Kleincomburg - Wohnplatz 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Wohnplatz
Liegt auf Gemarkung: Schwäbisch Hall

Historische Namensformen:
  • minus Kamberg 1300 [im 14. Jahrhundert]
Geschichte: 14. Jahrhundert minus Kamberg. Wohl 1108 von Graf Heinrich von Comburg als Frauen-Kloster gegründet. Dieses scheint bald wieder verschwunden zu sein, denn seit dem 13. Jahrhundert ist hier eine Propstei des Klosters (Groß-)Comburg, 1248 erstmals als dessen Besitz erwähnt. Von der Propstei ist wenig überliefert, ein Propst wird nach 1424 nicht mehr genannt. 1684 wurden die Gebäude dem Kapuzinerorden überlassen, der zuerst ein Hospiz, 1713 ein Kloster einrichtete, das 1802 durch Württemberg aufgehoben wurde. Kleincomburg kam 1802/03 mit Comburg an Württemberg und gehörte zur Gemeinde Steinbach. — Von den ursprünglichen Gebäuden ist nur die Kirche St. Aegidius erhalten. Kreuzförmige Basilika aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts, Nachbildung der Hirsauer Aureliuskirche. Der Turm über der Vierung wurde 1711 abgebrochen, auch die Apsiden der Nebenarme und ein westlich der Kirche vorgelagertes Atrium sind entfernt. In der Kuppel der rechteckig ummantelten Apsis Wandgemälde: stehender Christus und Evangelisten-Symbole, auf dem Tonnengewölbe des Chores Christus in der Kelter, darüber Christus am Kreuz, Synagoge, Auferstehung der Toten, die Gemälde 1878/87 auf der Grundlage alter Spuren wiederhergestellt. Reste von Jagdszenen als Hinweis auf den Kirchenheiligen. Von den fünf Arkaden des Langhauses vier auf stämmigen Säulen mit robusten Würfelknäufen, das vorderste Paar nach Hirsauer Art in Pfeilerform. Langhaus und Querhaus flach gedeckt. Die 1882 folgend angebrachte, nicht sehr vorteilhafte Bemalung wurde bei der Restaurierung 1970/71 fast ganz entfernt; der Vierungsturm in Form eines Dachreiters wiedererrichtet. Außenflächen zwischen Lisenen, Pilastern und Bogenfriesen verputzt. Fassadentor entfernt, Zugang jetzt durch schlichte Pforte an der Südseite. Die 1711 errichteten Kloster-Gebäude, künstlerisch unbedeutend, beherbergten 1861 — 1867 Franziskanerinnen, seit 1877 Strafanstalt, heute Jugendgefängnis.
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