Wössingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1024

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Hauptsächlich in Talrichtung sich ausdehnende Siedlung mit unregelmäßigem Grundriss in geschützter Muldenlage im oberen Talbereich des Walzbachs. Im Süden am linksseitigen Hang des Walzbachtals und am Westrand Neubaugebiete.
Historische Namensformen:
  • Wesincheim
  • Wesingun 1150 [um]
Geschichte: 1024 Wesincheim, um 1150 Wesingun, von Personenname Wasso. Seit dem 14. bis ins 17. Jahrhundert Nieder- oder Unterwössingen von Oberwössingen oder dem Oberdorf unterschieden. Mit Jöhlingen kamen 1024 auch Herrschaftsrechte und Grundbesitz in Wössingen von Konrad II. an die Domkirche in Speyer. Im 12. Jahrhundert edelfreies Geschlecht von Wössingen, ab 1289 ein Niederadelsgeschlecht, Lehnsleute der Markgrafen von Baden und der Grafen von Vaihingen. Vermutlich damals schon markgräfliche Oberherrschaft. Ortsherrschaft aber in verwirrender Weise aufgeteilt. Ein Teil von Oberwössingen mitsamt einer Burg (1375 Burgstall) war badisches Lehen für die von Höfingen, dann von Remchingen als Nachfolger des örtlichen Adels. Ein Bruchteil der Ortsherrschaft (1404:ein Fünftel) ohne Anteil an der Burg gehörte dem Markgrafen unmittelbar. Der Teil (ein Siebtel) von Oberwössingen, der vermutlich aus dem Erbe der Grafen von Vaihingen württembergisches Lehen war, wurde samt Teilen unter speyerischer und ebersteinischer Lehnshoheit 1500 durch Reinhard von Zeutern und 1509 durch Dr. Gerhard Lamparter an Baden verkauft. Dieses rundete seine Ortsherrschaft in Oberwössingen durch einen Kauf von Ulrich von Stein 1573 weiter ab. Das Schloss Oberwössingen ohne die vollen Herrschaftsrechte wurde 1586 an den badischen Haushofmeister Euttel von Wildungen verkauft, dessen Nachfolger wurden 1681 die von St. André, 1713 die Schilling von Cannstatt, 1724 erwarb es Markgraf Karl wieder zurück. Auch Unterwössingen samt einem Schloss war zur Hälfte im Besitz der von Remchingen und wurde von diesen 1474 der Markgrafschaft zu Lehen aufgetragen. Die aus sickingischer Mitgift stammende andere Hälfte von Unterwössingen samt ein Sechstel von Oberwössingen verkaufte Jörg von Stein 1481 an das Speyerer Domkapitel. Die Herrschaftsrechte des Speyerer Domkapitels gingen 1770 an die Markgrafschaft über. Amtszugehörigkeit bis 1821 Bezirksamt Stein, bis 1936 Bretten, seither Karlsruhe.

Name: Burg Oberwössingen. Schloss Oberwössingen. Schloss Unterwössingen.
Datum der Ersterwähnung: 1375

Ersterwähnung: 1120 [um]
Kirche und Schule: Um 1120 erhielt Kloster Hirsau von Hazecha, der Gemahlin des Nibelung von Worms, und von deren Schwester die Kirche geschenkt. Später sowohl in Unter- als auch in Oberwössingen jeweils eine Pfarrkirche erwähnt. Die des Oberdorfs kam 1456 von Heinrich von Gärtringen an das Kloster Frauenalb und wurde diesem 1461 inkorporiert. Die Unterwössinger Kirche erwarb das Speyerer Domkapitel von Georg von Stein und erwirkte 1481 die Inkorporation. Die Reformation wurde von Baden-Durlach trotz der beiden katholischen Patronatsherren durchgesetzt. 1822 wurden beide Kirchengemeinden endgültig vereinigt und nach Plänen von Weinbrenner die heutige evangelische Kirche errichtet. Die Katholiken, im 17. und 18. Jahrhundert in Unterwössingen zunächst noch zahlreicher vertreten, werden, seit Speyer 1770 völlig auf seine dortigen Kollaturrechte verzichtet hat, von Jöhlingen aus pastorieit.

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