Straßdorf - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1269

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Südlich der Rems dehnt sich der weitläufig an sich kreuzenden Straßen gebaute Ort auf einer Liasplatte des Rehgebirgsvorlands aus. Neue Wohnsiedlungen entstanden von 1950 an im Norden, Westen und Osten, während sich nach Süden zum Bahnhof hin Industrie (ab 1955) niederließ.
Historische Namensformen:
  • Strasdorf 1269
Geschichte: 1269 Strasdorf (Ortsname vielleicht von der Nähe römischer Straßen), wohl im älteren Ausbau entstanden. Angehöriger einer Niederadelsfamilie könnte der 1275 genannte Arnoldus de Strasdorf gewesen sein. Straßdorf gehörte in älterer Zeit sicher den Staufern, dann zum Teil den von Rechberg. Diese hatten im Ort ein »festes Haus«, das sie 1469 mit Zubehör von Hans von Uffenloch kauften und zum Schlößchen erweiterten. Die Linien des Hauses Rechberg teilten sich in den Besitz des Orts. Von der Falkenstein-Staufenecker Linie, die 1599 im Mannesstamm ausstarb, kam etwa ein Achtel des Dorfs (vier Bauerngüter) durch Heirat an die von Wernau (1603), in der nächsten Generation an die von Bubenheim, die 1795 wieder an die von Rechberg verkauften. Das Schloßgut Straßdorf galt als Wittum der von Rechberg. Kloster Lorch hatte seit unbekannter Zeit, wahrscheinlich noch von den Staufern her, Besitz (7 Güter), der durch die Reformation an Württemberg fiel. Der recht umfangreiche Besitz Gmünder Patrizier, der im 14. und 15. Jahrhundert meist an geistliche Institutionen (Spital, Augustinerkloster, Kloster Gotteszell) gelangte, reicht wohl ebenfalls in die Stauferzeit zurück. Verträge suchten die häufigen Streitigkeiten zwischen den Grundherren zu regeln (so 1523, 1534 und 1538) und die Rechte abzugrenzen. 1735 wurde die Dorfordnung nochmals erneuert. Das Dorf hatte bis 1803 einen rechbergischen und einen gmündischen Schultheißen. 1618 und wieder 1680 zählte es 19 gmündische, 20 rechbergische und je 4 wernauische und württembergische Untertanen. Der gmündische Ortsteil kam mit der Reichsstadt 1803, der rechbergische 1806 an Württemberg. Seitdem gehörte Straßdorf zum Oberamt, seit 1938 Landkreis Schwäbisch Gmünd, seit 1809 als eigene Schultheißerei.

Name: sogenanntes festes Haus
Datum der Ersterwähnung: 1269

Ersterwähnung: 1397
Kirche und Schule: Eine Kirche ist erstmals 1397 genannt (1515 St. Cyriakus). Das Patronat hatten seit unbekannter Zeit die von Rechberg. Ursprünglich war Straßdorf nach Lorch eingepfarrt. Seit 1269 sind in Straßdorf amtierende Geistliche genannt, die Pfarrei scheint aber schon im 12. Jahrhundert von Lorch getrennt worden zu sein. — Frühere katholische Pfarrkirche, ursprünglich romanisch (12. Jahrhundert), später mehrfach umgebaut, jetzt Friedhofskirche in früher befestigtem Kirchhof. Tonnengewölbte romanische Turmchoranlage, 1477/78 durch netzrippengewölbten Chor erweitert, der Turm achteckig erhöht. Sakristei von 1569, Nebenaltäre von 1720/30, St. Patrizius des frühen 17. Jahrhunderts, Westempore von 1486, von den von Rechberg gestiftet, mit Brüstungsbildern um 1700 von Johann Christoph Katzenstein. Holzgeschnitzter Gekreuzigter mit blutauffangenden Engeln (1. Hälfte des 17. Jahrhunderts). Heilige Nikolaus und Wolfgang von 1480/90. Steingrabmäler für Ulrich von Rechberg (gestorben 1572) und Anastasia, geborene von Wöllwarth, mit reicher Ornamentik und Figuren des verstorbenen Ehepaars unter Kreuzgruppe, Sem Schlör zugeschrieben. 1960 wurden im Tonnengewölbe des Chors gotische Wandmalereien aufgedeckt; aufgemaltes gotisches Sternrippengewölbe; in der Leibung des Chorbogens Bildreste (kluge und törichte Jungfrauen, Fragmente einer Christusfigur, Wappenreste). In der 1914/15 neu erbauten Pfarrkirche schöner Beichtstuhl von 1740/41 (von David Zimmermann?). Kapelle zur heiligen Dreifaltigkeit, 1718 abgebrochen und im Barockstil neu erbaut, Holzaltar von 1719, holzgeschnitzte Muttergottes (um 1500). Evangelische zu Waldstetten.
Patrozinium: St. Cyriakus / Dreifaltigkeit (Kapelle)
Ersterwähnung: 1515

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