Gründelhardt - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1285

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
1285 wird »Grindelhart« erstmals genannt. Der Name setzt sich zusammen aus »grindel« entspricht Balken, Riegel und »hardt« entspricht Weidewald. Grindelhart bezeichnete somit einen eingezäunten Weidewald. Der Grundriss lässt zwei ursprünglich getrennte Siedlungskerne erkennen, die um die Kirche und an der Straße nach Crailsheim lagen, zu denen aber keine unterscheidenden Namen überliefert sind. Die Bildung des Orts wird in der späteren Ausbauzeit vermutet. Der 1454 »Bantenweiler« und 1480 »Banzenweiler« geschriebene Ortsname wird von dem Personennamen Banto oder Banzo abgeleitet und der älteren Ausbauzeit zugerechnet. Der Ort teilte im Wesentlichen die Kirchberger und Vellberger Besitzgeschichte Gründelhardts. Um 1400 besaß das Kloster Ellwangen ein Gut, 1462 war das Kloster Comburg begütert. 1592 kam er an Hall und Brandenburg-Ansbach. Die Untertanenzahl der beiden Teile betrug 1687 6:3, 1732 5:3 und 1807 6:5 (jeweils Hall : Brandenburg-Ansbach). Banzenweiler gehörte zur Pfarrei Gründelhardt und gab den Zehnten nach Ellwangen. Um 1360 wird »Bruntzenberg«, 1454 »Prunzenberg« genannt, das sich wohl vom Personennamen Brunizo ableiten lässt. Zwischen 1360 und 1390 wird der Ortsadel als Inhaber hohenlohischer Lehen genannt. Die Vellberg waren hier bereits im 14. Jahrhundert begütert, von ihnen kam 1592 der ganze Ort an Hall. Die Pfarrei Gründelhardt betreute auch die Einwohner von Brunzenberg. Die Oberhoheit wurde von Brandenburg-Ansbach beansprucht. Die Burg Greifenberg lag etwa 2 Kilometer nordöstlich von Gründelhardt. Ihre Bezeichnung wird vom Personennamen Griffo oder dem Wappenvogel Greif abgeleitet. Die Vermutung, dass die 1162 erwähnten Freien von Spelte hier ihren Hauptsitz gehabt hätten, lässt sich urkundlich nicht belegen. 1303 wird die Burg erstmals erwähnt, in einem Abgabeverzeichnis von 1331 ist bereits von einem Burgstall die Rede. Schon zu diesem Zeitpunkt war also die Burg kein herrschaftlicher Wohnsitz mehr. 1377 gehörte zum Burgstall auch ein »vorhoff zu Greiffenberg«, der später auch wüst fiel und in den Lagerbüchern der Neuzeit nicht mehr erwähnt wird. 1373 verkaufte der Haller Bürger Rudolf Güter und Rechte zu »Heilwigeshofen« an Hohenlohe. Der 1459 »Helwigeshofen«, später auch »Helmshofen« geschriebene Ortsname wird vom Personennamen Heilwig abgeleitet. Die mit 353 Hektar verhältnismäßig große Markung und der Ortsname Hellmannshofen lassen eine Entstehung in der älteren Ausbauzeit vermuten. Neben den Hohenlohe waren die Kirchberg begütert, die 1459 einen Teil an die drei Reichsstädte Hall, Rothenburg ob der Tauber und Dinkelsbühl, einen anderen an die Vellberg gaben. Der reichsstädtische Anteil wurde nun vom hällischen Spitalamt Honhardt aus verwaltet, der vellbergische teilte das Schicksal von Gründelhardt. 1592 kam letzterer daher teilweise an Brandenburg-Ansbach, teilweise an Hall. 1699 hatte Hall elf Untertanen, Brandenburg-Ansbach zwei. Kirchlich gehörte der Ort vollständig zu Honhardt, die Vogtei war geteilt, die Oberhoheit hatte Brandenburg-Ansbach inne. Die 1520 erstmals erwähnte Kapelle zum Heiligen Lukas hat ausweislich ihrer romanischen Bauteile eine wesentlich ältere Geschichte und soll Asylrecht besessen haben. Der 1461 erstmals als »Uln« und »Ulnberg« erwähnte und später »Ullenberg« genannte Ort ist wohl erst spät entstanden und lässt sich vom Personennamen Uhl (zu Ulrich) ableiten. Bereits im 15. Jahrhundert werden Hinter- und Vorderuhlberg unterschieden. 