nachkriegszeit bis heute erhielt in Ilshofen die CDU gegenüber der SPD die Stimmenmehrheit. Die Sozialdemokraten konnten nur bei den Bundestagswahlen 1972, 1980 und 1998 knapp die 30 Prozent-Marke überwinden. Allein der FDP gelang es, die CDU zweimal bei den Landtagswahlen 1960 und 1964 und einmal bei den ersten Bundestagswahlen 1949 mit 38,3 Prozent der Stimmen zu überflügeln. In den 1970er Jahren fuhr die CDU mit bis zu 60 Prozent der Stimmen ihre besten Ergebnisse ein. Seitdem ließ der Zuspruch zu ihr nach, doch seit den Wahlen zum Landtag 2001 (36,1 Prozent) und zum Bundestag 2002 (48,5 Prozent) geht es wieder aufwärts. Die FDP hatte ihre beste Zeit in den 1960er Jahren; während der Abwärtstrend bei den Bundestagswahlen anhält, konnten sich die Liberalen für den Landtag seit 1996 (24,9 Prozent) verbessern. Der Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten erhielt bei der Landtagswahl 1952 17,6 Prozent der Wählerstimmen, zwölf Jahre darauf votierten nur noch 0,5 Prozent der Wählerinnen und Wähler für ihn. Für den Bundestag war 1957 mit 14,6 Prozent die größte Sympathie erreicht; bei der nächsten Wahl gab es nur noch 3,6 Prozent. Die NPD schaffte einmalige 16,6 Prozent bei den Landtagswahlen 1968; 8,4 Prozent der Wählerschaft gaben ihr im darauf folgenden Jahr bei den Bundestagswahlen den Zuschlag. Der größte Erfolg der Republikaner, seit 1988 im Rennen, lag bei 10,5 Prozent der Stimmen für den Landtag im Jahr 1996; im Bundestag wollten sie 1998 nur 6,2 Prozent der Wähler sehen. Seitdem ist die Zahl ihrer Befürworter rückläufig. Den GRÜNEN gaben die Ilshofener bei den Landtagswahlen 1992 die bisher meisten Stimmen (10,7 Prozent), und bei den Bundestagswahlen zeigte sich 2002 mit 9,7 Prozent der Stimmen ein bisheriger Höchststand. Bei den Europawahlen fällt in Ilshofen die vergleichsweise hohe Wahlbeteiligung auf, die deutlich über dem Kreisdurchschnitt liegt. Die Ergebnisse zeigen ein ähnliches Gesamtbild wie bei den Bundestagswahlen: Stimmengewinnerin ist immer die CDU, für die sich zwischen 55,1 Prozent (1979) und 36,9 Prozent (1989) der Wähler entschieden. Die SPD lavierte zwischen 1979 und 1999 im Bereich von 20–30 Prozent und fiel 2004 auf 18,1 Prozent zurück. FDP und Republikaner erreichten seit 1989 keine 10 Prozent mehr; die GRÜNEN konnten diese Marke 1994 (11,2 Prozent) knapp überschreiten. Eine aktive Städtepartnerschaft unterhält Ilshofen seit 1972 mit der österreichischen Gemeinde Kleinsölk in der Steiermark. Seit 1990 ist außerdem die sächsische Stadt Lengefeld (Mittlerer Erzgebirgskreis) Partnerstadt von Ilshofen.
Wappen
In Silber (Weiß) auf grünem Boden eine stehende Justitia mit silberner (weißer) Augenbinde, blauem Kleid und rotem Mantel, in der erhobenen Linken eine goldene (gelbe) Waage, in der gesenkten Rechten ein goldenes (gelbes) Schwert haltend.
Beschreibung Wappen
Das Wappen mit der Symbolfigur der Gerechtigkeit ist seit dem Ende des 16. Jahrhunderts, in den Siegeln der Stadt seit dem 19. Jahrhundert nachzuweisen. Zuvor war der heilige Laurentius im Stadtsiegel abgebildet worden. Der Wechsel des Siegelbildes war möglicherweise eine Folge der Reformation. Die Festlegung der Wappen- und Flaggenfarben erfolgte 1956. Sie wurde im selben Jahre vom Innenministerium bestätigt.