Kapfenburg, Staatsdomäne - Wohnplatz 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Wohnplatz
Liegt auf Gemarkung: Hülen
Ersterwähnung: 1240

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Schloss und Weiler. Auf einer aus dem Nordrand des Härtsfelds vorspringenden Bergkuppe gelegen, beherrscht Schloß Kapfenburg weithin die Umgebung.
Historische Namensformen:
  • Kapphenburc 1240
Geschichte: 1240 Kapphenburc (Personenname oder von kapfen = ausschauen). M. von Kapfenburg, einziger Adeliger dieses Namens, erscheint 1240 als Zeuge inmitten von Reichsministerialen; 1311 nannte sich Eberhard von Grunberg nach der Kapfenburg. Er könnte Burgmann der Öttingen gewesen sein. 1334 gehörte sie sicher den Grafen von Öttingen, die sie 1364 samt dem Weiler Hülen an die Deutschordenskommende Mergentheim verkauften. Sie wurde Verwaltungsmittelpunkt für die Ordensbesitzungen auf dem Härtsfeld und im oberen Jagsttal. Seit 1384 war sie Sitz eines der Bailei Franken unterstehenden Komturs. Der bedeutendste der hiesigen Komture war Johann Eustach von Westernach, der 1525 Hoch- und Deutschmeister wurde. 1525 konnte die Besatzung der Burg drei Angriffe der aufständischen Bauern abschlagen. Nach der Eroberung durch die Schweden hatte Graf Friedrich von Hohenlohe 1632 — 1634 die Kapfenburg in Besitz. Bei der Säkularisation des Deutschen Ordens 1805 wurde der Ort Württemberg zugesprochen, das sich gegen den Zugriff Bayerns erst 1806 mit Hilfe eines Schiedsspruchs Napoleons durchsetzen konnte. Zeitweilig diente das Schloß als Residenz des Prinzen Paul von Württemberg; später wurde ein Kameralamt eingerichtet. Von 1853 bis ins 20. Jahrhundert befand sich hier ein evangelischer Pfarrverweser, der im Rittersaal Gottesdienste hielt. Schloß mit spätmanieristischem »Altem Bau« (1591/93) von Wolfgang Waldberger aus Nördlingen. Der Giebel des älteren Hohenlohe-Baus von 1538 wurde 1715 zusammen mit einem originellen Portalbau durch Franz Keller erstellt. Spätmanieristisch der Rittersaal mit Kreuzgewölbe auf vier Säulen, ebenso die 1441 erstmals erwähnte Kapelle, 1590 ausgemalt mit Propheten und Aposteln, sowie dem Grabmal Wilhelms von Bubenhofen. Torbastei von 1590.

Name: Schloss Kapfenburg
Datum der Ersterwähnung: 1240
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