Schechingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1140 [um 1140/50]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der Ort dehnt sich auf der Frickenhofer Höhe in einer Mulde des zum Federbach fließenden Haldenbachs aus. Entlang der Ausfallstraßen zeigen sich Wachstumsspitzen. Größere Neubaugebiete entstanden im Süden, Westen und Osten. Am Nordrand des Dorfs am sogenannten Schloßweiher (heute Freibad) stand die viertürmige Burg der Herren von Schechingen, seit 1435 im Besitz der Adelmann, bis 1640 zeitweiliger Sitz einer Linie derselben. Aus den Steinen der Burg ließen die Adelmann 1759 am Marktplatz ein Schlößchen erbauen, spätbarock mit drei Ziergiebeln und Statuen der Heiligen Sebastian, Johann Nepomuk und Michael. 1956 fortfolgend renoviert, jetzt im Besitz der Gemeinde. Einfacher gußeiserner Marktbrunnen mit achteckigem Kasten, 1865 in Wasseralfingen gefertigt.
Geschichte: Um 1140/50 Schechingen (wohl Personenname), Ort der ältesten Siedlungsschicht. Eine Adelsfamilie, verwandt und wappengleich mit den von Böbingen und Westerstetten, deren Angehörige vielfach in württembergischen Diensten standen und auch dem Kloster Lorch, in dem sie ihre Grablege hatten, mehrere Äbte stellte, ist zwischen 1289 und 1530 bezeugt. Nach Schechingen nannten sich auch die von Roth zu Oberrot, die zeitweilig hier begütert waren. Die von Schechingen machten 1322 die Hälfte ihrer Burg dem Kloster Ellwangen lehenbar, die andere verkauften sie an die von Rechberg, die ihren Anteil 1339 ebenfalls von Ellwangen zu Lehen nahmen. In der Folge wechselten die Besitzer häufig, unter anderem waren teils gleichzeitig, teils nacheinander die von Pfahlheim, von Roth (1367), von Münchingen, von Stammheim (1367 — 1397), von Hürnheim Lehensträger. Letztere verkauften 1405 an die von Yberg, die 1435 Burg, Kirchensatz, Güter, Gericht und Vogtei an Albrecht von Hürnheim und Wilhelm Adelmann veräußerten, der nach Albrechts Tod den ganzen Besitz an sich brachte. Offenbar gehörte der größte Teil der Güter zur Burg, die wenigen ausherrischen Güter erwarben die Adelmann nach und nach von den von Leineck und den Gmünder Familien Wolf und Kurz. Schechingen steuerte zum Kanton Kocher des Schwäbischen Ritterkreises. Fiel 1806 an Württemberg. Oberamt Aalen, seit 1938 Landkreis Schwäbisch Gmünd. — 1492 erhielten die Adelmann von Kaiser Friedrich III. für Schechingen das Marktrecht (2 Jahrmärkte, 1 Wochenmarkt) sowie Blutbann, Stock und Galgen zugestanden.

Name: Burg der von Schechingen (abgetragen) / Schlösschen der Adelmann
Datum der Ersterwähnung: 1140 [um 1140/50]

Ersterwähnung: 1292
Kirche und Schule: Schechingen hatte eine große Pfarrei mit ausgedehntem Sprengel, gegen eine frühmittelalterliche Pfarrei spricht jedoch das Patrozinium (1455 St. Nikolaus, später St. Sebastian). Vielleicht wurde sie frühzeitig von der Martinskirche in Iggingen abgetrennt. Die Kirche ist 1292 erstmals erwähnt. Der Kirchensatz war als Lehen von Ellwangen in Händen der Dorfherren. Die Adelmann führten um 1550 die Reformation ein, die von Wilhelm Christoph Adelmann unter dem Einfluß seiner Gemahlin Maria Magdalena von Rechberg 1636 rückgängig gemacht wurde. — Katholische Pfarrkirche 1484 erbaut. Alt ist nur der ehemalige Chorturm, der später als Vorhalle umgebaut wurde, nachdem beim Umbau von 1761 der Altarraum nach Westen verlegt worden war. 1761 wurde die Kirche barockisiert. Erhalten sind ein Vesperbild aus dem Weichen Stil (1430) und Deckenfresken aus dem Spätrokoko. 1873 Erweiterung der Kirche und Wiederherstellung der ursprünglichen Anlage. Renaissance-Grabsteine der Adelmann (16./17. Jahrhundert). Barocke Altäre aus Kloster Gotteszell. Spätgotische Holzbildwerke. Der Altar wurde 1962 wieder an die alte Stelle gebracht.
Patrozinium: St. Nikolaus, dann St. Sebastian
Ersterwähnung: 1455
Jüdische Gemeinde: In der frühen Neuzeit scheint eine Judensiedlung bestanden zu haben. Noch 1559 waren zwei Juden in Schechingen ansässig, auch soll ein Judenfriedhof bestanden haben.

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