1461 gehörte Hinteruhlberg als ellwangisches Lehen zur Tannenburg und wurde 1472 vollständig an Ellwangen verkauft. Der Ort blieb daher katholisch und kam nach der Reformation zur Pfarrei Bühlertann. Eine Abschrift des 12. Jahrhunderts nennt für das Jahr 1090 ein »Marcuarteshofen«, später ein »Markelshofen«. Der durch einen Personennamen (Markwart) benannte Ort ist wohl in der Ausbauzeit entstanden. 1090 schenkten die Grafen von Rothenburg-Comburg den Ort dem Kloster Comburg. Die Vogtei über Markertshofen wurde 1348 von dem Edelknecht Degenhart von Wiler an die beiden Haller Bürger Walther Senft und Hans Klaincuntz verkauft. 1371 kaufte Walter Senft auch den von Letzterem erworbenen Teil. Im 15. Jahrhundert wurden die Senft mit Gütern von den Schenken von Weinsberg belehnt. Diese hatten im 14. und 15. Jahrhundert auch die Vogtei über den Comburger Klosterbesitz. Weiterer Besitz lag bei Hohenlohe und Stadt und Spital Hall. Der Klosterbesitz kam seit dem 16. Jahrhundert an die Schenken von Limpurg, die bis 1700 zum Alleinherrn aufstiegen. Die schenkischen Allodialerben traten Markertshofen 1746 an Brandenburg-Ansbach ab, das dann ein Verwalteramt einrichtete und dieses dem Oberamt Crailsheim unterstellte. Kirchlich gehörte der Ort stets zu Obersontheim und wurde mit diesem 1561 durch die Schenken von Limpurg reformiert. Der 1360 erstmals als »Speychbuhel« erwähnte Ortsname lässt sich nicht sicher deuten und wird entweder von »speck« entspricht Flechtwerk (ein vor Überfällen geschützter Hügel) oder von »speich« entspricht Schlamm, versumpftes Gelände abgeleitet. Ursprünglich dürften in Spaichbühl die Grafen von Flügelau begütert gewesen sein, deren Besitz an die Hohenlohe kam und 1351 an die Schechingen, um 1360 an die Suntheim verliehen wurde. Weitere Lehen wurden im 14. und 15. Jahrhundert von Hohenlohe an die Vellberg, die Onolzheim und verschiedene hällische Bürger ausgegeben. Im 15. Jahrhundert kam der Ort vollständig an die Vellberg, zwischen 1598 und 1600 dann wiederum vollständig an Hall. Die Kapelle zum Heiligen Dionysius oder zu Sankt Johannes, Peter und Paul wird erst 1547 erwähnt. Kirchlich wurde der Ort zunächst von Honhardt und später von Untersontheim betreut, bis der letzte Vellberg gegen Ende des 16. Jahrhunderts die Einwohner der Pfarrei Gründelhardt zuwies. 1351 wird Stetten erstmals als »Steten bei Grindelhart« erwähnt, der Name lässt sich als Unterstellplatz für Vieh deuten. Zu diesem Zeitpunkt war die in der Schwindhalde gelegene Burg schon abgegangen. Auf ihr saßen die Ritter von Stetten, die vermutlich von den Herren von Kocherstetten abstammten und mit den Herren von Kirchberg verwandt waren. Bereits 1251 wird ein Zurich von Stetten genannt, seit der Mitte des 14. Jahrhunderts hatte ein Teil der Familie das Haller Bürgerrecht inne. 1377 verkauften die Kirchberg halb Stetten an Hohenlohe. Später hatte Vellberg den Hauptteil des Orts inne, der nach dem Erlöschen der vellbergischen männlichen Erben 1592 das Schicksal Gründelhardts teilte und an Hall und Brandenburg-Ansbach kam. Bereits früher hatte Hall anderen Besitz inne, den es 1581 den Herren von Crailsheim gab, welche ihn 1583 mit Württemberg vertauschten. Mit dem vom Stift Möckmühl herrührenden Besitz verkaufte Württemberg diese Anteile 1615 an Hall. 1685 gehörten Hall daher zwei Drittel des Orts, der Rest lag bei Brandenburg-Ansbach. Die Vogtei war geteilt. Auch kirchlich war der Ort geteilt, die meisten Einwohner gehörten zur Pfarrei Gründelhardt, die anderen zu Honhardt. Die Wohnplätze Betzenmühle und Birkhof gehörten früher zu Ansbach. Der Wohnplatz Vogelsberg wird heute noch durch eine Waldparzelle angezeigt, auf den Wohnplatz Weiler verweist noch der Flurname Weilersfeld. Das Ortsbild von Gründelhardt hat sich nach Behebung der Schäden aus dem zweiten Weltkrieg etwas verändert hat. Außerdem kamen die Neubaugebiete »Nordost« (1961), »Südost« (1955), »Südwest« (1962) und »Kohlert« (1977) hinzu.
