Schmalfelden - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1033

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der 1033 erstmals als »Smalefelden«, später »Smalvelden« und »Smaluelt« belegte Ortsname bedeutet »schmales Feldstück«. Die Siedlung entstand in der Rodezeit. 1609 wurde der Ort versteint. Auf der Gemarkung lagen eine ganze Reihe von Wohnplätzen: Großbärenweiler (Personenname Bero) wird 1328 erstmals erwähnt als Besitz der hohenlohischen Ministerialen Hohbach, die ihn damals zumindest teilweise an Kloster Schäftersheim verkauften. Spätestens 1445 gehörte Bärenweiler ganz dem Kloster. Infolge der Säkularisierung des Klosterguts in der Reformation fiel Großbärenweiler an Hohenlohe und hier an die Linie Langenburg. Auch Ansbach besaß seit spätestens 1430 Rechte, darunter im 18. Jahrhundert zwei Drittel des Zehnten und den gesamten Neubruchzehnten. Anfang des 17. Jahrhunderts war außerdem die Reichsstadt Rothenburg im Ort begütert. 1732 hatte Hohenlohe-Langenburg 15 und Ansbach vier Untertanen, die Gemeindeherrschaft gehörte Langenburg, die Vogtei war geteilt und Fraisch und Oberhoheit waren ansbachisch. 1785 trat Ansbach seine Ansprüche an Langenburg ab, endgültig verzichtete 1797 Preußen auf alle Anteile zugunsten Hohenlohes. Eine Gemeindeordnung stammt von 1567. Kirchlich gehörte der Ort zu Schmalfelden. Der erst 1488 als »bei dem Lindlein« bezeugte Ort Lindlein gehörte wohl ursprünglich zur Herrschaft Werdeck. Das Kloster Kreuzfeld hatte hier nennenswerten Besitz, der nach dessen Auflösung vor 1253 an das Kloster Schäftersheim gelangte. Auch Ansbach war im Ort begütert und besaß unter anderem zwei Drittel des Zehnten. Der Besitz des Klosters wurde in der Reformation durch die Hohenlohe säkularisiert und die beiden Klosterämter Kreuzfeld und Schmalfelden wurden zum Nonnenämtlein Lindlein vereinigt. 1701 wurde das Amt zwischen Hohenlohe-Langenburg und Hohenlohe-Ingelfingen geteilt. Zum Nonnenämtlein gehörten Besitzungen und Rechte zu Schmalfelden, Speckheim, Großbärenweiler, Lindlein, Sigisweiler, Wolfskreut, Kleinbärenweiler und Saalbach. Der Ort Lindlein selbst zählte im 18. Jahrhundert zwölf hohenlohe-langenburgische und einen ansbachischen Untertanen. Die Gemeindeherrschaft gehörte Langenburg, Fraisch und Oberhoheit Ansbach, letztere blieben aber bis zum Ausgleich 1785 umstritten. Preußen trat als Rechtsnachfolger Ansbachs 1797 alle Rechte an Hohenlohe-Langenburg ab. Der Ort, der kirchlich zu Schmalfelden gehörte, hatte schon vor 1543 ein Gemeinderecht, das damals erneuert wurde. Speckheim ist 1354 erstmals belegt, 1584 auch »Speckau« genannt; der Ortsname leitet sich vom Wort »specke« für »Knüppeldamm« ab. 1354 waren die Truchsess von Habelsheim hier begütert und verkauften ihren Wald an die Herren von Rothenburg. 1585 bestand der Ort aus den beiden Ortsteilen Speckheim und Boschenstein. Er stand unter ansbachischer Oberhoheit, die über zwei Drittel des Zehnten verfügte. Auch Rothenburg war noch im 15. und 16. Jahrhundert hier begütert. Später waren beide Ortsteile hauptsächlich schrozbergisch. 1589 wurde Ansbach vertraglich die Fraisch, Schrozberg die Gemeindeherrschaft und Vogtei zugesprochen. Im 18. Jahrhundert hatte Hohenlohe-Ingelfingen hier zwölf und Ansbach zwei Untertanen. 1785 gingen Fraisch und Oberhoheit an Hohenlohe-Ingelfingen über, das 1797 auch die inzwischen an Preußen gelangten ansbachischen Untertanen erhielt. Der im 18. Jahrhundert abgegangene Ort Konnenweiler ist 1300 als »Kuonewilere« erstmals belegt und gehörte ursprünglich als würzburgisches Lehen zu Hohenlohe-Brauneck. Nach dem Aussterben dieser Linie gelangte er an die Grafen von Schwarzenberg und 1398 an den Deutschen Orden. Auch Kloster Schäftersheim war hier begütert. 1466 übertrug der Deutschordensmeister Zinsen in Konnenweiler an die Kirche in Blaufelden. Der Weiler wurde im Bauernaufstand 1525 zerstört. Der Zehnt gehörte später halb dem Neumünsterstift zu Würzburg und halb der Kirche in Blaufelden, Vogtei und Fraisch zum ansbachischen Kasten- und Fraischamt Werdeck, kirchlich zu Schmalfelden. Weitere, aber weniger bedeutsame abgegangene Orte sind Deutenhofen, Flinshof, Ringertsweiler und Ruthmannsrot.
Historische Namensformen:
  • Smalefelden 1033
  • Smalvelden 1285
  • Smaluelt 1285
Geschichte: 1033 schenkte Kaiserin Gisela, die Frau Konrads II., hiesige Güter ihrer Regensbacher Hintersassen dem Hochstift Würzburg. Später sind die Hohenlohe als Herren des Orts nachweisbar. 1302 besaßen die Hornberg hier hohenlohische Lehen, 1373 auch die Lesch von Amlishagen. Auf der abgegangenen Ortsburg saßen die Herren von Schmalfelden, die ebenfalls hohenlohische Lehensträger waren. Durch Schenkungen und Zukäufe erhielt im 14. Jahrhundert die Reichsstadt Rothenburg Rechte, ebenfalls durch Schenkungen erwarb das Kloster Schäftersheim Besitz. Die hohenlohischen Anteile gehörten zum Amt Werdeck und gingen mit diesem 1399 an Ansbach über. Die Anteile des Klosters Schäftersheim wurden durch ein Klosteramt in Schmalfelden verwaltet. Durch die Säkularisierung im Zuge der Reformation hoben die Hohenlohe das Klosteramt auf und vereinigten es mit dem Schäftersheimer Besitz des ehemaligen Klosters Kreuzfeld zum Nonnenämtlein Lindlein. 1605 vertauschte Rothenburg Untertanen an Hohenlohe, erwarb 1621 durch Kauf vom Deutschen Orden aber neue. Die Besitzungen im Ort waren stets auf mehrere Herrschaften aufgeteilt. Anfang des 18. Jahrhunderts besaß Ansbach zehn Untertanen, Rothenburg vier und Hohenlohe-Ingelfingen drei. Die Fraisch und die Gemeindeherrschaft waren ansbachisch und oblagen dem Fraisch- und Kastenamt Werdeck. Erst nachdem 1797 Preußen als neuer Inhaber der Herrschaft Ansbach sämtliche Ansprüche, Rechte und Untertanen im Ort an Hohenlohe-Ingelfingen abtrat, konzentrierten sich die Herrschaftsrechte auf einen Träger. Wenig später, 1806, kam Schmalfelden unter württembergische Hoheit. Ein Gemeindebuch für Schmalfelden mit Gemeindeordnung stammt von 1717. Schmalfelden besaß noch um 1800 alte Wegverbindungen nach Rothenburg, Creglingen und Rot am See. Über die zur Muswiese nach Creglingen führende Tauberstraße besaß Ansbach seit 1434 das Geleit. Von 1806 bis 1809 gehörte Schmalfelden zum Oberamt Nitzenhausen, bis 1810 Oberamt Ingelfingen, bis 1938 Oberamt Gerabronn, dann Landkreis Crailsheim.
Wirtschaft und Bevölkerung: Anfang des 18. Jahrhunderts umfasste der Ort 17 Untertanen, eine Generation später stieg die Zahl auf 26 Untertanen, allerdings allein aufgrund des Anwachsens des ansbachischen Teils auf 19.

