Mutlangen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1293

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
In einer Mulde der Liashochfläche südlich der oberen Lein breitet sich der Ort in lockerer Bauweise aus. Am stärksten ist er nach dem zweiten Weltkrieg in südlicher Richtung auf Schwäbisch Gmünd zu gewachsen. Dort entstanden unter anderem die Neubaugebiete Blumen-/Gartenstraße (1949/50), »Mittelwiese« (1959/60), »Buschäcker« (1955/58), »Költrain« (1965/67), Johannes- und Schillerstraße (1951/53), ferner kamen einige weitere Wohnsiedlungen im Westen (1961/63) und Оsten (1968/71, 1974/78) hinzu, wo sich auch Industrie niederließ (1955/65), beziehungsweise im Südosten (1965/76).
Historische Namensformen:
  • Mutlangen 1293
  • Metnangen 1410
Geschichte: 1293 Mutlangen, 1410 Metnangen (Ortsname nicht sicher deutbar), wohl Ort des jüngeren Landesausbaus. Ursprünglich staufischer Besitz, kam dann in die Hände der Rechberg und wohl auch der Reichsministerialenfamilie von Weinsberg, die vermutlich aus Lindach stammte, noch 1380 Aktivlehen in Form von Zehnten innehatte und 1438 einem Gmünder Bürger eine Hube in Mutlangen eignete. Im 14./15. Jahrhundert erscheinen die Rechberg mehrfach als Inhaber unmittelbaren Besitzes und als Lehensherren. 1348 eigneten sie dem Kloster Gotteszell einen bis dahin zu Lehen gehenden Hof, 1426 vergaben sie Lehengüter an Gmünder Bürger. Mutlangen ist um 1450 und 1494 noch als Besitz der von Rechberg zu Hohenrechberg genannt. 1581 verpfändeten sie ihren Weiler Mutlangen an Gmünd und lösten das Pfand offenbar nicht wieder ein. Die Reichsstadt ertauschte 1557 von den Schenken von Limpurg drei waibelhubige Güter mit Obrigkeit, Gericht und Schätzung. Von Gmünder Bürgerfamilien waren unter anderem die Winkental, im Steinhaus und von Horkheim begütert, von den geistlichen Anstalten namentlich Kloster Gotteszell, die Katharinenpflege, das Spital (16. Jahrhundert) und das Dominikanerkloster (seit 1450). Lorchische Güter, wohl von den Staufern herrührend, sind bereits 1293 bezeugt. 1422 vertauschte das Kloster Güter an Gotteszell und das Gmünder Spital, 1436 an die dortige Katharinenpflege. Durch Auskaufen ihrer Geschlechter und als Inhaberin der Hoheitsrechte über ihre geistlichen Anstalten wurde die Reichsstadt, mit Ausnahme eines »von der Herrschaft Weinsberg her« von Pfalz zu Lehen gehenden Hofs, der um 1550 an die von Degenfeld verliehen wurde, und eines (von Lorch her) württembergischen Hofs, Alleinherr in Mutlangen. Dieses gehörte zum Amt Spraitbach und kam 1802/03 mit Gmünd an Württemberg, zunächst als eigene Schultheißerei, war seit 1807 Bestandteil der Schultheißerei Lindach und wurde um 1820 selbständige Gemeinde des Oberamt, seit 1938 Landkreis Schwäbisch Gmünd. — Aus Mutlangen stammte Jörg Betz, einer der Anführer des Hellen Haufens im Bauernkrieg. Er war an der Plünderung des Kloster Lorch und der Niederbrennung der Burg Hohenstaufen beteiligt. 1635/37 starb der größte Teil der Einwohner an Seuchen.

Ersterwähnung: 1783
Kirche und Schule: Kirchlich war Mutlangen Filial der dem Kloster Gotteszell inkorporierten Pfarrei Iggingen. Seit 1663 versah das Dorf ein Gmünder Kaplan als Kooperator. Eine selbständige Pfarrei wurde 1783 eingerichtet. Die 1849 von Wepfer in neuromanischem Stil erbaute Pfarrkirche St. Georg, am Platz einer angeblich 1499 errichteten Georgskapelle, wurde nach Fliegerschäden 1949 umgebaut. Abgegangen: 1840 eine wohl dem 14. Jahrhundert entstammende Nikolauskapelle. Evangelische zu Schwäbisch Gmünd-Lindach.
Patrozinium: St. Georg / St. Nikolaus (Kapelle)
Ersterwähnung: 1499 [1499 ?]

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