Historische Namensformen:
  • Grindelhart 1285
Geschichte: Um 1300 wurde Gründelhardt den Herren von Kirchberg zu Lehen gegeben. Als Vorbesitzer werden die Grafen von Flügelau vermutet, deren logische Vorgänger dann die Grafen von Lobenhausen gewesen sein müssten. Unter den Kirchberg wurde der Ort geteilt. Kuntz von Kirchberg verkaufte 1377 die Hälfte von Gericht und Kirchensatz an Hohenlohe. 1404 erhielt er den Gründelhardter Besitz des Fritz von Kirchberg. Die Herren von Kirchberg starben 1465 aus. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts besaßen die Vellberg den Ort, nach der Dorfordnung von 1561 besaß Konrad von Vellberg die alleinige ordentliche Obrigkeit. Wahrscheinlich hatten die Vellberg den Ort bereits 1465 erworben. 1561 wurde die Gemeinde in finanzieller Hinsicht handlungsfähig und grenzte sich so deutlicher gegenüber der Herrschaft ab. Diese wurde vertreten durch den in Gründelhardt sitzenden Schultheiß und den in Vellberg residierenden Vogt. Gab es Streit zwischen Herrschaft und Gemeinde, dann schickte letztere zwei bis vier Gemeinmänner nach Vellberg. Wilhelm von Vellberg zog im 16. Jahrhundert in den Ort, nannte sich nach Gründelhardt und trug 1521 das Gericht, die Schäferei und andere Güter den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach zu Lehen auf. Nach dem Aussterben der Vellberger kam es daher zur Teilung der Ortsherrschaft. Das Lehen und gut die Hälfte der Untertanen wurden von den Markgrafen eingezogen, die allodialen Teile der Vellberger kamen an die Reichsstadt Hall. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts hatte sich das Verhältnis zugunsten der Markgrafschaft verschoben, der nun etwa zwei Drittel des Orts gehörten. Preußen übernahm 1792 die beiden markgräflichen Drittel. Sie kamen 1806 an Bayern und 1810 an Württemberg. Bereits 1802/03 war das hällische Drittel württembergisch geworden. Württemberg teilte 1810 nun ganz Gründelhardt dem Oberamt (ab 1938 Landkreis) Crailsheim zu.
Wirtschaft und Bevölkerung: 1615 gehörten zu Hall 16 Untertanen (1685: 16), zu Brandenburg-Ansbach 19 (1685: 20) und zu Ellwangen ein Untertan. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörten etwa zwei Drittel des Orts Brandenburg-Ansbach. Gründelhardt war ein bedeutender Holzhandelsplatz. Um 1800 wurden hier jährlich 300000 Weinbergpfähle verkauft. 1797 wurde in dem zu Gründelhardt zählenden und seit 1465 wüst liegenden Fichtenhaus ein Schmierhaus gegründet, das Wagenschmiere und Fichtenharz produzierte. Neben dem Wald war die seit 1530 bezeugte Geleitstraße zwischen Crailsheim und Vellberg die zweite wichtige herrschaftliche Einnahmequelle, da deren Hauptzollstation in Gründelhardt lag. Die Einwohner Gründelhardts lebten aber zumeist von der Landwirtschaft. Die Bestimmungen über die Aufgaben des Gemeindehirten, das Halten des Viehs und die Sorge um die Obstbäume nehmen denn auch den meisten Platz in der Dorfordnung von 1561 ein. Aus Gründen der Feuervorsorge wird auch ein Bader erwähnt, der damals schon seit mindestens 58 Jahren seinem Handwerk nachging. Später erscheinen mehrere Bäcker, Schmiede und seit dem Übergang an Hall und Brandenburg-Ansbach auch zwei Wirtschaften.