Ersterwähnung: 1285
Kirche und Schule: Die erstmals 1285 genannte Kirche gehörte dem Stift Neumünster zu Würzburg. Es besaß die Rechte an der Frühmesse, an der Heiligenpflege und das Patronat. Das Kirchengebäude weist romanische Bauelemente auf und enthält im Raum um den Hauptaltar Wandmalereien, die auf das 11. Jahrhundert zurückgehen könnten. Die Darstellungen beziehen sich wahrscheinlich auf den Heiligen Hermagoras. Die heute dem Heiligen Laurentius geweihte Kirche könnte ursprünglich ein Hermagoras-Patrozinium gehabt haben. Zum Pfarrsprengel gehörten bis 1478 Groß- und Kleinbärenweiler, Lindlein, Musdorf, Speckheim, Sigisweiler, Wolfskreut und das abgegangene Konnenweiler, von 1531–1817 auch Kälberbach. Die Pfarrei besaß jeweils ein Drittel der Zehnten in Groß- und Kleinbärenweiler, Lindlein, Musdorf, Schmalfelden, Speckheim und Wolfskreut. Die Reformation wurde schon 1527 eingeführt. Mit ihr gingen die noch lange umstrittenen Episkopalrechte an Ansbach über, dem Neumünsterstift verblieb das Recht der Bestätigung. Von 1453 an bestand eine Kaplanei, die 1817 aufgehoben wurde. Die Kapelle im alten Friedhof wurde seit der Reformation nicht mehr benutzt. Eine Schule wurde schon vor 1600 eingerichtet. Bis 1655 waren an ihr mehrfach Lateinlehrer tätig. Evangelische Pfarrkirche, romanischer Turmchorbau, gotisch verändert. Tonnengewölbter Chor mit neuaufgedeckten Fresken. Sakristei mit frühgotischem Kreuzrippengewölbe. Schiff 1855 in Kreuzform erweitert, 1964/65 mit asymmetrischer Decke versehen. Katholiken zu Schrozberg.
Patrozinium: St. Laurentius
Ersterwähnung: 1489

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