Königheim - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1050

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Zu beiden Seiten des vielfach überbrückten Brehmbachs, dessen Sohlental genügend Raum für die langgestreckte Siedlung bot, entwickelte sich der Marktflecken. Sein Grundriß wird von der parallel zum Brehmbach verlaufenden Hauptstraße geprägt, von der die Nebenstraßen im Süden rechtwinklig, im Norden halbkreisförmig abzweigen. Geschlossene Neubaugebiete westlich und östlich des Ortskerns zeigen überwiegend Hangbebauung.
Historische Namensformen:
  • Kenninkein 1050
  • Kennengheim 1149
Geschichte: 1050-1150 (Кор. 13. Jahrhundert) Kenninkein, 1149 Kennengheim. Ort der ältesten Siedlungsschicht, nach Königsgut benannt. Friedhof des 7. Jahrhunderts nordöstlich vom Dorf. 1149 Königsbesitz an Würzburg verschenkt, Amorbacher Grundherrschaft zum Teil erst aus Schenkung Ruperts von Dürn 1197 stammend. Über diese und damit über den Großteil des Orts übten die Grafen von Wertheim die Vogtei. Verschiedene Niederadelsgeschlechter 1209 — circa 1300 von Königheim, Ende 14. Jahrhundert Seemann von Königheim, 1310 ein Walch und ein Schlierstadt von Königheim. Später noch During von Königheim und Stumpf von Königheim. Gerichtsbarkeit nach den jeweiligen Gütern unter die Grundherren aufgeteilt. Zwei Burgen im Ort, wohl eng beieinander um die befestigte Kirche gelegen. Vermutlich die untere 1399 von den Grafen von Wertheim der Krone Böhmen zu Lehen aufgetragen. Diese 1455 als Wertheimer Lehen für Ketel von Bretzingen, 1486 als Wertheimer Lehen von Bernhard Kreis von Lindenfels an Philipp von Hedersdorf und 1696 über die Witzingerode an die Rüdt gekommen. Die Rüdt besaßen schon vorher die Burganteile der Haidt. Die andere Burg 1435 Mainzer Lehen für Hans During, 1455 für Kettel von Bretzingen, 1464 für von Tottenheim, 1505 für Martin von Guttenberg. Die Oberhoheit erzbischöflich und bei der Zent Tauberbischofsheim, aber im 13. Jahrhundert auch Anteil der Grafen von Rieneck, der über Pfalz-Mosbach, Rieneck, Leuchtenberg an Würzburg gelangte. Das Hochstift trat seine Gerechtsame 1585 an Mainz ab, das Wertheim gegenüber ein Heimfallsrecht durchsetzte. Seither das Erzstift alleiniger Inhaber der Orts- und Landesherrschaft, zum Oberamt Tauberbischofsheim. Königheim war seit dem Spätmittelalter Marktflecken. 1803 an Leiningen. 1806 an Baden. Tauberbischofsheim blieb stets Sitz des zuständigen Amtes.

Name: 2 Burgen
Datum der Ersterwähnung: 1300 [im 14. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1326 [weit früher]
Kirche und Schule: Die Pfarrkirche St. Martin (spät belegt) unterstreicht nochmals die frühe Bedeutung von Königheim. 1326 der Tafel des Mainzer Erzbischof, 1344 dem Domstift inkorporiert. Die Grafen von Wertheim setzten fast vollständig das lutherische Bekenntnis durch, Rekatholisierung 1598 — 1606. Bis 1681 Dittwar, seither Dienstadt Filiale. Barockkirche St. Martin und Johannes Nepomuk 1752/56 von Johann Georg Müller, weiträumiger Saal mit Frontturm, schwungvoller Fassade und originaler Ausstattung. Deckengemälde von G.A. Urlaub, Ölberg von 1499, Riemenschneider-Einfluß. Friedhofskapelle Unserer Lieben Frau spätgotisch/barock. Evangelische zu Tauberbischofsheim.
Patrozinium: St. Martin (und St. Johannes Nepomuk) / Unserer Lieben Frau
Ersterwähnung: 1326 [weit früher]
Jüdische Gemeinde: 1298 Juden von Verfolgung betroffen. 1422 wieder Juden im Ort. 1780 erstmals Synagoge erwähnt. 1887 Neubau. 1938 verwüstet, 1945 völlig zerstört.

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