Name: Burg Greifenberg – abgegangene Burg in der Schwindhalde
Datum der Ersterwähnung: 1303

Ersterwähnung: 1285
Kirche und Schule: Zunächst gehörte Gründelhardt zur Pfarrei Honhardt. Schon 1285 wird aber ein eigener Gründelhardter Pfarrer genannt; 1490 werden die Kirchenheiligen Laurentius und Margareta erwähnt. Der Pfarrsprengel umfasste 1454 den größten Teil von Stetten, Banzenweiler, Brunzenberg, die Burg Griffenberg und den Hof zu den Viechten. Mit dem Kirchensatz belehnte das Kloster Ellwangen zunächst die Kirchberg, später die Vellberg. Die alte Zugehörigkeit zu Ellwangen lässt sich noch an den Zehntabgaben des 18. Jahrhunderts ablesen (Quelle: StA Nürnberg Rep. 120 Nr. 16/6 und Nr. 19). Banzenweiler und Brunzenberg sowie Stetten (alle Pfarrei Gründelhardt) leisteten den Zehnt an Ellwangen, ebenso Gründelhardt selbst sowie das zu Bühlertann eingepfarrte Hinteruhlberg. Hellmannshofen (Pfarrei Honhardt) und Markertshofen (Pfarrei Obersontheim) leisteten den Zehnt jeweils dorthin, das nach Gründelhardt eingepfarrte Spaichbühl nach Schwäbisch Hall. Hellmannshofen und Markertshofen gehörten kirchlich seit jeher nicht zu Gründelhardt, Spaichbühl erst seit dem Ende des 16. Jahrhunderts. 1528 bemerkt die erste ansbachische Kirchenvisitation, dass der Pfarrer zwar mit seiner kleinen Tochter zusammenlebe, aber keine Frau habe und sich nach dem Willen der Vellberg an die hergebrachten Zeremonien halte. Später wandte sich das Kloster Ellwangen und auch das innerhalb der vellbergischen Herrschaft mehrere Pfarreien besitzende Stift Öhringen gegen die Einführung der Reformation. Erst 1556 setzten daher die Vellberg den ersten evangelischen Pfarrer ein und verpflichteten ihn auf die ansbachische Kirchenordnung. Nach dem Aussterben der Vellberger fielen 1592 zwar die Patronatsrechte wieder an Ellwangen zurück, da aber das Recht zur Reformation bei Brandenburg-Ansbach lag, blieb der Ort evangelisch. Andere kirchliche Rechte lagen bei Hall. Die Visitationen wurden daher von Brandenburg-Ansbach und Hall gemeinschaftlich durchgeführt. Die Pfarrei zählte stets zum Dekanat Crailsheim. Der Turm der heutigen Kirche trägt ein gotisches Kreuzrippengewölbe aus dem 14. Jahrhundert. Das barocke Schiff wurde 1723 neu erbaut. Die Schule wird erstmals um 1590 erwähnt. Unter den Vellbergern wurden die Schulmeister von Pfarrer und Gemeinde ein- und abgesetzt, danach von dem ansbachischen Dekan zu Crailsheim. Der seit 1649 tätige Schulmeister unterrichtete zugleich im katholischen Rechenberg, was das Misstrauen der evangelischen Obrigkeit erweckte und zu einer Untersuchung der Verhältnisse 1652 durch Brandenburg-Ansbach führte. 1798 gab es in Gründelhardt keine katholische Familie. In die Schule gingen insgesamt 68 Kinder, 37 Mädchen und 31 Jungen. Auch die Kinder aus Banzenweiler, Stetten, Spaichbühl und Brunzenberg besuchten in Gründelhardt den Unterricht. Evangelische Pfarrkirche mit Grabsteinen der Pfarrerfamilie Spengler, 18. Jahrhundert. Kirche 1960/66 renoviert. Katholiken zu Crailsheim, Pfarrei zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit.
Patrozinium: St. Laurentius und Margareta
Ersterwähnung: 1490

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