Lobenhausen - Wohnplatz 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Wohnplatz
Liegt auf Gemarkung: Gaggstatt
Ersterwähnung: 1085

Historische Namensformen:
  • Lobenhusen 1168
  • Luobenhusen
  • Loibenhausen
Geschichte: Die Hochadelsfamilie von Lobenhausen, erstmals 1085 erwähnt (»Engilhardus de Luobenhusen«; 1138 »Loibenhausen«; Personenname Lobo), hatte spätestens im 11. Jahrhundert auf einem Umlaufberg der Jagst über dem gleichnamigen Ort eine Burg erbaut, in deren Besitz sie rund 100 Jahre blieb. Schriftlich wurde die Burg erstmals 1295 genannt. Die Burg zählt zu den ältesten mittelalterlichen Burgen des Kreises. Die Herren von Lobenhausen, die wiederholt als Grafen bezeichnet wurden, waren Nachfolger der 1033 letztmalig genannten Maulachgrafen, familiäre Beziehungen zu ihnen sind aber unklar. In der Stauferzeit verfügten die Herren, die urkundlich zwischen 1085 und 1304 nachweisbar sind, über umfänglichen Eigenbesitz sowie über würzburgische und ellwangische Lehen. Zwischen 1139 und 1150 lassen sie sich an prominenter Stelle in vielen Königsurkunden nachweisen. Um 1220 kam es zur Abspaltung eines Zweigs der Stammlinie, die sich nach der Burg Werdeck benannte; der Lobenhausener Zweig starb wohl um 1300 aus. Sein Besitz findet sich später bei den Grafen von Oettingen. Über Agnes von Württemberg, die Gemahlin Konrads III. von Oettingen, die in dritter Ehe mit Kraft von Hohenlohe verheiratet war, kam die Herrschaft Lobenhausen an Hohenlohe. 1381 sah sich Hohenlohe gezwungen, Burg und Amt Lobenhausen an Rudolf von Bebenburg zu verpfänden. Das Pfand konnte nicht mehr eingelöst werden. 1395 kam es an die Landgrafen von Leuchtenberg, die die Herrschaft 1399 an die Burggrafen von Nürnberg verkauften. Lobenhausen hatte, wie das ganze Amt Lobenhausen, kein eigenes Halsgericht; alle Fälle kamen vor das Halsgericht in Crailsheim (1530). Nach dem weitgehenden Verlust zentralörtlicher Funktionen wurde das Amt Lobenhausen 1588 dem Oberamt Crailsheim eingegliedert, das Schloss wurde Sitz eines Kastenamts. 1645 wurde das Schloss Lobenhausen von französischen und schwedischen Truppen eingenommen und geplündert. Die gröbsten Schäden am Schloss wurden behoben. Da die mehrfach erneuerte Gemeindeordnung 1645 bei der Plünderung verloren gegangen war, wurde 1652 eine neue ausgefertigt, die von elf Bürgern beglaubigt wurde. Eine Zerstörung des Orts im Bauernkrieg ist urkundlich nicht zu belegen. Die »gantze Gemain zu Lobenhausen« wird 1530 erwähnt. 1732 wurden in Lobenhausen, das 1556 durch eine Feuersbrunst zerstört worden war, 19 Güter und Höfe gezählt; um 1800 lebten 26 hohenlohe-kirchbergische Untertanen im Ort. Die bereits 1383 erwähnte Mühle gehörte immer zu Ort und Amt Lobenhausen (Angermühle), 1747 wurde eine Leinölmühle errichtet, 40 Jahre später gab es Widersprüche gegen die Errichtung einer Sägemühle. Der Metzgermeister gehörte nach 1701 der in Gerabronn bestehenden Metzgerzunft an. 1732 wurden ein Bad und ein Jägerhaus genannt. 1765 errichtete die Gemeinde einen neuen Steg über die Jagst. Die ansbachischen Untertanen und Rechte überließ Preußen 1797 den Hohenlohe-Kirchberg. Über Bayern (1806) kam Lobenhausen (1810) an Württemberg. Bis zur Reformation war die Burgkapelle Sankt Johannes (12. Jahrhundert?) eine Filiale von Lendsiedel, nach 1528 von Triensbach; schon zuvor hatte der Triensbacher Kaplan die Lobenhausener Burgkapelle mit betreut. Evangelisches Kirchlein, ein romanischer Rechteckbau mit fensterloser Apsis. Taufstein von 1617. Innenrenovon 1965. Im Jahre 1282 soll auf der Burg ein Nonnen-Kloster gegründet worden sein, das aber bald nach Mistlau verlegt wurde.

Name: Burg Lobenhausen
Datum der Ersterwähnung: 1295
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