Niederstetten - Altgemeinde~Teilort 

Regionalauswahl:
Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0800 [im 9. Jahrhundert]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Die Stadt zieht sich vom Schwemmfächer eines von Westen in den Vorbach einmündenden Zuflusses den Hang zum Schloß Haltenbergstetten hinauf. Zu beiden Seiten des Vorbachtals ist der Mittlere Muschelkalk aufgeschlossen. Bedingt durch die Tallage ergibt sich ein relativ dicht bebauter Altstadtbereich mit unregelmäßigem Grundriß. Industrieanlagen im Osten, Westen und Süden. Neubaugebiete wurden bis 1963 östlich »Am alten Berg«, »Stäffelen«, »Wildentierbacher Berg«, danach hauptsächlich westlich des Ortskerns unter anderem »Frickentalsiedlung«, ausgewiesen.
Historische Namensformen:
  • Sterin 0800 [im 9. Jahrhundert]
  • Niedersteten 1351
Geschichte: 9. Jahrhundert (Кор. 12. Jahrhundert) Sterin, 1351 Niedersteten, Ausbausiedlung der Merowingerzeit. Im 9. Jahrhundert fuldischer Besitz. Samt der über dem Ort gelegenen Burg Haldenbergstetten im 13. Jahrhundert hohenlohisch. 1300 wenigstens teilweise in der Hand Konrads von Weinsberg, 1340 durch Hohenlohe-Brauneck an Markgraf Stephan von Brandenburg verkauft, der unmittelbar anschließend ein Stadtprivileg für den bisherigen Markt erhielt. 1367 verlieh Karl IV Gelnhausener Recht. Die Stadtanlage zeigt noch den unregelmäßig dörflichen Grundriß, ursprünglich im Winkel verlaufende Hauptstraße mit nachträglicher Erweiterung zur Burg hin. Die zweitorige Ummauerung im wesentlichen Mitte 19. Jahrhundert abgebrochen, drei Türme erhalten. Das Rathaus von 1525/34 im Jahre 1945 zerstört. Neubau in alten Formen an anderer Stelle. Niederstetten wurde bereits 1347 an das Domstift, dann den Bischof von Würzburg verkauft, kam 1366 wieder an Hohenlohe, im 15. Jahrhundert von Hohenlohe-Speckfeld an Limpurg und von Castell, schließlich ab 1415 an die Rosenberg, die Niederstetten Würzburg zu Lehen auftrugen. Nach dem Heimfall überließ das Bistum die Herrschaft 1641 an den Feldmarschall Graf Melchior von Hatzfeld. 1794 erneuter Heimfall. Niederstetten war Sitz einer ab 1351 erwähnten Zent, bisweilen auch Haldenbergstetten genannt, und Mittelpunkt der hatzfeldischen Herrschaft. 1803 an Hohenlohe-Bartenstein-Jagstberg, 1806 unter württembergische Souveränität, Oberamt Nitzenhausen, dann Ingelfingen, 1810 Oberamt Gerabronn, 1938 Landkreis Mergentheim. Durch Fliegerbomben und Artillerie am 9. und 10. April 1945 zu 32% zerstört.
Ersterwähnung als Stadt: 1340

Name: Burg Haldenbergstetten
Datum der Ersterwähnung: 1220

Ersterwähnung: 0800 [im 9. Jahrhundert]
Kirche und Schule: Kirche St. Jakob, durch Grabungen schon für die Fuldaer Zeit wahrscheinlich gemacht, ursprünglich von Oberstetten abhängig. Zum Pfarrsprengel gehörte bis 1308 Laudenbach, bis 1454 Wermutshausen. Das Patronat wohl schon 1245, sicher 1290 beim Stift Neumünster in Würzburg. Nach der Reformation bei der Herrschaft. Romanisch, im Äußeren reicher gegliederte Saalkirche mit abseitsstehendem Turm. Der Chor 1788 erweitert. Im Innern unter anderem spätgotischer Flügelaltar und Grabmäler der Herren von Rosenberg. Hatzfeldische Gegenreformationsversuche nur teilweise erfolgreich. 1749/50 die Schloßkapelle (St. Marien) für katholischen Gottesdienst eingerichtet. 1763 Stiftungspfarrei, Franziskanermission, 1810 Stadtpfarrei. Katholische Pfarrkirche St. Johann Evangelist von 1966. Saal unter mächtigem Satteldach mit freistehendem Betonturm. Zum Sprengel gehört das heutige Stadtgebiet außer Herrenzimmern und Rüsselhausen.
Patrozinium: St. Jakob / Schlosskapelle St. Marien / St. Johann Evangelist
Ersterwähnung: 0800 [im 9. Jahrhundert]
Jüdische Gemeinde: Juden anläßlich der Verfolgung von 1298 erwähnt. Zahlenmäßiger Höhepunkt der Gemeinde (215) 1854, 1714 Betsaal, 1744 Synagoge, diese erst durch Kriegsereignisse zerstört. Die israelitische Gemeinde 1939 aufgelöst, 42 Juden Opfer der Deportation.

Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)