Schnaitheim - Wohnplatz 

Regionalauswahl:
Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Wohnplatz
Liegt auf Gemarkung: Heidenheim an der Brenz
Ersterwähnung: 0750

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Stadtteil. Im Brenztal nördlich Heidenheim entstanden, mit dem es neuerdings am »Hahnenschnabel«, rechts der Brenz, baulich vereinigt ist. Das Neubaugebiet »Mittelrain« besteht seit 1965, das Gewerbegebiet »Stäffleswiesen« seit 1960. Das Schlößchen an der Stelle der mittelalterlichen Wasserburg ist ein ehemaliges Jagdschloß der württembergischen Herzöge aus dem 16./17. Jahrhundert mit achteckigen Ecktürmen, Fachwerkaufbau und massiver Wendeltreppe. Es diente 1865-1955 als Schulhaus.
Historische Namensformen:
  • Esnide 0750
  • Sneiten 0750
Geschichte: Zwischen 750 und 802 (Кор. 12. Jahrhundert) Esnide und Sneiten (sneite = Waldschneise?). Siedlung der ältesten Ausbauzeit mit Reihengräberfriedhof. Kloster Fulda erhielt damals namhaften Besitz in Schnaitheim, das dabei wohl irrtümlich zum Riesgau gezählt wurde. Im 12. Jahrhundert kamen die fuldischen Güter als Lehen an die Staufer. Auf der Burg, einer Wasserburg wohl des 12. Jahrhundert, saßen bis 1328 die von Snaiten. Damals wurde die Burg öttingisches Lehen. In den Güterbesitz teilten sich die Vetzer und von Scharenstetten, die einiges den Klöstern Herbrechtingen (1335 und 1350) und Königsbronn (1359) zuwandten. Zwischen 1418 und 1448 gingen Ortsherrschaft und der meiste Grundbesitz an Helfenstein über und teilte die Geschicke der Herrschaft Heidenheim, das seither stets zuständiger Amtssitz war. Schnaitheim hatte ein Gericht mit 12 Richtern, um dessen Wiederherstellung es sich 1649 bemühte. Die Burg mit Zubehör bildete einen eigenen Gerichtsbezirk. Sie wechselte im 16. und 17. Jahrhundert mehrfach den Besitzer, kam 1680 an Württemberg und war seitdem Amtssitz des Oberforstmeisters des Heidenheimer Forsts. Schnaitheim war bis 1910 selbständige Gemeinde. Schon in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts überwiegend gewerbliche Gemeinde. Damals Hauptsitz der Hafnerindustrie, die ihre Waren bis nach Oberitalien exportierte. Daneben wurden Steinbrüche, Baugewerbe, Lohnweberei und Fuhrgewerbe betrieben. Viele Einwohner arbeiteten bereits in Heidenheimer Fabriken. 1873 Gründung einer Zigarrenfabrik. — Vom Kirchensatz, helfensteinisches Lehen, verkaufte eine von Scharenstetten ihren Teil 1345 an die Vetzer, die den anderen Teil bereits besaßen und von Helfenstein 1446 letztmals belehnt wurden. Vor 1463 kam der Kirchensatz an die Herrschaft Heidenheim. Die 1344 erstmals erwähnte Kirche (1427 St. Michael) im einstigen Kirchhof wurde im 17. Jahrhundert als Saalbau auf mittelalterlichen Umfassungsmauern neu erbaut. An der Nordseite eine Spitzbogenpforte erhalten. Ostturm von 1774. Einfache Ausstattung im Stil des 17./18. Jahrhunderts. Bemalte Emporen. Gußeiserne Grabplatten von Heidenheimer Forstmeistern und Angehörigen derselben. 1950 katholische Kirche St. Bonifatius erbaut, seit 1961 Pfarrei.

Name: ehemalige Wasserburg, jetzt Jagdschloss
Datum der Ersterwähnung: 1100 [im 12. Jahrhundert]
Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)