Bartholomä - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
In einem flachen Trockental säumt die Bebauung des Ortes mehrere sich kreuzende Straßen, die in ihrer Mitte einen rundlichen freien Platz umschließen. Neuere Wachstumsspitzen an den Straßenenden weisen nach Süden beziehungsweise Südwesten (»Wirtsberg«, »Hesselschwang« ab 1950), Оsten (»Hirschrain« ab 1950), Norden (»Bärenbergsiedlung« ab 1954) und Westen (»Löchlen/Brunnenfeld« ab 1962).
Historische Namensformen:
  • Loubenhart 1484
  • Laubenhart 1484
Geschichte: Bartholomä hieß ursprünglich Louben- oder Laubenhart (so noch 1484 und 1492); ein Ort der Rodezeit. Etwa seit dem 16. Jahrhundert gab die Kirche »zu St. Bartholome« dem Dorf den Namen, während der alte in Vergessenheit geriet. — Bartholomä gehörte zur Herrschaft Lauterburg, deren Inhaber, die von Wöllwarth, den Ort 1638 an den Ulmer Patrizier Hans Jakob Schad verkauften. 1682 erwarben die von Wollmershausen zu Amlishagen das Dorf. Bei ihrem Aussterben im Mannesstamm fiel Bartholomä 1708 auf dem Erbwege zunächst an die von Pappenheim, 1740 an die vom Holtz zu Alfdorf, die nun alleinige Inhaber des Ritterguts waren, das dem Ritterkanton am Kocher immatrikuliert war. 1806 kam Bartholomä mit den vom Holtzschen Rittergütern an Württemberg. Oberamt Gmünd, seit 1938 Landkreis Schwäbisch Gmünd. Der viel besuchte Bartholomäus-Markt war zweifellos am Verschwinden des ursprünglichen Ortsnamens ursächlich beteiligt. Die wirtschaftliche Lage des Orts war lange Zeit sehr dürftig. Die Ortsherrschaft siedelte im 18. Jahrhundert zahlreiche besitzlose »Fahrende aller Art« an, die sich vorwiegend vom Hausierhandel ernährten. Württemberg richtete nach 1816 eine Industrieschule ein, die den zahlreichen Ortsarmen Erwerbsmöglichkeiten verschaffen sollte. Die Entwicklung der Miederindustrie in Heubach und die Albwasserversorgung vom Brenztal aus besserten seit Ende 19. Jahrhundert die Lage bedeutend. Nach dem zweiten Weltkrieg siedelten sich Industriebetriebe an, 1962 eine Schmuckfabrik, 1966/70 das Zweigwerk einer Bosch-Tochtergesellschaft. — Das Dorf, dessen Häuser noch im 19. Jahrhundert großenteils Strohdächer trugen und das an akutem Wassermangel litt, war zahlreichen Brandkatastrophen ausgesetzt. Unter anderem brannten 1845 circa 30, 1865 etwa 60 Gebäude ab.

Ersterwähnung: 1484 [1484 (wohl älter)]
Kirche und Schule: Ein Pfarrer an der sehr alten Kirche St. Bartholomäus (so 1463) ist 1484 erwähnt. Von den Rechberg kam das Patronat nach 1492 an die Wöllwarth, die die Reformation einführten. Die von der Ortsherrschaft im 18. Jahrhundert angesiedelten katholischen Häusler wurden von der 1767 auf dem Möhnhof erbauten Kapelle kirchlich versorgt. Diese wurde 1811 zur Pfarrkirche erhoben, 1840 die Pfarrei nach Bartholomä verlegt. — Evangelische Pfarrkirche, ursprünglich romanische Chorturmanlage, 1510 durch Anbau eines sterngewölbten Chors an den alten Turmchor erweitert. 1741 und 1958 renoviert. Altarkruzifix von 1490. Im Schiff ein frühbarocker Engel. Katholischi Pfarrkirche Heilig-Kreuz, 1839/40 erbaut, 1865 nach Brand wieder aufgebaut, 1929 erweitert, 1963 umgebaut. Im Chor eine spätgotische Statue St. Bartholomäus.
Patrozinium: St. Bartholomäus
Ersterwähnung: 1463

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