Igersheim - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1078 [um 1078]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Im hochwasserfreien Bereich des Taubertales auf dem Schwemmfächer des Harthauser Talbaches entwickelte sich - bedingt durch die Enge des Tales zwischen den steilen Hängen im Norden und dem nicht hochwasserfreien Auenbereich der Tauber im Süden - die Siedlung auf geringem Raum mit unregelmäßigem Grundriß. Ausbaugebiete finden sich vor allem jenseits der В 19 in Richtung Bad Mergentheim, unter anderem in den Gewannen »Bauernwiesenweg« und »Alter Graben«, »Kelleracker« (1956), Bahnhofstraße (1960), Taubersiedlung (1964), »West« (seit 1967) westlich, »Bittum« (seit 1960) südlich sowie »Pfarräcker« (1950) östlich Igersheim. Neue Industriebetriebe liegen im S und W in den Gebieten »Mühlweg«, »Kleine Au« (1964), »Löffelsgraben« (1969).
Geschichte: Um 1078 (Кор. 12. Jahrhundert) Igersheim. 1247 Igersheim (Personenname). Bisher nur zweifelhafte Reihengräberfunde. Kloster Comburg wurde bei seiner Stiftung von dem Mainzer Bürger Wignand mit ausgedehnten Gütern in Igersheim begabt, vertauschte diese jedoch bereits 1108 ans Stift Neumünster in Würzburg. Adel von Igersheim ist nur höchst fraglich für 1130 bezeugt. Seit dem 13. Jahrhundert treten die Hohenlohe-Brauneck mit Besitz auf. Sie hatten nachweisbar ab 1300 den Ort samt der Vogtei über die Güter von Neumünster als würzburgisches Lehen inne. Mit Markelsheim gehörte ihnen auch die Zent. Igersheim wurde mit der Herrschaft Neuhaus, die die von Brauneck im 14. Jahrhundert mehrfach an den Deutschen Orden verpfändet hatten, nach Aussterben der Braunecker Linie des Hauses Hohenlohe (1389) von den neuen würzburgischen Lehensträgern, den Grafen von Schwarzburg, 1398 an den Deutschen Orden verpfändet, 1411 endgültig verkauft (siehe Neuhaus). Im Laufe des 14./15. Jahrhunderts erwarb der Orden noch den Besitz einiger kleinerer Grundherren hinzu, so 1376 Güter und Einkünfte der von Wittstadt. Mitte 15. Jahrhundert wurde Igersheim befestigt. Es gehörte zum Deutschordensamt Neuhaus, dessen Sitz 1789 nach Igersheim verlegt wurde. 1791 wurde hier ein Amtshaus errichtet. 1809 kam Igersheim an Württemberg und zählte seitdem zum Oberamt, 1938 Landkreis Mergentheim.

Ersterwähnung: 1258
Kirche und Schule: Die Martinskirche außerhalb des Dorfs auf dem Kirchberg wurde der Sage nach von Bonifatius gegründet. Da von Markelsheim, Neuses und Igersheim alte Kirchwege zu ihr führen, dürfte sie die ursprüngliche Pfarrkirche gewesen sein. Später Pfarrechte bei der Michaelskirche im Ort, an deren Nordseite ein Beginenhaus oder eine Klause angebaut war (13.-14. Jahrhundert). Die Kirche wurde 1258 dem Stift Neumünster in Würzburg inkorporiert. Neuromanische katholische Pfarrkirche von 1888, unter Beibehaltung des im Kern noch romansichen Turms. Aus der alten Kirche übernommen ein Renaissance-Kreuz und Heiligenfiguren des Hauptaltars aus der Würzburger Schule sowie eine spätgotische Statue aus der 1796 abgebrochenen Martinskirche. Auf der Gemarkung mehrere Feldkapellen aus dem 19. Jahrhundert. Evangelische zur Kirchengemeinde Mergentheim, Gemeindehaus von 1973.
Patrozinium: St. Martin / St. Michael
Ersterwähnung: 1258
Jüdische Gemeinde: Der Deutschorden gestattete im 16. Jahrhundert einer Judengemeinde die Ansiedlung, die stets im bescheidenen Rahmen verblieb (1812: 53 Personen) und im 19. Jahrhundert stark zurückging. 1832 Zusammenschluß mit der Markelsheimer Synagogengemeinde (Rabbinat Mergentheim). Sechs Juden starben in der Deportation.

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