Bissingen ob Lontal - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1278

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
In dem geschlossenen Dorf auf der Lonetal-Flächenalb reihen sich Giebelhäuser entlang der Hauptstraße zeilenartig auf. Kleinere Wachstumsspitzen entstanden im Süden an der Wilhemstraße (1924/75), im Оsten an der Leonhardstraße (1953/75) und im Südosten am Stotzinger Weg (ab 1972).
Historische Namensformen:
  • Büssingen 1278
  • Bussingen 1278
Geschichte: 1278 Büssingen und Bussingen (Personenname Buggo), zur ältesten Siedlungsschicht gehörig. Gehörte zur Herrschaft Albeck und gelangte über Erbtöchter zum Teil an die Grafen von Helfenstein und die Markgrafen von Burgau. Als Grundherren erscheinen zunächst die helfensteinischen beziehungsweise werdenbergischen Vasallen von Rammingen (seit 1278), dann auch die von Berg zu Schelklingen und die Ulmer Ehinger, von denen die Klöster Kaisheim, Obermedlingen, Königsbronn und Stift Herbrechtingen begabt wurden. Ein Teil von Bissingen war im 14. Jahrhundert Zubehör der Burg Kaltenburg und wurde mit ihr 1357 von Helfenstein an die von Riedheim verkauft. Ulm, das wegen der Grafschaft Albeck Hoheitsansprüche stellte, kaufte 1594 die Anteile der Ehinger und 1607 von Württemberg dessen von Königsbronn und Herbrechtingen herrührenden Besitz und Rechte. 1608 stand Ulm die hohe und 1/3 der niederen, den von Riedheim 2/3 der niederen Gerichtsbarkeit zu. Der Hauptteil der riedheimischen Güter ging 1691/94 durch Erbschaft an die Tänzel von Tratzberg über. Deren Besitz bildete ein Rittergut, das dem Kanton Donau inkorporiert, aber der ulmischen hohen Gerichtsbarkeit unterstellt war. Die zur Kaltenburg gehörigen Güter fielen 1821 an den Grafen von Maldeghem. Der Ulmer Teil kam 1802, der Rest 1806 an Bayern, 1810 an Württemberg, zuerst Oberamt Ulm, seit 1938 Landkreis Heidenheim.

Ersterwähnung: 1347
Kirche und Schule: Das Patronat der erstmals 1347 erwähnten Kirche zu den Heiligen Georg und Martin (so 1580) kam samt dem Widdumhof von den von Rammingen an Kloster Königsbronn, dem sie 1383 inkorporiert wurde. Durch die Reformation wurde Bissingen konfessionell gespalten, da die Untertanen der durch Württemberg reformierten Klöster Herbrechtingen und Königsbronn (1/3 des Orts) evangelisch wurden, während die der Riedheimer Herrschaft katholisch blieben. Hieraus entstandene Schwierigkeiten wurden 1568/69 geschlichtet. Beide Konfessionen sollten das Recht haben, einen Geistlichen zu bestellen, auch die Benutzung der Kirche sollte beiden zustehen. Eine katholische Pfarrstelle wurde erst 1841 errichtet, zuvor waren die Katholiken nach Lontal eingepfarrt. Evangelische Kirche, früher Simultankirche, inmitten des Dorfs erhöht in ummauertem Friedhof gelegen, eine flachgedeckte Saalkirche mit romanischem Chorturm und anderen romanischen Bestandteilen. Im Apsisbogen Reste spätromanischer Wandmalereien aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts mit den Heiligen Georg und Martin. Turmerdgeschoß tonnengewölbt. Katholische Pfarrkirche Heiliges Kreuz von 1971.
Patrozinium: St. Georg und Martin / Zum heiligen Kreuz
Ersterwähnung: 1580

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