Rechberg - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1179

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Unterhalb des Rechbergs liegt im Hügelland des Rehgebirges der Hinterweiler westlich zu Füßen der ehemaligen Burg Hohenrechberg, der größere Vorderweiler an der Südostspitze des Rechberges. Beide Orte wachsen baulich an der sie verbindenden Straße aufeinander zu. Seit 1950 kamen im Hauptort neue Wohngebiete im Nordwesten und Süden hinzu. — Auf dem wesdichen Ausläufer des Rechbergs, dem sogenannten kleinen Rechbergle, der durch einen künstlich vertieften, mit einer Bogenbrücke überspannten Sattel vom Hauptberg getrennt ist, die Ruine der 1865 durch Blitzschlag eingeäscherten Burg Hohenrechberg, eine Ringmaueranlage mit teilweise doppeltem Zwinger, rundem Wehrturm, Torbau, turmbewehrtem Graben und vorgelagertem befestigtem Brückenkopf. In staufischer Zeit entstanden, auf die Teile der Ringmauer und der Unterbau des Hauptgebäudes zurückgehen. Auf der Bergseite Reste des Palas mit Türnitz, auf der Gegenseite ein Steinhaus des 14. Jahrhundert über romanischem Burgtor. Das meiste stammt aus dem 15. Jahrhundert.
Historische Namensformen:
  • Rehperc 1179
  • Rechberg 1181
Geschichte: Entstand 1972 durch Zusammenlegung der bisherigen Wohnplätze Rechberg-Hinterweiler und Rechberg-Vorderweiler, von denen letzterer als älteste Siedlung im Burgbereich anzusehen ist (1405 »zu Rechberg im Weiler«). Hinterweiler entstand später, anfangs nur von Handwerkern, Seldnern und Häuslern bewohnt. Namentlich im 18. Jahrhundert wurde schwunghafter Handel mit selbstverfertigten hölzernen Tabakspfeifen getrieben. Die frühesten Nennungen der staufischen Ministerialenfamilie von Rechberg (1179 Rehperc, 1181 Rechberg), einer von den Staufern nach hier verpflanzten Nebenlinie der Ministerialen von Kalden-Pappenheim, sind wohl auf die abgegangene Burg Rechberg bei Rechbergreuthen im Burgau zu beziehen; die hiesige Burg erhielt ihre Bezeichnung von den zugewanderten Besitzern durch Namensübertragung. Der erste bekannte Träger des Namens, Ulrich von Rechberg, begegnet seit 1194 als Marschall von Schwaben, ebenso sein Sohn Hildebrand (bis 1231). — Die von Rechberg überlebten den Untergang der Staufer und konnten sich teils aus Lehen, teils aus Eigengut, vielfach wohl auch aus herrenlosem Stauferbesitz ein großes, allerdings wenig geschlossenes und raschem Wechsel unterliegendes Territorium schaffen, das neben den Schwerpunkten im Ostalbkreis und im Landkreis Göppingen zeitweilig bedeutende Gebiete in Bayerisch Schwaben sowie Städte wie Sindelfingen und Schramberg umfaßte. Die Stellung der Familie schwächte sich frühzeitig durch Teilung in mehrere Linien, zunächst die in Bargau, Bettringen und Rechberghausen residierende Linie »unter den Bergen«, die Anfang des 15. Jahrhunderts erlosch, und die auf der Stammburg sitzende Linie »auf den Bergen«, die Ende 16. Jahrhundert ausstarb. Ein im 14. Jahrhundert vielverzweigter Ast, der mehr in Bayern begütert war, lebt in einer jüngeren Donzdorfer Linie weiter. 1473 wurde den von Rechberg der Blutbann mit Stock und Galgen verliehen. In der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts war die gesamte Herrschaft Hohenrechberg in die fünf Ämter Hohenrechberg, Eislingen, Eschach, Wengen und Heuchlingen eingeteilt. Die noch heute blühende Linie wurde 1607 in den Grafenstand erhoben und erhielt 1626 in einem Zweig den Titel Grafen von Rechberg und Rotenlöwen verliehen. Der 1626 gegrafte Kaspar Bernhard von Rechberg versuchte, die Herrschaft Hohenrechberg zu einer reichsunmittelbaren Herrschaft erheben zu lassen, was die Reichsritterschaft hintertrieb. Was von den im Kreisgebiet gelegenen Besitzungen noch bis zum Ende des alten Reichs rechbergisch geblieben war, fiel 1806 an Württemberg. Der Gemeindebezirk, bis 1808 noch Bestandteil des Patrimonialamts Hohenrechberg, wurde dem neugeschaffenen Oberamt, seit 1938 Landkreis Schwäbisch Gmünd zugewiesen.

Name: Burg Hohenrechberg (abgegangen)
Datum der Ersterwähnung: 1179

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