Degenfeld - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1275

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Im Lautertal, auf dem Massenkalkauslieger des Kalten Felds von Albhöhen umgeben, zieht sich der Ort beiderseits der Straße entlang mit kleineren Wachstumsspitzen im Westen, Süden und Norden.
Historische Namensformen:
  • Tegenuelt 1275
  • Degenvelt 1281
Geschichte: 1275 Tegenuelt, 1281 Degenvelt (von mittelhochdeutsch teger = groß, umfangreich?), wohl Ort der mittelalterlichen Rodezeit. Nach Degenfeld nennt sich eine seit 1281 vorkommende Adelsfamilie, zuerst vielleicht Dienstleute der Herren von Rechberg; ihre Stammburg auf einem Vorberg des Kuhbergs wurde 1811 abgebrochen. Die Familie von Degenfeld, die sich in mehrere Linien spaltete, erlangte durch Christoph Martin (I.) von Degenfeld (1599-1653), der sich im Dreißigjährigen Krieg unter Wallenstein und im schwedischen Dienst, später als venezianischer Generalgouverneur in Dalmatien und Albanien auszeichnete, 1625 den Freiherrenstand. Die württemberger Linie, Nachkommen des preußischen Ministers und Generals Christoph Martin (II.) von Degenfeld (1689-1782), führt seit 1716 den Titel Grafen von Degenfeld-Schonburg. Degenfeld gehörte zum Territorium der Herren von Rechberg, der halbe Ort als direkter Besitz, die andere Hälfte war in Händen der von Degenfeld. Beide Partner lagen häufig im Streit wegen der obrigkeitlichen Rechte. Auf Grund von Vergleichen wurde im 16. Jahrhundert den Rechberg die Dorfherrschaft zuerkannt, während den von Degenfeld nur das Niedergericht in ihrem Ortsteil zugestanden wurde. 1597 verkauften die von Degenfeld ihren Anteil am Dorf an Württemberg, das ihn 1605 der Landschaft inkorporierte und dem Klosteramt Königsbronn anschloß. Der rechbergische Anteil an Degenfeld, der zur Herrschaft Weißenstein gehörte (so 1385 und um 1450), gelangte 1791 tauschweise unter württembergische Lehenshoheit. Er zählte 1805 — 1808 innerhalb des neugeschaffenen Oberamt Gmünd zum Patrimonialamt Hohenrechberg, der württembergische bis zur Aufhebung des Klosteroberamt Königsbronn zum Oberamt Heidenheim. Seit 1809 gehörte der ganze Ort als selbständige Gemeinde zum Oberamt, seit 1938 Landkreis Schwäbisch Gmünd.

Name: Burg der Herren von Degenfeld (abgebrochen)
Datum der Ersterwähnung: 1281

Ersterwähnung: 1275
Kirche und Schule: Die Degenfelder Kirche (1687: St. Sebastian und Waldburg), war bereits 1275 selbständig. Das Patronat kam mit der Degenfelder Ortshälfte 1597 an Württemberg, das die Reformation einführte und 1606 einen evangelischen Pfarrer bestellte. Die rechbergischen Untertanen wurden nun der katholischen Pfarrei Weißenstein zugewiesen. — Evangelische Pfarrkirche auf einem Hügel über dem Dorf in früher befestigtem Kirchhof. Quaderbau des späten 12. Jahrhunderts. Der Turmchor mit rechteckigen Bandrippen, starken Ecksäulen und ornamentierten Würfelkapitellen. Das Schiff nachträglich nach Westen verlängert, mit Täferdecke des 17. Jahrhunderts. Die kleinen romanischen Fenster sind zum Teil erhalten. Wandtabernakel des 15. Jahrhunderts, Kanzel des 18. Jahrhunderts. Figürliches Steingrabmal des Wilhelm von Degenfeld (gestorben 1557). Turmoberbau aus dem 16./17. Jahrhundert. 1936 Erneuerung der Kirche. Katholische Kirche Mariä Namen 1935 erbaut, zur Pfarrei Lauterstein-Weißenstein (Landkreis Göppingen) gehörend. Auf dem Bernhardusberg befand sich eine Einsiedelei mit Kapelle des heiligen Bernhard, 1730/33 ließen die von Rechberg eine Wallfahrtskirche erbauen, die 1806 abgebrochen wurde. 1880 ließen die Rechberg eine neue Kapelle als Votivkapelle errichten.
Patrozinium: St. Sebastian und Waldburg / Mariä Namen / St. Bernhard (Kapelle)
Ersterwähnung: 1687

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