Trochtelfingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1140 [um 1140]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Am Rand des Ries, im breiten Wiesental der Eger reihen sich die Häuser des Ortes wegedorfähnlich mit der Giebelseite zur Straße auf. Aus der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg stammen die Siedlungen »Schloßgärten« (1967) und »Röhrbach« (1963).
Historische Namensformen:
  • Trohtelvingin 1140 [um 1140 und 1153]
Geschichte: Um 1140, 1153 Trohtelvingin (Personenname Trohtolf), Ort der ältesten Siedlungsschicht mit großem Reihengräberfeld des 6. Jahrhunderts. Von vier Wasserschlössern, je aus einem Burghügel und einem viereckigen, vom Graben umfangenen Hof bestehend, sind drei abgegangen; als Bauernhof ist das Stolchsche, vormals Emershofensche Schloß erhalten. — Edelfreie von Trochtelfingen, vielleicht ein Zweig der von Flochberg, erscheinen schon um 1150 und setzten sich im 13. und 14. Jahrhundert in mehreren Linien (von Reichenbach, von Schluckenhofen, Gußregen) fort. Neben und nach ihnen saßen schon die Emershofen und dann viele weitere Adelsfamilien, unter anderem die Zipplingen, Ellrichshausen, Nenningen, Stein, Hausen, Hack, Horkheim und Adelshofen hier in angeblich fünf adeligen Häusern; der meiste Besitz ging von Öttingen zu Lehen. Daneben waren auch die Klöster Ellwangen, Neresheim, Heilsbronn, Zimmern, Kaisheim und Christgarten sowie Nördlinger und Bopfinger Bürger begütert, Öttingen, das seit alters die Hochgerichtsbarkeit ausübte, konnte seinen Besitz, an dem mehrere Linien beteiligt waren, durch Lehenheimfall und die Aufhebung mehrerer Klöster wesentlich erweitern; auch das Nördlinger Spital erwarb durch Aufkauf adeliger Güter einen stattlichen Besitz. Da allen Grundherren die Niedergerichtsbarkeit zustand und sich aus den komplizierten Herrschaftsverhältnissen endlose Streitigkeiten ergaben, einigte man sich Ende des 16. Jahrhunderts darauf, der Gemeinde weitgehende Selbstverwaltung im Auftrag der Grundherren zu übertragen. Verwaltung und Rechtspflege besorgte ein Sechserrat, der aus einem in Trochtelfingen ansässigen Adeligen und fünf von der Gemeinde bestellten Mitgliedern bestand. Diese besonderen Verhältnisse führten zu der Bezeichnung Truchtelfingens als »Freidorf«. Der Ort kam 1806 an Bayern, 1810 an Württemberg. Bis 1938 Oberamt Neresheim, dann Landkreis Aalen.

Name: 4 Wasserschlösser (3 abgegangen), erhalten: Stolchsches Schloss

Ersterwähnung: 1340
Kirche und Schule: Bereits 1340 werden zwei Kirchen erwähnt, möglicherweise beide Pfarrkirchen, die eine St. Andreas (so 1468), die andere, im Kirchhof gelegen, St. Margareta (so 1430) geweiht; beider Kirchsätze waren im 14. Jahrhundert öttingische Lehen der von Emershofen, die sie 1423 an Kloster Kirchheim verkauften. Im oberen Dorf ging im 16. Jahrhundert eine seit 1340 belegte Kapelle St. Bartholomäus ab. Die Reformation fand vor 1541 Eingang, wurde von Öttingen-Öttingen und Nördlingen aber erst seit 1563 voll durchgeführt. Seit 1630 brachte Öttingen-Wallerstein seine Untertanen gewaltsam zur alten Religion zurück und wies sie der Pfarrei Utzmemmingen zu (heute zu Flochberg). — Evangelische Pfarrkirche (vormals St. Andreas) mit hochbarockem Turm von 1690, Untergeschoß noch kreuzgewölbt; Schiff spätbarock von 1732. Evangelische Friedhofskirche, vielfach veränderte romanische Chorturmanlage, 1447 gotisch überarbeitet und 1961 renoviert. Beachtliche Wandmalereien: im Chor hochgotische Kreuzigung mit St. Margareta (um 1350), im Schiff Kreuztragung und Anbetung des Ritters Eberhard von Emershofen (um 1300).
Patrozinium: St. Andreas / St. Margareta /
Ersterwähnung: 1468

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