Bubenorbis - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1270

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Bubenorbis entstand als Rodungssiedlung am Rand der Stubensandsteinhochfläche der Rot wohl erst im Hochmittelalter zwischen 1150 und 1250. Der Ortsname, der 1270 erstmals als »Bubenurbeiz« erscheint, könnte sich aus »urmeiz« (entspricht Urwald) und dem Personennamen »Bubi« zusammensetzen (entspricht der Wald des Bubi). Die Gemarkung ist an drei Seiten von Wald umgeben, nur im Norden schließt sich an die offene Flur von Bubenorbis die des Weilers Maibach an. Im 19. Jahrhundert war mehr als die Hälfte der Gemarkung von Wald bedeckt, während sich Wiesen und Äcker die Waage hielten. Ein Faktor bei der Besiedlung könnte die Lage des Orts an der Reichsstraße von Hall über Michelfeld, Mainhardt, Löwenstein und Weinsberg nach Wimpfen gewesen sein. Dann wäre die Rodung auf Initiative der Pfälzer zurückzuführen, die das königliche Privileg des Geleitrechts zu Lehen trugen. Außerhalb der geschlossenen Ortschaft lagen an der Straße die Schmiede und das württembergische Zollhaus. Seit 1357 waren vier Güter in Maibach im Besitz des Klosters Gnadental, die dann durch die Reformation an Hohenlohe übergingen. Die hohe Gerichtsbarkeit konnte von Hohenlohe jedoch nicht durchgesetzt werden, da Maibach innerhalb der Haller Landhege lag. Weiterer Besitz in Maibach lag in den Händen von Haller Bürgern und dem Spital in Hall, das seit 1596 auch die Zehntrechte besaß. 1672 gab es in Untermaibach drei hällische und zwei pfedelbachische Untertanen, die mit der gleichen Anzahl von Gütern gleichgesetzt werden können, sowie ein Forsthaus. Obermaibach, das wohl erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts angelegt wurde, hatte zur selben Zeit fünf Einwohner. Im 17. Jahrhundert kann man aufgrund der Zahl der Höfe mit circa 50 Einwohnern rechnen, bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts stiegen die Zahlen um 25 Prozent. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts stieg die Einwohnerzahl Maibachs schnell auf 160 Personen. Im 13. Jahrhundert ist Besitz des Johanniterspitals in Schwäbisch Hall in Ziegelbronn nachgewiesen, außerdem waren die Schenken von Limpurg begütert. 1444 werden Zinsen auch an Hohenlohe gezahlt, wo Ziegelbronn zum Amt Gleichen gezählt wird. Der Zehnt von Ziegelbronn wurde vom Würzburger Bischof in privater Hand verliehen, auch das Haller Hospital kam in Besitz von Anteilen. 1514 brannte der Salzfuhrmann Strauß in einer Privatfehde mit Hall den Weiler nieder. 1672 bestand Ziegelbronn aus elf hällischen Gemeinderechten; dabei handelt es sich wohl um die neun Hofgüter, das Hirtenhaus und die Lohmühle. Vom 17. bis zum 18. Jahrhundert blieben die Einwohnerzahlen, abgeleitet aus der Anzahl der Höfe, konstant bei ungefähr 50 Personen; 1809 hatte Ziegelbronn dann 103 Einwohner. Riegenhof (früher »Richenhof«, »Reichenhof« etc.) und Stock (nach dem Haller Grenz-Stock benannt) waren ursprünglich ein Hof, der seit Ende des 16. Jahrhunderts in vier Teile aufgeteilt war, jedoch nur ein Gemeinderecht besaß. Im 17. Jahrhundert wohnten dort nur um die 20 Personen; 1809 waren es dann 51 auf dem Riegenhof und 24 in Stock. 1270 und 1295 verkauften Reichsschenk Walther von Limpurg und seine Ehegattin Elisabeth dem Kloster Gnadental jeweils eine Hälfte der Herzogenmühle beim Mühlbrunnen. 1278 vertauschte das Kloster Gnadental seine Mühle beim Mühlbrunnen gegen eine solche bei Scheffach. Diese Herzogenmühle wird bei Bubenorbis vermutet, eventuell ist damit jedoch auch eine vor der Stadt Hall gelegene Mühle gemeint. Bubenorbis ist im Südwesten und entlang der Bundesstraße gewachsen. Neubaugebiete entstanden an der »Stuttgarter Straße« (1978) sowie in den Gewannen »Wiesengrund« (1973) und »Kübelsrain« (1960).
Historische Namensformen:
  • Bubenurbeiz 1270
