Bolheim - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0774 [?]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Talaufwärts des in einer Weitung des tief eingeschnittenen Brenztals gelegenen großen Dorfes gründete man 1856 die Fabrikansiedlung Neubolheim. Dieser Wohnplatz ist inzwischen in Bolheim aufgegangen. Zwischen beiden Ortsteilen sowie links der Brenz zum Bahnhof hin wurden Wohngebiete angelegt, dazu gehören im Nordwesten »Mittling« (1950/58), im Westen »Buchfeldle« (1965/72), im Norden »Hinter den Bühlen« (ab 1973) und im Nordosten »Obere Wiesen« (ab 1978). Im Оsten bestehen seit 1956 industrielle Ansiedlungen an der Fischerstraße und »In den Stegwiesen«.
Historische Namensformen:
  • villa Bolamen 0774
Geschichte: 774 (Fälschung 12. Jahrhundert) villa Bolamen, 1279 Bolheim; merowingerzeitliche Siedlung. Kam wohl von den Karolingern an Kloster St. Denis, das Bolheim im 10. Jahrhundert verloren haben dürfte. Dieses gelangte über die Salier (Agnes) an den Staufer Friedrich I., der es um 1102 an seine Gründung Kloster Lorch gab, das Bolheim 1320 an Kloster Anhausen verkaufte. 1279 genehmigten die von Gundelfingen den Verkauf eines Bolheimer Hofs an Kloster Herbrechtingen. Da die Helfensteiner die Schutzherrschaft über die Klöster Herbrechtingen und Anhausen ausübten, wurde Bolheim ein Teil der Herrschaft Heidenheim und teilte bis zum endgültigen Anfall an Württemberg 1648 deren mehrfachen Besitzerwechsel. Bis 1807 Kloster-Amt Anhausen, bis 1809 Oberamt Giengen, dann Oberamt, seit 1938 Landkreis Heidenheim. — Im 30 Jährigen Kriege wurde fast der ganze Ort zerstört.

Ersterwähnung: 1320 [vor 1320]
Kirche und Schule: Die Kirche, nach der Bausubstanz schon dem 11. Jahrhundert angehörend, 1320 erstmals urkundlich erwähnt, als Kloster Lorch das Patronat mit seinem sonstigen Besitz an Kloster Anhausen verkaufte, dem sie 1406 inkorporiert wurde. — Das heutige Bild der Kirche geht im wesentlichen auf das Jahr 1780 zurück. Von einer älteren Anlage ist erhalten der massige spätgotische Chorturm am Ostende des einschiffigen Langhauses, mit origineller Bedachung von 1780 (Kuppeltürmchen über vierkantiger Haube). Schiff aus dem 17. Jahrhundert, flachgedeckt, mit Stuckdekoration des 18. Jahrhunderts. Reizvolle Kanzel im Zopfstil, als Erker an einem brückenartigen Emporenbau vorn im Chor angebracht, Werk von Neresheimer Stukkatoren. Spätgotischer Holzkruzifix. Katholische Pfarrkirche St. Martin von 1963, Pfarrei seit 1970.
Patrozinium: St. Martin
Ersterwähnung: 1963

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