Waldstetten - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1275

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
In einem Talkessel nördlich des Stuifen, in dem sich mehrere Bäche zum Waldstetter Bach vereinigen, liegt der Ort mit seinem spinnenförmigen Grundriß. Zu den Wachstumsspitzen der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, die den Ort umgeben, gehören die Wohngebiete »Storren« (1955/76) im Osten, Eichhölzlesweg (1959), Strängenweg (1948/72) im Süden, »Lauch« (1973) im Südwesten, »Brühlwiesen« (1954/55 beziehungsweise 1970/75) im Westen, »Rackerzeil« (1953/65), Schwarzhornweg (1972) im Nordwesten, Brunnengasse (1954), Wittumhalde (1967) im Norden.
Historische Namensformen:
  • Walhstetten 1275
Geschichte: 1275 und 1299 Walhstetten (= Walchstetten), wohl in karolingischer Zeit durch Zwangsansiedlung von Romanen entstanden. Gehörte wohl zum ältesten Besitz der von Rechberg. Auf dem Eichhölzle über dem Dorf eine Burg, um die sich die Herrschaft Waldstetten bildete, die anfangs nur aus dem Dorf Waldstetten und dem Weiler Stoffel bestand und nie den Umfang des heutigen Gemeindebezirks erreichte. Die Burg wurde 1449 im Städtekrieg zerstört und nie wieder aufgebaut. Alle obrigkeitlichen Rechte und offenbar auch die gesamte Grundherrschaft standen den Rechberg zu. 1605/11 baute Hans Philipp von Rechberg im Ort ein Schlößchen, das 1643 von kaiserlichen Truppen ausgeplündert und niedergebrannt wurde. 1672 verkauften die Rechberg Ort und Rittergut mit aller Obrigkeit an die Grafen von Grafeneck, die alles 1699 an das Kapitel der Fürstpropstei Ellwangen weiterveräußerten. Waldstetten wurde Sitz eines ellwangischen Obervogts, für den 1772 ein Amtshaus errichtet wurde. Der Kanton Kocher des Schwäbischen Ritterkreises beanspruchte bis 1805 Steuer- und Waffenrecht in der Herrschaft. 1802/03 kam das Rittergut Waldstetten mit Ellwangen an Württemberg und wurde dem neu errichteten Oberamt Gmünd zugeteilt.
Wirtschaft und Bevölkerung: 1824 erhielt Waldstetten Marktrecht (für Vieh- und Krämermarkt), das in neuerer Zeit nicht mehr ausgeübt wird. — Schon in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts herrschte in Waldstetten neben der Landwirtschaft lebhafte gewerbliche Tätigkeit. Man betrieb Beindreherei, verfertigte Neusilberarbeiten und holzgeschnitzte Pfeifenköpfe. Außer einer Bierbrauerei und Ziegelei bestanden zwei Mühlen. Handel wurde mit Perlenbeuteln getrieben. Nach dem zweiten Weltkrieg erfolgte ein völliger struktureller Umschwung zur Wohn- und gewerblichen Gemeinde.

Ersterwähnung: 1275
Kirche und Schule: Bereits 1275 hatte Waldstetten eine selbständige Pfarrei an seiner Laurentiuskirche. Der Kirchensatz gehörte der Ortsherrschaft. — Katholische Pfarrkirche in beherrschender Lage über dem Dorf. Der ursprünglich romanische Bau wurde 1807—1810 völlig umgebaut. An der Südseite des Schiffs ist eine vermauerte romanische Rundbogenpforte erhalten, am flachgedeckten Schiff Rokokofresken. Gestühl aus dem 18., Altäre aus dem 19. Jahrhundert. Der Chor wurde 1958, die übrigen Teile der Kirche 1960/64 renoviert. Friedhofskapelle mit spätgotischem Schnitzbild der Muttergottes. Evangelische Erlöserkirche und Pfarrei seit 1958.
Patrozinium: St. Laurentius / Erlöser
Ersterwähnung: 1275

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