Geschichte: Im 11. Jahrhundert war das Waldgebiet zwischen Kocher und Rot, das bis vor die Tore der Stadt Hall reichte, im Besitz der Staufer. Ihr Hauptsitz wurde dabei seit dem 12./13. Jahrhundert die Stadt Schwäbisch Hall, der es gelang, ein Territorium aufzubauen. Hall besaß auch in Bubenorbis alle Rechte, mit Ausnahme der außerhalb des Orts liegenden Schmiede und des württembergischen Zollhauses. Beide waren Bestandteil der Herrschaft Böhringsweiler, die 1504 von der Pfalz an Württemberg kam. Der Zoll, der in Bubenorbis verlangt wurde, war ein Geleitzoll, der die Sicherung des Verkehrs auf der Straße nach Hall entgelten sollte. Ursprünglich ein königliches Privileg, war der ertragreiche Zoll auf dem Erbweg an die Pfalzgrafen bei Rhein gelangt. Württemberg hatte seit 1532 auch die hohe und niedere Gerichtsbarkeit auf diesen beiden Gebäuden; es gelang jedoch nicht, eine territoriale Exklave zu schaffen. 1559 erlaubte Hall die Errichtung einer Wirtschaft im Zollhaus. 1803 fiel Bubenorbis mit dem Haller Amt Rosengarten an Württemberg. Besitz in Bubenorbis hatten ursprünglich auch die Schenken von Limpurg, die ihn 1270 jedoch (mit Ausnahme von 2 Weihern und den Eigenleuten) an das Kloster Gnadental verkauften. Wie groß dieser Grundbesitz war, ob er das gesamte Dorf umfasste oder nur einige Güter, lässt sich aus der Urkunde nicht erschließen. Das Kloster Gnadental taucht jedoch später unter den Grundbesitzern nicht mehr auf. Der Grundbesitz in Bubenorbis war sehr zersplittert, durchgängig ist jedoch zu beobachten, dass es oft bürgerliche Eigentümer waren – häufig Bürger von Hall. Auch das Spital Hall und die Johanniterkommende Hall waren unter den Güterbesitzern. Im 15. Jahrhundert stieß Rudolf von Münkheim insgesamt sechs Güter in Bubenorbis ab. 1672 waren von den 21 Gemeinderechten 17 hällisch, drei comburgisch und eines, wohl die Schmiede, württembergisch. Die Anteile am Gericht, also dessen Einnahmen, waren häufig gesplittet und tauchen oft im Zusammenhang mit den Güterverkäufen auf. In Bubenorbis begegneten sich immer Untertanen verschiedener Herrschaften, so kam es schon im 15. Jahrhundert auf der Kirchweih zu einem Aufruhr zwischen pfalzgräflichen, schenkischen, hohenlohischen und hällischen Bauern. Die innergemeindlichen Angelegenheiten wurden durch eine 1498 erlassene Gemeindeordnung geregelt. Bubenorbis gehörte stets zum Oberamt, seit 1938 Landkreis (Schwäbisch) Hall.
Wirtschaft und Bevölkerung: Eine Sägemühle in Bubenorbis ist erstmals 1672 erwähnt; unter den bis 1746 häufig wechselnden Besitzern findet sich auch der württembergische Zöllner Johann Georg Klenckh. Die hällische Tavern- oder Erbschenke, der spätere Gasthof Zur Sonne, bestand wohl schon im 15. Jahrhundert; daneben gab es noch die württembergische Zollstation, die jedoch nur eingeschränkte Schankrechte besaß. Die Einwohnerzahlen lassen sich nur aufgrund der Hofstellen berechnen: 1672 könnten es 68, 1694 dann 94 und 1704 schließlich 108 Personen gewesen sein. Der Bevölkerungsanstieg hielt an, und 1809 wurden 254 Einwohner gezählt.

Ersterwähnung: 1485
Kirche und Schule: Bubenorbis war bis 1866 Filial von Michelfeld, der Pfarrer von Michelfeld predigte alle vier Wochen. Die 1485 erbaute Kapelle Sankt Margareta ist eine spätgotische Chorturmkirche mit kreuzrippengewölbtem Turmchor. Der Flügelaltar von 1485 besitzt halblebensgroße Holzfiguren, auf der Innenseite der Flügel befinden sich Flachreliefs von Heiligen, außen eine gemalte Muttergottes und Heilige, in der Predella Brustbilder der Apostel. Die Erhaltung des Kirchenbaus lag in den Händen der Landhegpflege in Hall. Die Pfarrei Michelfeld wurde von Hall reformiert. Das Schulhaus wurde 1616 von der Gemeinde erbaut, später wurde es als Schmiedewerkstatt verwendet, während das Schulhaus an anderer Stelle stand. Bubenorbis war 1866 Pfarrverweserei, 1904 evangelische Pfarrei. Die Pfarrkirche St. Margareta wurde 1902 restauriert. Altarkruzifix von 1680. Katholiken zu Mainhardt.
Patrozinium: St. Margareta
Ersterwähnung: 1485

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