Pflaumloch - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1246

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der unmittelbar an der bayerischen Landesgrenze im Ries gelegene Ort ist nach dem zweiten Weltkrieg im Westen in den Gewannen »Wirtshausäcker« (1950), »Unteres Reis« (ab 1960 beziehungsweise 1963), »Oberes Reis« (ab 1964) und »Platten« (ab 1970) baulich gewachsen. Industrieansiedlungen befinden sich seit dem zweiten Weltkrieg nördlich in den Gewannen »Gäßlesäcker« (1945), »Stiegeläcker« (1951) sowie ebenfalls westlich im Gewann »Oberes Reis« (1954).
Historische Namensformen:
  • Pflunloch 1246
Geschichte: 1246 Pflunloch (lohe = Wald), wohl in der jüngeren Ausbauzeit entstanden. Im 13. Jahrhundert Ortsadel, öttingische Ministerialen; wahrscheinlich verbürgerte er im 14. Jahrhundert in Nördlingen. Wohl als Erben der Gußregen von Trochtelfingen saßen hier um 1400 die von Waiblingen, die 1524 ihren Besitz an Öttingen verkauften. Dorfherrschaft und Hochgerichtsbarkeit konnte Öttingen stets behaupten, während die schon im 14. Jahrhundert sehr zahlreichen Grundherren (Öttingen, mehrere Niederadelsfamilien, Spital Nördlingen, Kapitel Ellwangen sowie die Klöster Kaisheim, Kirchheim, Christgarten und zeitweilig das Kloster Lorch - sicher von den Staufern her -, Deutscher Orden und Johanniterorden) das Niedergericht jeweils auf ihrem Besitz ausübten. Das Patronat erwarb 1368 das Spital Nördlingen von Herdegen von Katzenstein. Wegen der von Nördlingen begonnenen, aber nur teilweise durchgesetzten Reformierung kam es 1597 mit Öttingen-Wallerstein zu bewaffneten Auseinandersetzungen; der sich anschließende Reichskammergerichtsprozeß war 1803 noch nicht entschieden. Der Ort kam 1806 an Bayern, 1810 an Württemberg; er gehörte bis 1851 zur Gemeinde Goldburghausen. Bis 1938 Oberamt Neresheim, dann Landkreis Aalen. 1634 zündeten die Kaiserlichen den Ort an. 1802 brannten die Synagoge und 57 Häuser ab.

Name: Burg ? (abgegangen)
Datum der Ersterwähnung: 1524 [vor 1524]

Ersterwähnung: 1368
Kirche und Schule: Die Pfarrkirche St. Leonhard wird erstmals 1368 erwähnt, ist aber wesentlich älter; sie wurde 1380 dem Spital Nördlingen inkorporiert. Infolge des erwähnten Streites blieb die Pfarrstelle lange unbesetzt. Gottesdienst hielt der katholische Pfarrer von Utzmemmingen, während die evangelischen Einwohner die Kirche in Goldburghausen besuchten. Katholische Pfarrkirche, ursprünglich romanisch mit frühgotischem tonnengewölbtem Chor und anschließendem Ost-Turmchor. Spätgotische Fresken und Wandtabernakel. Evangelische Kirche, 1862 von Leins im evangelischen Friedhof erbaut; 1963 renoviert.
Patrozinium: St. Leonhard
Ersterwähnung: 1368
Jüdische Gemeinde: Schon 1487 waren hier Juden, wahrscheinlich Vertriebene aus Nördlingen, unter dem Schutz der Grafen von Öttingen ansässig. In den Schutzbriefen war die Zahl der geschützten Familien jeweils festgelegt. Seit 1810 nahm die Seelenzahl der israelitischen Gemeinde rasch zu (1854: 255 Juden = 46% der Einwohnerschaft). Seit 1860 schrumpfte die Gemeinde durch Abwanderung in die Stadt und war 1910 vor dem Erlöschen (Schließung der Synagoge). Wohl die Herrschaft erbaute 1703 eine Synagoge, die 1802 abbrannte; der Neubau von 1832 wurde 1910 der bürgerlichen Gemeinde überlassen und dient seither als Rathaus; gründlicher Umbau 1962/65.

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