Untergröningen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1102

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
In einer Kocherschlinge zieht sich der Ort den Hochflächensporn hinauf, auf dem das Schloß steht. Neuere Ortsteile entstanden unter anderem am flacheren Hang gegenüber, darunter die Siedlungen in den Gewannen »Herrenfeld« (1966), »Brunnenhalde« (1974), »Langäcker« (1963), »Teich« (1965). — Das Schloß, wohl an der Stelle einer Ortsadelsburg erbaut, ursprünglich ein Viereck mit Innenhof, kam von den von Rechberg an die Schenken von Limpurg und wurde von diesen 1564 unter Abbruch der meisten Gebäude bis auf die Fundamente umgebaut. Sein heutiges Bild geht auf einen erneuten Umbau durch die Hohenlohe-Bartenstein zwischen 1770 und 1780 zurück. Danach wurde die Ringmauer entfernt, der Westtrakt durch 2 Pavillons ersetzt, die durch ein Renaissance-Portal getrennt sind. Das Hauptgebäude besteht aus einem verputzten Bruchsteinbau mit 2 Flügeln. Nord- und Südflügel mit Volutengiebeln, der Ostflügel wurde in unglücklicher Weise zu 5 Stockwerken erhöht. An der Südostecke ist ein Rundturm erhalten, an der Außenseite der Südwand eine schöne Wappen- und Schrifttafel von 1564 in Frührenaissance. Nach 1827 erfolgten weitere Veränderungen in den Innenräumen.
Historische Namensformen:
  • Groningen 1102
  • Gruoningen 1108
Geschichte: 1102 (Кор. 15. Jahrhundert) Groningen, 1108 (Кор. 12. Jahrhundert) Gruoningen, Ort der ältesten Siedlungsschicht. Die wohl im späten 11. Jahrhundert erbaute Burg gilt als Sitz einer im 12. und 13. Jahrhundert (1102, 1108, 1218, 1229) bezeugten Adelsfamilie. Der ältere der beiden Gröningen-Orte ist Obergröningen. Untergröningen entstand erst im Anschluß an die Burg. Noch 1436 bestand der Ort nur aus Mühle, Badstube und zwei Bauernlehen, zu denen seit 1550 noch eine Anzahl von Selden hinzukamen. Die Burg kam vor 1351 an die von Rechberg, die sie 1410 an die Schenken von Limpurg verkauften. Bald danach kam sie wieder in andere Hände, erst 1436 beziehungsweise 1439 gelangten Burg und Zubehör wieder an Limpurg, jedoch wechselten im 15. Jahrhundert die Inhaber der Herrschaft Gröningen noch mehrmals. Bei der limpurgischen Erbteilung kam Untergröningen mit dem Amt Gröningen, dessen Amtssitz es war, zum Wurmbrandschen Landesteil der Linie Limpurg-Gaildorf. 1610 wurde die Herrschaft Gröningen an die Linie Limpurg-Sontheim abgetreten und kam 1777 an die hohenlohische Linie Waldenburg-Bartenstein, 1804 an die Fürsten von Colloredo-Mansfeld, die die Standesherrschaft 1827 an den württembergischen Staat veräußerten. 1806 an Württemberg, bis 1938 Oberamt Gaildorf, dann Landkreis Schwäbisch Gmünd. — Die meisten Einwohner lebten noch um 1850 in dürftigen Verhältnissen, namentlich die besitzlosen, von der Herrschaft Hohenlohe-Bartenstein im 18. Jahrhundert hereingezogenen Katholiken, die sich durch Baumwollspinnerei und ambulante Gewerbe zu ernähren suchten. Das Handwerk, das in der vorwürttembergischen Zeit vorwiegend von den Bedürfnissen der Herrschaft gelebt hatte, war noch Mitte 19. Jahrhundert überbesetzt.

Name: Schloss Untergröningen (ehemals mittelalterliche Burg)
Datum der Ersterwähnung: 1564

Kirche und Schule: Kirchlich war Untergröningen Filial der Pfarrei Obergröningen. Die Schenken führten Mitte des 16. Jahrhunderts die Reformation ein. Der evangelische Gottesdienst fand etwa seit 1610 in der Schloßkapelle statt. 1777 ließ die Herrschaft eine unbedeutende Kirche erbauen. 1859 wurde eine Pfarrei errichtet. Den Katholiken räumte die Herrschaft Hohenlohe-Bartenstein die zuvor evangelische Schloßkapelle ein, die zur katholischen Pfarrkirche St. Michael deklariert und bis 1804 von Kapuzinern versehen wurde. — Schloßkapelle, jetzt katholische Pfarrkirche, um 1600 erbaut, flachgedeckte Pfeilerhalle mit umlaufenden Emporen, 1776 umgebaut. Rokoko-Altar mit drei Holzfiguren (Maria, Barbara, Katharina) eines Ulmer Künstlers, Rest des Herrenberger Altars von Bartholomäus Zeitblom.
Patrozinium: St. Michael
Ersterwähnung: 1600

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