Mühlhausen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0709 [vor 709, Kopialüberlieferung 17. Jahrhundert]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der am linken Neckarufer ansteigende Ortskern umfasste 1830 die Mönchfeld-, Aldinger Straße, An der Ringmauer und die Veitstraße. Er erweiterte sich bis 1910 hauptsächlich nach Norden und Nordosten. Ab 1945 erfolgte landwirtschaftliche Bebauung im Nordwesten. Die Errichtung von Wohnsiedlungen im Оsten und Südwesten aus Ein- und Mehrfamilienhäusern begann teilweise in den 1930er Jahren und wurde nach dem zweiten Weltkrieg fortgesetzt, als auch die Wohngebiete Mönchfeld und Freiberg entstanden. Das Industriegelände befindet sich seit 1933 entlang des Neckars an der Aldinger Straße.
Historische Namensformen:
  • Biberburgus vicus ad Neccarum 0709 [vor 709, Kopialüberlieferung 17. Jahrhundert]
  • Mûlhusin 1257
  • Mulhusen 1264
Geschichte: Vor 709 (Kopialüberlieferung 17. Jahrhundert) Biberburgus vicus ad Neccarum. Wenn nicht Mühlhausen selbst, dann Vorläufer einer seiner Burgen von Herzog Gottfried dem Kloster St. Gallen geschenkt. Vielleicht stehen die Konstanzer Lehensrechte an den Burgen im Zusammenhang mit altem St. Galler Besitz. 1257 Mûlhusin, 1264 Mulhusen. Bis 1299 Herren von Mühlhausen erwähnt, Lehensleute der Grafen von Grüningen-Landau und der Grafen von Württemberg. Besitznachfolger wurden die Herren von Blankenstein. Insgesamt liegen drei Burgen auf der Gemarkung. Die eine am Platz der späteren Pfarrkirche 1476 durch Heinrich von Kaltental dem Stift Oberhofen überlassen, in neuerer Zeit auch Heidenburg genannt. Die sogenannte Alte Burg, eine Turmburg in der Niederung des Feuerbachs, bis 1460 im Besitz der von Blankenstein. 1330 zur Hälfte Lehen des Bistums Konstanz, nach 1735 abgebrochen. Die sogenannte Neue Burg auf dem rechtsseitigen Bergsporn über dem Ausgang des Feuerbachtals war um 1300 Konstanzer Lehen. 1312 zerstört. Später auch Engelburg genannt. Keller und Fundamente 1962 gesichert und instandgesetzt. 1369 vertauschte Graf Eberhard der Greiner die Hälfte des Orts an die Herren von Neuhausen; von diesen erwarben sie 1461 die von Kaltental und rundeten ihre Herrschaft durch Zukauf der Anteile der von Blankenstein, von Schwanheim und von Rot sowie 1509 nochmals der von Neuhausen ab. Württemberg behielt stets den Blutbann. 1592 wurde der Ort unter die von Nippenburg und die von Eyb geteilt. Stephan von Closen brachte ihn 1620 — 1632 wieder in eine Hand. 1721 ging die Ortsherrschaft an den Marquis de Beauveau-Craon über, 1728 an von Palm. Mühlhausen war dem Ritterschaftskanton am Kocher inkorporiert. Das Schloss, ein Bau des späten 16. Jahrhunderts, 1813 völlig umgebaut, fiel 1936 an die Stadt Stuttgart. Seit 1805/06 Mühlhausen württembergisch, 1809 Oberamt Cannstatt, 1922 Oberamt Stuttgart, 1933 eingemeindet.

Name: Heidenburg; Alte Burg; Neue Burg (Engelburg); Schloss Mühlhausen
Datum der Ersterwähnung: 1300 [um 1300]

Ersterwähnung: 1441
Kirche und Schule: Der Kirchensatz der Pfarrkirche St. Walpurgis wurde 1441 durch die Grafen Ludwig und Ulrich von Württemberg an das Stift Oberhofen verkauft, das offensichtlich 1476 zur Erweiterung den nahegelegenen Burgstall hinzuerwarb. Der Bergfried bis heute als Turmuntergeschoss erhalten, die Kirche seit Kriegszerstörung Freilichttheater. Als Pfarrkirche dient die 1380 begründete St. Veitskapelle. Ihr Stifter Renhard von Mühlhausen war Bürger in Prag. Vielleicht böhmischer Einfluss auf den qualitätvollen gotischen Bau. Westturmanlage mit dreiseitig geschlossenem Chor, gutes Maßwerk und dekorativ bemalte Westempore von 1488. Ciborienaltäre. Triumphbogen und Chor um 1390 beziehungsweise 1428 ausgemalt. Katholische nach Mönchfeld eingepfarrt.
Patrozinium: St. Veit
Ersterwähnung: 1380

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