Burleswagen - Wohnplatz 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Wohnplatz
Liegt auf Gemarkung: Satteldorf
Ersterwähnung: 1085

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Weiler mit Schloß und Burgruine auf Bergsporn über der Mündung des Entenbachs in die Jagst. Neben stattlichen herrschaftlichen Gebäuden kleine Häuslerwohnungen.
Historische Namensformen:
  • Burlougesuac 1085
  • Burleswac 1227
Geschichte: 1085 (Кор. 12. Jahrhundert) Burlougesuac, 1227 Burleswac, Personenname + wag = tiefe Stelle im Wasser, eine tiefe Stelle unterhalb der Burg noch heute »Jagstwag«. Von der Burg sind erhalten Rest der Umfassungsmauern mit drei Türmen und der Stumpf des Bergfrieds aus Buckelquadern des 12. Jahrhunderts sowie ein Steinhaus mit gotischen Fensterrahmen und Ecktürmchen des 16./17. Jahrhunderts. In der Schloßkapelle Grabsteine der von Dornheim, Anfang des 17. Jahrhunderts. Das Schloß wurde im 20. Jahrhundert gründlich erneuert, 1936 ein neues Wohngebäude errichtet. — Erste Inhaber der Burg waren wohl die 1085 — 1098 genannten Edelfreien von Вurleswagen. Anfang des 13. Jahrhunderts saßen hier die Reichsministerialen von Вurleswagen, Verwandte der Uffenheim und Bebenburg. Im 14. Jahrhundert war die Burg durch die Öttingen als Lehen vergeben; als diese 1323 der Reichsacht verfielen, kam die Burg ans Reich zurück und wurde den Hohenlohe gegeben, die sie als Afterlehen weiterverliehen. Seit dem 15. Jahrhundert waren neben Hohenlohe auch Ansbach und das Hochstift Würzburg an den Obrigkeitsrechten beteiligt; der Burgfrieden umfaßte auch Burg Neidenfels. Die Burg, jetzt in eine vordere und hintere Burg getrennt, war zum Teil als Lehen, zum Teil als Eigenbesitz in den Händen einer Vielzahl von Inhabern. 1732 gehörte je etwa 1/3 der hinteren Burg Brandenburg, Würzburg und den Erben der Wollmershausen. Die vordere Burg besaß fast ganz seit 1759 Seckendorfs Im 30 Jährigen Krieg wurde die Burg erstürmt, die Vorderburg war 1689 nur ein Trümmerhaufen. Die verwickelten Besitzverhältnisse lösten oft Streit aus. Im 19. Jahrhundert kam die Burg in bürgerliche Hände, das Gut wurde aufgelöst. — Im Anschluß an die Burg entstand ein kleiner Weiler, an dem mehrere Herren beteiligt waren. Die Vogtei war geteilt, die hohe Obrigkeit teilten sich Ansbach und Hohenlohe, ab 1797 war Preußen Alleinherr. Der größere Teil der Gemarkung war im Besitz des Gutes, so daß die Ortsbewohner nur wenige Erwerbsmöglichkeiten hatten. — Die Herrschaft Burelswagen zählte zum fränkischen Ritterkanton Odenwald, 1796 unterwarf Preußen sie seiner Landeshoheit. 1806 wurde sie bayerisch, 1810 württembergisch. — 1634 wurde der Weiler eingeäschert. 1285 wird ein Pfarrer genannt, doch weitere Nachrichten über eine Pfarrei fehlen. Seit langem gehört Burleswagen zur Pfarrei Satteldorf.

Name: Schloss und Burgruine Burleswagen
Datum der Ersterwähnung: 1085
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